März 2024 / Unterricht im Kinosessel

Filme mit Mehrwert bei der SchulKinoWoche

Vorhang auf für den Unterricht im Kinosessel: Im März lud das Filmbildungsprojekt VISION KINO gemeinsam mit dem Projektpartner CITY 46 / Kommunalkino Bremen e.V. alle Schulen des Bundeslandes zur SchulKinoWoche ein. Die Bilanz war einmal mehr oscarverdächtig, knapp 16.800 Schülerinnen und Schüler besuchten eine der 166 Vorstellungen, für die Kinos in Bremen und Bremerhaven vormittags ihre Säle öffneten. Literaturverfilmungen oder aktuelle Animations-, Dokumentar- und Spielfilme – das medienpädagogisch begleitete Programm konnte sich sehen lassen.

Grußworte, Filme und Gespräche

Das Kino als außerschulischer Lernort: Auch in diesem Jahr gab es im Rahmen der SchulKinoWoche viele Sonderprogrammen und thematische Schwerpunkte wie die Filme zum Wissenschaftsjahr 2024. Unter dem Schwerpunkt „Alltag und Widerstand“ konnten die Schülerinnen und Schüler auf der Leinwand mutige Mädchen und Frauen im Iran kennenlernen oder sich unter dem Motto „17 Ziele - Kino für eine bessere Welt“ mit ausgewählten Aspekten der Agenda 2030 auseinandersetzen. Expertinnen und Experten begleiteten einmal mehr ausgewählte Filme und suchten das Gespräch mit dem Publikum, wer wollte, konnte den Kinobesuch mit dem bereitgestellten Begleitmaterial vorbereiten oder weiter vertiefen.

In Bremerhavener eröffnet Stadtrat Michael Frost die SchulKinoWoche 2024, nach einem Grußwort von Oberschulrätin Anke Detering sahen die Klassen im ausverkauften CineMotion-Saal „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“. Der Film von Johannes Honsell, ein Publikumsliebling der Veranstaltungsreihe, führt Tobi und Marina nach Vietnam, in die Mongolei und in den brasilianischen Regenwald, wo die Freunde schließlich das Geheimnis der fliegenden Flüsse entdecken. Empfohlen für die zweite bis fünfte Klasse, Kinderfilm, Abenteuerfilm und dokumentarische Erzählung zum Thema Umwelt – Meeresbiologe Dr. Hauke Flores vom Alfred-Wegener-Institut) beantwortete den Schülerinnen und Schülern im Anschluss alle aufgeworfenen Fragen.

Blockbuster und Seminar Filmmusik

Hollywood-Kino gab es in den folgenden Tagen mit dem vielfach ausgezeichneten Blockbuster „Barbie“, der 2023 nicht nur für acht Oscarnominierungen, sondern ebenso für kontroverse Diskussionen gut war. Im Mittelpunkt standen dabei die Geschlechterrollen, und um Matriarchat oder Patriachat drehte sich nach dem Abspann auch das Gespräch, das Bremerhavens Frauenbeauftragte Dr. Kathrin Stern mit Kulturamtsmitarbeiterin Saskia Mosler und Klassen verschiedener Schulen führte. Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen, ein feministischer Film oder ein diskriminierender? „Weißer Feminismus für Anfänger:innen, aber das ist okay“, zitierte Kathrin Stern am Ende und sorgte so für weiteren Gesprächsstoff.

Weniger kontrovers ging es im Saal 5 des CineMotion Kinos zu, wo der Workshop mit Filmkomponist André Feldhaus mit zahlreichen Beispielen aus der Filmgeschichte veranschaulichte, wie Musik und Bilder zusammenspielen. Schnitt und Ton als Einheit, harter Rock zu „Easy Rider“, Simon & Garfunkels „Mrs. Robinson“ aus der „Reifeprüfung“ oder die E-Gitarre zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ – die Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Lehranstalten und des SZ Geschwister Scholl hörten aufmerksam zu. Miles Davis untermalt mit coolem Jazz eine langsame Kamerafahrt, die einer durch das abendliche Paris gehenden Frau folgt: Ganz großes Kino!