März 2021 / Jugend debattiert trotz(t) Corona

Der Bundeswettbewerb findet auch für Bremerhavener Schüler*innen erstmals online statt

Statt sich beim Streitgespräch tief in die Augen zu sehen, mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesmal mit dem Bildschirm Vorlieb nehmen – auch vor dem „Jugend debattiert“-Wettbewerb macht die Corona-Pandemie nicht Halt. Trotzdem ließen sich Jugendliche aus Bremerhaven nicht den Spaß an der kontroversen Diskussion verleiden, gleich drei Lloydschülerinnen und -schüler der Sekundarstufe II erreichten mit überzeugenden Argumenten die Qualifikationsrunde für das Landesfinale.

Der etwas andere Wettbewerb 2021

Jugend debattiert trotz(t) Corona, denn die Veranstalter des seit 2002 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten an deutschen Schulen ausgerichteten Wettbewerbs haben sich angepasst. So hat die Hertie-Stiftung für alle beteiligten Lehrkräfte eine Handreichung entwickelt, die das bekannte Curriculum zu einem umfassenden blended-learning-Ansatz erweitert. Planungssicherheit in Zeiten pandemiebedingter Beschränkungen, das Debattieren lernen kann mit diesem „Notfallpaket“ nahtlos vom Präsenzunterricht in den Fernunterricht verlegt werden.

Ohne allzu große Abstriche, denn die Erfahrung der letzten Monate haben gezeigt, dass Jugend debattiert-Wettbewerbe auch online erstaunlich gut realisierbar sind. Natürlich können Online-Formate kein Ersatz für das Erlebnis einer Präsenzveranstaltung sein, aber sie bieten im 20. Jahr des Wettbewerbs immerhin die Chance, sich trotz gravierender Einschränkungen im fairen und sachlichen Streitgespräch zu messen. Verbesserung der Ausdrucks- und Gesprächsfähigkeit, Schärfung des politischen Bewusstseins: Bremerhavener Schülerinnen und Schüler waren auch per Videokonferenz gern und engagiert bei den Regionalentscheidungen dabei.

Aktuelle Themen sind von der Pandemie geprägt

Nicht nur das Medium, auch die wie üblich tagesaktuellen Themen standen ganz im Zeichen der Pandemie. Die verpflichtende Corona-Schutzimpfung, mehr Freiheiten für Geimpfte oder der Sportunterricht in Pandemiezeiten stießen dabei bundesweit auf Pro und Contra, in Bremerhaven wurden die Maskenpflicht bei Grippe und die Frage, ob Krankenhäuser ohne Gewinnerzielungsabsicht betreiben werden sollten, diskutiert.

Insgesamt 24 Minuten, jeweils zwei Rednerinnen und Redner dafür und dagegen: In der Eröffnungsrunde hatten alle zwei Minuten Zeit, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. Es folgten zwölf Minuten freie Aussprache und anschließend die einminütigen Schlussworte, die Jury bewertete Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Und das nicht zu knapp, in der Sekundarstufe II konnte das Lloyd Gymnasium seinen bislang größten Erfolg feiern. Mit Ann Murawski, Tamika Fenni und Luca Lennox Püchel haben nämlich gleich drei Schülerinnen und Schüler die begehrten Qualifikationsplätze für das Landesfinale Ende März erreicht. Gute Argumente zahlen sich eben auch in Corona-Zeiten aus!