März 2024 / Auf dem Weg nach Heilbronn

Drei Scholl-Schülerinnen fahren zum Bundeswettbewerb Jugend forscht

Das erste Mal dabei und gleich bis zum Finale: Tjede Gesche Sibberns, Lara Sophie Schomaker und Nadine Quaas fahren zum Bundeswettbewerb Jugend forscht. Ihr Fachbereich ist die Biologie, nach souveränen Ersten Preisen in der Regional- und Landesrunde dürfen die Schülerinnen des SZ Geschwister Scholl ihre Ergebnisse Ende Mai in Heilbronn vorstellen. „Die Behandlung von Mortellaro durch eine Plasmabestrahlung“ ist das Thema des Trios, das Engagement für Tierwohl der gemeinsame Nenner.

Ein alternativer Ansatz …

„Behandlung von Mortellaro durch Plasmabestrahlung – ich versuche mal, das so einfach wie möglich zu erklären“, beginnt Lara Schomaker für die Runde. „Mortellaro ist eine Klauenkrankheit bei Rindern, die immer häufiger auftritt und für die Tiere äußerst schmerzhaft ist. Bisher wird die Krankheit mit desinfizierenden Bädern und Antibiotika behandelt“, fährt sie fort. „Das führt aber zu Resistenzen und anderen unerwünschten Nebenwirkungen“, wirft Nadine Quaas ein. „Deshalb haben wir als alternativen Ansatz die Bestrahlung mit kaltem Plasma untersucht“, übernimmt Tjede Sibberns. „Unsere Abstriche haben gezeigt, dass diese Methode die Keime reduziert, sogar gegen resistente Bakterien wirkt und eindeutig die Heilung fördert.“

Kennengelernt haben sich die 18-jährigen Scholl-Schülerinnen in der E-Phase – Tjede Sibberns‘ Familie hat einen Bauernhof, ihre beiden Kolleginnen arbeiten nebenbei in landwirtschaftlichen Betrieben. „Wir haben tagtäglich mit dem Problem Mortellaro zu tun, und wir haben darüber nachgedacht, wie man den Tieren helfen kann“, berichten sie übereinstimmend. Gemeinsam mit ihrer Bio-Lehrerin entwickelte das Trio die Idee der Plasmabehandlung, und da Dr. Silke Wrieden-Buerfeind auch die Bremerhavener Wettbewerbsleiterin für Jugend forscht ist, war die Teilnahme ein logischer Schritt. „Im Endeffekt sind wir glücklich, dass wir uns für den Jugend forscht-Rahmen entschieden haben und so viel Aufmerksamkeit für die Verbesserung des Tierwohls gewinnen können.“

… überzeugt die Jury

„Wir wollen den Bauern eine Last von den Schultern nehmen“, lautet das Ziel der Jungforscherinnen, die dafür viel Zeit investiert haben und weiter investieren werden. „Man beschäftigt sich jeden Tag mit dem Thema, denkt oft noch abends auf dem Sofa darüber nach. Klar, bis zum Bundesentscheid in Heilbronn arbeiten wir natürlich weiter an unseren Versuchsreihen“, sagen die Schülerinnen, die sogar eine Firma als Unterstützer gewinnen konnten und von ihr die benötigten Gerätschaften für ihre Forschung gestellt bekommen. „Das ist super, aber der Nachteil unseres Themas ist, dass es bisher noch keine Studien dazu gibt und wir uns alles selbst erarbeiten müssen.“

„Jugend forscht lohnt sich!“, ziehen Tjede Sibberns, Lara Schomaker und Nadine Quaas ein Zwischenfazit. „Selbständig und praxisbezogen, ein ganz anderes Lernen als in der Schule. Und, Stichwort Literaturverzeichnis, das wissenschaftliche Arbeiten haben wir auch kennengelernt.“ Die Aktualität, das Potenzial und der regionale Bezug des Themas überzeugt mittlerweile auch Mitschülerinnen und Mitschüler: „Bundeswettbewerb, das finden die meisten schon cool!“ Zum Ende folgt noch ein bisschen Understatement. „Das haben wir bisher im Großen und Ganzen alles recht gut gemeistert. Der Jury hat’s ja gefallen, also wird es nicht so schlecht gewesen sein.“ Der Juryempfehlung kann man sich übrigens nur anschließen: „Bleibt dran!“