August 2022 / Drei neue Schulen für Bremerhaven

Eine Projektallianz arbeitet gemeinsam auf den Baubeginn 2023 hin

Mehr Schülerinnen und Schüler, Sanierungsbedarfe und für Grundschulkinder ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung - neben neuen pädagogischen Konzepten sind jetzt auch moderne Schulgebäude gefordert. Die Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven (Stäwog) wird deshalb in den nächsten Jahren drei neue Schulen bauen. Die Bauarbeiten an allen drei Standorten sollen 2023 beginnen, die Fertigstellung ist für 2025 geplant.

Allianzverfahren geht neue Wege

Dass Erfolg nur gemeinsam möglich ist, weiß auch die Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven. Deshalb hat sie sich für den Bau der drei neuen Seestadt-Schulen nach finnischem Vorbild für eine Projektallianz entschieden, die von Anfang an die wichtigsten Akteure einbindet und so späteren Unstimmigkeiten und Verzögerungen vorbeugt. Die Beteiligten gründen eine "Firma auf Zeit" und bilden über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg ein Team, das nach der besten und für alle akzeptablen Lösung sucht. Mit dabei sind neben der Stäwog als Bauherr die BIS (Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH) und sechs weitere Partner.

Das aus Auftraggeber, Architekten, Fachplanern und Bauunternehmen bestehende Allianzteam hat gemeinsam für jede der Schulen zwei Entwürfe entwickelt, die Anfang April einer interdisziplinär besetzten Jury vorgestellt wurden. Das Gremium aus Schule, Politik und Verwaltung, aus Pädagogik, Stadtteilkonferenz und Architektur diskutierte kontrovers und entschied sich doch einvernehmlich.

Die Neue Grundschule Lehe, die heute in Containern auf dem Phillipsfield untergebracht ist, rückt in einen Neubau direkt an der Schule am Ernst-Reuter-Platz. Der heutige Stadtteilsportplatz zieht dagegen auf das Phillipsfield um. "Der ausgewählte Entwurf 'Triangel' überzeugt mit seinem vielfältig nutzbaren Forum mit angeschlossenem Musikraum als sehr gelungenem Herz der Schule. Die gleichberechtigten Clusterbereiche mit eigenen Außenterrassen sorgen als 'Heimat' der Schülerinnen und Schüler für vielfältige Lernatmosphären." (Juryentscheid)

Die Neue Oberschule Lehe befindet sich zurzeit in einem Containerbau an der Werftstraße und soll in ein neues Gebäude neben dem Schulzentrum Geschwister Scholl an der Pestalozzistraße ziehen. "Der Entwurf 'Werkstadt' bietet die besten Möglichkeiten, das ambitionierte pädagogische Konzept der Schule räumlich umzusetzen. Das zentrale Forum ist das Herz der Schule und kann für vielfältigen Austausch, für Veranstaltungen und alltägliche Lernsituationen genutzt werden. Mensa, Cafeteria, Selbstlernzentrum und Bibliothek liegen im südlichen Baukörper und harmonieren mit dem bestehenden Schulzentrum." (Juryentscheid)

Im Schulzentrum Hamburger Straße sollen in Zukunft die Allmersschule und die Oberschule Geestemünde zusammenkommen. "Das Herzstück im Entwurf '3 Höfe' ist das großzügige Forum mit angegliederter Multifunktionsfläche und Mensa. Die Flächen bieten Raum für vielfältige Projekte und Aktivitäten der Schulgemeinschaft, so dass hier die Grund- und Oberschule zusammenwachsen und die Schülerinnen und Schüler miteinander lernen können. In den Obergeschossen stellen die Cluster die geforderten Raumstrukturen für eine zukunftsweisende Pädagogik und gewinnen durch zugeordnete Außenterrassen zusätzlich an Qualität." (Juryentscheid)