EU - Finanzhilfeprogramme

EU - Projektförderung - was bedeutet das?

Link zu Film: Claudia Harms, EU-Referentin, EU Koordinationsstelle Magistrat Bremerhaven

EU-Projekte bieten neue Perspektiven

Zum Artikel: Bremerhaven: Neue Perspektiven? Ja, bitte!(PDF 3,0 MB)Logo der Creative Commons Lizenz »Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0« (CC BY-NC-ND 3.0) 

Die langfristige politische Unterstützung von Klimathemen und das Engagement der Stadtverwaltung für europäische Kooperationen trägt mittlerweile Früchte: Bremerhavener Partnerinnen und Partner beteiligen sich, zum Teil sogar federführend, in insgesamt neun verschiedenen Interreg-Projekten der aktuellen Förderperiode 2021-2027, die, obwohl sie in verschiedenen Einrichtungen und Fachbereichen verortet sind, Klimaschutz oder Klimaanpassung zum Thema haben. Der von Oberbürgermeister Grantz und der EU-Referentin Claudia Harms verfasste Artikel „Bremerhaven: Neue Perspektiven? Ja, bitte!“ in der BBSR-Fachzeitschrift ‚IzR –Informationen zur Raumentwicklung‘, (Ausgabe 3/2019, November 2019)  widmet sich den engen bestehenden Verflechtungen zwischen Bremerhaven und Regionen in Europa am Beispiel einer strategischen Ausrichtung in Hinblick auf EU-geförderte Projekte zum Thema Klimaschutz oder Klimaanpassung.

Europäische Finanzhilfen

Im Rahmen der EU-Förderprogramme gewährt die EU-Kommission direkte Finanzhilfen an öffentliche oder private Einrichtungen in den Mitgliedstaaten für Projekte, die über nationale Interessen hinaus weisen und mit der Politik der Europäischen Union zusammenhängen. Gefördert werden Maßnahmen in verschiedenen Bereichen wie Forschung, Bildung, Kultur, Regionalpolitik, Gesundheitswesen, Verbraucherschutz, Umwelt oder Informationsgesellschaft.

Die Gewährung einer EU-Förderung erfolgt jeweils auf der Grundlage eines bestimmten Programms. Für die Teilnahme sind je nach Bereich unterschiedliche Voraussetzungen zu erfüllen. Die Generaldirektionen und Kommissionsdienste, die Finanzhilfeprogramme verwalten, veröffentlichen auf ihrer Internetseite ihr Jahresarbeitsprogramm und Aufforderungen zur Einreichung von Projektanträgen.
Die Struktur- und Investitionsfonds der EU fördern im Rahmen der europäischen Kohäsionspolitik den Abbau der Ungleichheiten zwischen den einzelnen Regionen. Sie sind nach der Agrarhilfe für die europäische Landwirtschaft der zweithöchste Haushaltsposten der EU und unterteilen sich in fünf Einzelfonds:

  • Regionalfonds (EFRE inkl. Europäische territoriale Zusammenarbeit/ETZ)
  • Sozialfonds (ESF)
  • Landwirtschaftsfonds (ELER inkl. Leader)
  • Meeres- und Fischereifonds ( EMFAF)
  • Kohäsionsfonds ( für EU-Staaten mit einem Bruttonationaleinkommen < 90 % des EU-Durchschnitts
  • Aktionsprogramme - die wichtigsten im Überblick:

 

INTERREG, oder wie es offiziell heißt, die "Europäische Territoriale Zusammenarbeit" (ETZ), ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union und den EFRE Regionalfonds unterstellt. Seit mehr als 20 Jahren werden damit grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt und im Umweltschutz. In Anbetracht dessen, dass die Herausforderungen, vor denen Mitgliedstaaten und Regionen stehen, landes- und regionenübergreifend sind und gemeinsames Handeln auf der jeweiligen territorialen Ebene erfordern, ist die Europäische territoriale Zusammenarbeit umso wichtiger. INTERREG wird in drei Schwerpunkten (sogenannten Ausrichtungen) umgesetzt.

INTERREG - drei Ausrichtungen:

  • grenzübergreifende Zusammenarbeit (Ausrichtung A): Weiterentwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Zusammenarbeit in benachbarten Grenzregionen
  • transnationale Zusammenarbeit (Ausrichtung B): Zusammenarbeit zwischen nationalen, regionalen und kommunalen Partnern in transnationalen Kooperationsräumen, um die territoriale Integration dieser Räume zu erhöhen
  • interregionale Zusammenarbeit (Interreg Europe): Kooperationsnetze und Erfahrungsaustausch, um die Wirksamkeit bestehender Instrumente für Regionalentwicklung und Kohäsion zu verbessern.

Projektinteressierte aus Bremerhaven und Bremen haben die Möglichkeit der Projektteilnahme in folgenden INTERREG Programmen:

Unter interreg.de und auf der Bremer Infoseite INTERREG / Europäische territoriale Zusammenarbeit finden Sie aktuelle Informationen über den Stand aller INTERREG Programme.

In Bremen finden Sie aktuelle Informationen und Unterstützung zu Interregprogrammen bei der Koordinationsstelle Interreg Bremen / Europäische Territoriale Zusammenarbeit (INTERREG).

Aktuelle Informationen zum INTERREG B Nordseeprogramm finden Sie auch auf den Informationsseiten des Deutschen Beratungsnetzwerks für das Interreg IV B Nordseeprogramm unter www. interreg-nordsee.de.

Mit dem Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit fördert das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) Interreg-Projekte mit thematischen Schwerpunkten von besonderem Bundesinteresse, die einen Beitrag zur nachhaltigen Raumentwicklung leisten. Hier können Sie Bundesförderung beantragen.

Aktionsprogramme (Sektorale Programme) der Generaldirektionen

Die EU fördert mit sektoralen Programmen den europäischen und internationalen Austausch von Erfahrungen und Wissen. Diese Förderprogramme bieten vor allem für kollaborative und internationale Aktivitäten eine attraktive Alternative zur nationalen Strukturförderung, z. B. in Gesundheit, Kultur, Transport/Logistik, Telekommunikation, etc..

Horizon EUROPE

Horizon Europe ist das Nachfolgeprogramm von Horizont 2020 und damit das 9. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Die Inhalte orientieren sich an wichtigen gesellschaftlichen Fragestellungen wie zum Beispiel Gesundheit, nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung. Ein zentrales Ziel ist es, Exzellenz in der europäischen Wissenschaft zu fördern.

Das EU-Forschungsrahmenprogramm beruht auf drei Pfeilern. Diese Pfeiler sind „Wissenschaftsexzellenz“, „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas“ sowie „Innovatives Europa“. Ergänzt werden sie durch den Bereich „Ausweitung der Beteiligung und Stärkung des Europäischen Forschungsraumes“.

Der zweite Pfeiler "Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas" umfasst sechs Cluster und ist aufgrund der gesellschaftlich relevanten Themenvielfalt auch für öffentliche Verwaltungen von hohem Interesse:
  •     Gesundheit
  •     Kultur, Kreativität und eine inklusive Gesellschaft
  •     Zivile Sicherheit für die Gesellschaft
  •     Digitalisierung, Industrie und Weltraum
  •     Klima, Energie und Mobilität
  •     Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt

 

Bremer Strukturfonds:

Die europäische Strukturpolitik  ist eine der zentralen Politikbereiche der Europäischen Union. Mit ihren Investitions- und Strukturfonds (ESI-Fonds) trägt die Europäische Union zur Stärkung Zusammenhalts der Union bei und fördert dabei Wachstum und Beschäftigung. Bremerhaven kann Förderungen beantragen im:

  • Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
  • Europäischen Sozialfonds (ESF)
  • Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFAF)

EFRE-Projekte in Bremerhaven und Bremen
Die Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sollen den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union durch den Abbau der Ungleichheiten zwischen einzelnen Regionen stärken. Weitere Infos erhalten Sie unter: EFRE-Bremen .

ESF-Projekte in Bremerhaven und Bremen
Der Europäische Sozialfonds (ESF) stellt Fördergelder für Programme zur Verfügung, die neue Arbeitsplätze schaffen und bestehende Arbeitsplätze sichern. Unter anderem soll die Chancengleichheit von Frauen und Männern und der Unternehmergeist mit diesen Mitteln gefördert werden. Weitere Infos erhalten Sie unter: ESF-Bremen .

Europäischer Fischereifonds EMFAF 2021-2027

Mit Mitteln in Höhe von 6.108 Mio. € sollen insbesondere kleine Küstenfischer und Schiffe bis zu 24 Metern sowie die Aquakultur gefördert werden. Die geförderten Maßnahmen sollen mit 70 % kofinanziert werden. Der Fonds wird auch Bestimmungen zur Reaktion auf außergewöhnliche Krisen enthalten und Entschädigungen für dadurch entstehende zusätzliche Kosten vorsehen. Neu sind auch Bestimmungen zur Stärkung der internationalen Governance der Ozeane. Weitere Infos erhalten Sie unter: EMFAF Bremen .

Allgemeine Grundsätze für die Gewährung einer EU-Förderung:

Jedes EU-Förderprogramm enthält eigene Vergabebedingungen wie Ziele, Themen, Zeitplan, verfügbares Budget, etc. Bei der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen müssen die Antragsteller innerhalb einer Ausschlussfrist einen Projektvorschlag einreichen, der den angestrebten Zielen entspricht und die geltenden Voraussetzungen erfüllt. 

  • Es handelt sich um eine komplementäre Finanzierung, die EU-Kommission übernimmt nicht die Gesamtkosten eines Projekts;
  • Die Finanzhilfe darf nicht rückwirkend für eine bereits durchgeführte Maßnahme gewährt werden;
  • Für ein und dieselbe Maßnahme darf nur eine Finanzhilfe gewährt werden.
  • Die aktuellen europäischen Aktions- und Förderprogramme haben eine Laufzeit von 2021 bis 2027

Verloren im Förderdschungel? Die EU-Koordinationsstelle unterstützt Sie gerne bei der Recherche nach passenden europäischen Fördermöglichkeiten!

Die Herausforderungen der Mitgliedstaaten und Regionen machen an Grenzen nicht halt. Gefragt sind heute mehr denn je gemeinsam abgestimmte und auf die Region bezogene Lösungsansätze. Erst der Zusammenschluss macht die Entwicklung wichtiger Themen für die eigene Region oder Stadt möglich. Hierzu braucht es Mut, auch einmal Neues auszuprobieren. Angesichts angespannter kommunaler Haushalts- und Personallagen ist dies aber oft nicht ohne Weiteres umzusetzen. Dazu brauchen sie gezielte Unterstützung von Bund und Ländern, implizit auch von der EU. Interreg kann helfen, diese "Lücke" zu schließen.

Neue Wege finden und gemeinsam gehen!

Die Zusammenarbeit mit Partnern, die einen anderen kulturellen und strukturellen Hintergrund haben, eröffnet Ihnen innovative Lösungen, zusätzliches Fachwissen und neue Perspektiven. Interreg-Projekte ermöglichen einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und bieten Entwicklungs- und Innovationspotenzial für Kommunen: Über den fachlichen Austausch erhält man zahlreiche Anregungen aus anderen Ländern und kann von vielen Beispielen lernen. Ganz automatisch erweitert man somit sein Netzwerk.

Finanzielle Unterstützung für Zukunftsthemen bekommen!

Die EU unterstützt Ihr europäisch ausgerichtetes Vorhaben mit einer beträchtlichen Summe. Idealerweise nutzt man EU-Projekte für eine langfristige Entwicklungsplanung: Interreg ermöglicht großen thematischen Entwicklungsspielraum jenseits bestehender, etablierter Konzepte, über die Kommunen im Alltag verfügen. Das Programm kann Wegbereiter für die Zukunftsplanung sein. Durch die Arbeit im Partnerverbund können Sie Kapazitäten bündeln. Bremerhaven hat dies bereits gut verstanden und setzt es in aktuell zehn laufenden Interregprojekten um.

 

Mehr Aufmerksamkeit für Ihr Thema bekommen!

Ihre Beteiligung an einem europäischen Projekt führt zu einer größeren Aufmerksamkeit von Medien und Entscheidungsträgern. Über Interreg Projekte können sich Städte auf europäischer Ebene präsentieren, z. B. auf internationalen Kongressen. Das Projekt kann zum Imagegewinn Ihrer Region und der beteiligten Einrichtungen beitragen.

Mit der Wissenschaft auf Augenhöhe zusammenarbeiten!

Interreg bietet die Möglichkeit der intensiven Vernetzung, Entwicklung und des aktiven Austausches  von Wissenschaft und Praxis. Dabei ist der Austausch auf Augenhöhe wichtig, damit die Wissenschaft versteht, wo der "praktische Schuh" in den Kommunen drückt und die Kommunen die Ergebnisse der Forschung annehmen und nutzen können.

Von internationalen Netzwerken profitieren!

Ihre Zusammenarbeit mit Kollegen und Institutionen aus anderen Mitgliedstaaten sorgt für eine gute Vernetzung, auch über die Projektlaufzeit hinaus.

Mit Rückenwind segeln!

Eine kommunale Politik, die offen für EU-Projekte ist, will diese auch integrieren und begreift sie als positive Chance, um Neues zu testen und Chancen zur Weiterentwicklung zu nutzen.

Diese Potenziale gilt es konstruktiv zu nutzen!

Beispiel gefällig?

Ein gelungenes Beispiel, wie die Stadt Bremerhaven die große thematische Vielfalt der Interregprogramme für ihre langfristige Entwicklung auf dem Weg zur "Klimastadt" genutzt hat: Mit der stadtübergreifenden  Ausrichtung "Klimastadt Bremerhaven" hat sich die Stadt ein Zukunftsthema gesucht, für das sie sich sehr entschlossen engagiert. Um zu einer international beachteten Schwerpunktsetzung beim Thema Klima zu kommen und sich als wirkliche Klimastadt zu profilieren, arbeiten  Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eseit Jahren eng zusammen. 

Die politische Unterstützung für Klimathemen und das Engagement der Stadtverwaltung  für europäische Kooperationen über die zentrale EU- Koordinierungsstelle des Magistrats trägt nun Früchte: Bremerhavener Partner beteiligen sich, zum Teil sogar federführend ,in insgesamt zehn verschiedenen Interreg-Projekten der aktuellen Förderperiode die alle, obwohl sie in verschiedenen Fachbereichen verortet sind, Klimaschutz oder auch  Klimaanpassung zum Thema haben.

Dieses gebündelte Engagement in transnationalen Projekten mit Klimabezug ist deutschlandweit einmalig. Das Magazin "Informationen zur Raumplanung" (Herausgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) veröffentlichte deshalb im November 2019 den Artikel "Bremerhaven: Neue Perspektiven? Ja, Bitte!", der sich dem Engagement Bremerhavens für Klimaschutz und Zukunftsthemen widmete: Artikel: "Bremerhaven: Neue Perspektiven? Ja, Bitte!" (Nov. 2019)

Informationsmaterial aus nationalen Infoveranstaltungen zu INTERREG Programmen:

 

 

Seit 2002 haben Projektpartner*innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft in der Stadt Bremerhaven an bisher insgesamt 25 verschiedenen INTERREG-Projekten teilgenommen!

In der Förderperiode 2014-2020 waren Akteure aus Bremerhaven an insgesamt 10 Interreg Projekten beteiligt, bei den Projekten Act NOW! (INTERREG Ostseeprogramm)und North Sea Wrecks (INTERREG Nordseeprogramm) sogar als federführende Projektleitung.

Die Seite >>EU-Projekte<< der Europaseiten der Stadt Bremerhaven dokumentiert alle aktuellen und bereits abgeschlossenen Interregprojekte mit Beteiligung von Institutionen/Einrichtungen aus Bremerhaven.

   
   
   

Welche Hürden müssen Städte und Gemeinden bewältigen, wenn Sie an Interreg-Projekten teilnehmen möchten?

Die Strukturen in den Verwaltungen und deren zeitliche und administrative Abläufe passen häufig nicht zu den administrativen Gegebenheiten der Interreg-Programme. z. B. wenn Projektstellen schnell besetzt werden müssen und die interne Bearbeitung der Stellenanträge lange Vorläufe mit sich bringt.

Häufig sind die EU-Projekte nicht nur für die fachliche Seite eine Herausforderung, sondern auch deren haushälterische Bearbeitung. Hier muss Verständnis geschaffen und Wissen aufgebaut werden, denn die Anforderungen der EU sind anders als z.B. die "typischen" Abrechnungszyklen der Verwaltung.

Projektförderung benötigt intern zunächst viele zeitliche Ressourcen. Ist diese Hürde überwunden, dann profitiert man enorm!

Das "normale" Tagesgeschäft bindet häufig schon die meisten Energien. Das hindert oftmals Kommunen daran, sich für Projekte zu bewerben. Auf der einen Seite besteht zu vielen Themen oft dringender Handlungsbedarf (und hier können Interreg-Projekte einen guten Anschub leisten) und auf der anderen Seite fehlt es an Personal, welches die Projektideen - mit allem was dazu gehört - auf das "Papier" bringen kann.

Die Vernetzung wichtiger Akteure, wie Bürgermeister*innen auf europäischer Ebene ist von zentraler Bedeutung, damit Projekte den notwendigen Rückenwind erhalten. Interreg ist ein gutes unterstützendes Instrument, um als Kommune langfristige Ziele zu entwickeln.

Gleichzeitig wird darüber die Bedeutung der EU und damit einhergehende Vielfalt erkannt und in der eigenen Verwaltung gestärkt. Dieser recht vielschichtige Prozess, lässt die Projektpartner*innen erkennen, dass die EU ein wichtiger und vielfältiger Mehrwert in und für Kommunen ist.

Der fachliche und oft auch menschliche Austausch auf der "Bearbeiter*innen-Ebene" mit anderen Kolleginnen (intern) und Kollegen aus dem Ausland ist enorm motivierend für den eigenen Arbeitsalltag, da man auf vielfältige Art und Weise erfährt, dass der "Tellerrand" nicht hinter der eigenen Stadt aufhört.

Aha-Effekte garantiert!

Interreg, oder wie es offiziell heißt, die "europäische territoriale Zusammenarbeit", ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. Seit über 30 Jahren werden damit grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt und im Umweltschutz. Interreg wird in drei Schwerpunkten (sogenannten Ausrichtungen) umgesetzt.

Interreg - drei Ausrichtungen:

  • grenzübergreifende Zusammenarbeit (Ausrichtung A): Weiterentwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Zusammenarbeit in benachbarten Grenzregionen
  • transnationale Zusammenarbeit (Ausrichtung B): Zusammenarbeit zwischen nationalen, regionalen und kommunalen Partnern in transnationalen Kooperationsräumen, um die territoriale Integration dieser Räume zu erhöhen
  • interregionale Zusammenarbeit (Ausrichtung C): Kooperationsnetze und Erfahrungsaustausch, um die Wirksamkeit bestehender Instrumente für Regionalentwicklung und Kohäsion zu verbessern. Dieses Programm umfasst alle Europäischen Mitgliedsstaaten.

Die Kooperationsräume der Interreg B Programme sind territorial beschränkt, d.h. eine Projektzusammenarbeit ist nur innerhalb des Kooperationsraums möglich. In Interreg-Europe ist eine Kooperation mit allen Europäischen Regionen möglich. 

Interessierte Einrichtungen aus Bremerhaven und Bremen können sich an den Interreg-Programmen der Ausrichtung B: Interreg Nordsee-, Ostsee- und Nordwesteuropa - Programm und der Ausrichtung C, dem Interreg Europe-Programm beteiligen.

 

Karte: Interreg VIB Nordseeraum, © European Commission

Nordseeraum: Beteiligte deutsche Bundesländer: Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein

 

Karte: Interreg VIB Ostseeraum © European Commission

Beteiligte deutsche Bundesländer: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen (nur Region Lüneburg)

 

 

Karte: Interreg VI B Nordwesteuropa

Beteiligte deutsche Bundesländer: Bremen und Bremerhaven, Niedersachsen (Weser-Ems + Leine-Weser), Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen, Baden-
Württemberg, Bayern (Ober-, Mittel-, Unterfranken u. Schwaben)