November 2023 / From Coast to Coast

Austausch zwischen der Johann-Gutenberg-Schule und dem Collège Saint Joseph aus Ancenis

Im Rahmen eines englischsprachigen Austauschprogramms nicht nur die eigenen Fremdsprachenkenntnisse verbessern, sondern überdies eine im Detail durchaus fremde Kultur kennenlernen: Das ist die Zielsetzung des Austausch-Projekts „From Coast to Coast“. Dazu kommt die Verbesserung der Medienkompetenz sowie der sozialen und kommunikativen Kompetenzen im Allgemeinen – und dass das Ganze außerdem Spaß machen kann, zeigt der Besuch im Klimahaus-Kochstudio.

Gemüsepfannkuchen und Obstsalat

„Es gibt Gemüsepfannkuchen mit Kräuterquark und Obstsalat mit Schokopudding“, sagt Klimahaus-Mitarbeiterin Kalischia Weber, die heute im Kochstudio eingesetzt ist. Leise Popmusik und entspannte Atmosphäre, es wird konzentriert gerührt und geschnibbelt, sorgfältig abgemessen und abgewogen. An den Tischen mischt sich Englisch mit Französisch und Deutsch, eindeutige Handzeichen helfen immer weiter. „Ja, wir kochen auch mal zuhause, uns macht es hier auf jeden Fall viel Spaß“, bestätigen Alina, Stella und Elya. „Und die Kommunikation mit den Franzosen klappt auch irgendwie. Notfalls gibt es ja noch den Internet-Übersetzer!“, lachen die drei Schülerinnen der Bremerhavener Johann-Gutenberg-Schule.

„Die Gutenberg-Schule ist eine Europaschule und muss nachweisen, dass alles, was dazugehört, auch tatsächlich gemacht wird“, erklärt Shakira Geisberger Ward. „Das i-Tüpfelchen sind dabei die Partnerschaften und Projekte mit Kindern, und der Coast to Coast-Austausch ist eine Idee meiner französischen Kollegin Stéphanie Chiron und mir“, fährt die Englischlehrerin fort. „Sie war mit dreizehn als Austauschschülerin bei mir, ich als Vierzehnjährige bei ihr. Seitdem schreiben wir uns, und da Stéphanie jetzt auch an einer Europaschule unterrichtet, habe ich meine Kollegin Susanne Kröger aus dem Fachbereich Französisch mit dazu geholt – und dann haben wir das gemeinsam organisiert.“

Mit geringem Budget viel auf die Beine stellen

Auf dem Programm steht für die Schülerinnen und Schüler des Collège et Lycée Saint Joseph natürlich nicht nur das Kochen. Das Thema des Austauschs ist Klima und Umwelt, drei Viertel der deutsch-französischen Gruppe ist deshalb an diesem Nachmittag gerade im Klimahaus unterwegs. Am Vormittag gab es Einblicke in die Arbeit des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), für morgen stehen im Bremer Institut français ein Film zum Klimawandel und anschließend eine Stadtführung in englischer Sprache an. Eine Stadtrallye in Bremerhaven, ein Besuch im Deutschen Schifffahrtsmuseum, der Radarturm (Dank an Arnold Kröger / WSV) und ein Bowlingabend runden das über ERASMUS+-Mittel der europäischen Union finanzierte Angebot ab.

Mit geringem Budget viel auf die Beine stellen, das ist der Ansatz von Shakira Geisberger Ward und ihren Kolleginnen. Umso besser, wenn man dabei auf persönliche Kontakte wie den zu AWI-Wissenschaftlerin Elizabeth Bonk und AWI-Wissenschaftler Wilken-Jon von Appen zurückgreifen kann, die beide selbst Austauschschülerin und -schüler waren und gerne etwas zurückgeben. Und Schnitt: „Ich glaube, die müssen wir erstmal abschaben“, heißt es am Kochtisch – bei Möhren keine schlechte Idee. Das bestätigt auch Clément: „I like cooking, it’s cool“, meint der Franzose mit einem Lächeln. Eine Meinung zu Bremerhaven hat sich der Austauschschüler aus Ancenis, der 7000-Seelen Gemeinde am Unterlauf der Loire, auch schon gebildet: „It’s very big and beautiful!“