„Swipocratie“ startet am 12. September: Bürgerinnen und Bürger können bei der Gestaltung Bremerhavens „mitwischen“

Deutschlandpremiere in Bremerhaven

Am Dienstag, den 12. September 2023, startet die Seestadt ein Beteiligungsinstrument, mit dem die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen zur besseren Anbindung der Innenstadt mit den Havenwelten geradezu spielerisch einbringen sollen. Drei Wochen lang können über die in den Niederlanden entwickelte App „Swipocratie“ Fragen zur Entwicklung der Bremerhavener Innenstadt beantwortet werden – und das mit einem einfachen Wischen über den Handy-Bildschirm.

Hintergrund: Die Innenstadt Bremerhavens sowie die touristisch geprägten Havenwelten werden von vielen als voneinander getrennte Bereich wahrgenommen. Durch das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ soll herausgefunden werden, wie hier eine bessere Verbindung geschaffen und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt gesteigert werden kann.

Welche Wechselwirkungen sind wo möglich und welche Impulse können dadurch für die Innenstadt und den Handel entstehen? Das sind die Fragen, deren Antworten eine Konzeptstudie liefern soll. Sie soll städtebauliche und architektonische Lösungen erarbeiten und aufzeigen, wie der gewonnene Raum mit neuem Grün und atmosphärischen Plätzen zwischen der Innenstadt und den Havenwelten eine funktionelle, attraktive Verbindung schafft.

Mit der Konzeptstudie beauftragt wurde das Planungsbüro De Zwarte Hond aus Groningen. Wichtiger Bestandteil der Studie ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Vom 12. September, 0.00 Uhr, bis zum 3. Oktober 2023, 23.59 Uhr, haben deshalb alle Menschen aus Bremerhaven und der Umgebung, aber auch Touristinnen und Touristen die Möglichkeit, in der App auf Fragen zur Anbindung der Innenstadt an die Havenwelten einzugehen.

„Dafür ist kein Herunterladen der App notwendig. Jeder kann die 30 bis 40 Fragen in wenigen Minuten bequem mit dem Smartphone oder am PC beantworten“, so Oberbürgermeister Melf Grantz. „Wir haben das Beteiligungsformat bewusst niedrigschwellig gehalten, weil wir ein breites Meinungsbild aus der Bevölkerung erhalten wollen.“

Zur Umfrage gelangt man entweder über den Link https://bremerhaven.swipocratie.de oder durch Einscannen des QR-Codes.

Nach dem 3. Oktober ist die Bürgerbeteiligung zu diesem wichtigen Thema aber keineswegs abgeschlossen. „Uns ist es wichtig, dass wir uns mit den Menschen auch nach der Umfrage weiter über die zukünftigen Planungen austauschen“, macht Bürgermeister Torsten Neuhoff, zuständiger Dezernent für das Stadtplanungsamt, deutlich. „Deshalb können alle Teilnehmenden am Ende der Umfrage angeben, ob sie für weitere Fragen und Beteiligungsformate zur Verfügung stehen möchten.“ Mitte November sollen dann entsprechende Workshops mit jeweils maximal 60 Teilnehmern in Bremerhaven stattfinden.

Auch die Ergebnisse der Beteiligungsworkshops, die sich nicht nur an Erwachsene, sondern auch gezielt an Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren richten, werden in die Konzeptstudie des Planungsbüros De Zwarte Hond einfließen. Spätestens im Januar 2024 sollen die Ergebnisse der Studie vorgestellt werden.

Über die App Swipocratie

Swipocratie wurde von dem Designer Florian Francken und dem Landschaftsarchitekten Paul Roncken entwickelt und konzipiert. Ihre Fragestellungen bei der Entwicklung der App lauteten: Wie erreicht man Nutzer bei komplexen und schwierigen Themen? Wie kann man Bilder und eine intuitive Benutzeroberfläche nutzen, um Menschen in politische Themen einzubeziehen?

„Wir glauben an einen flinken, digitalen Ansatz, weil er ein breiteres Publikum erreicht und aktiviert“, beschreibt Florian Francken die Idee der beiden Niederländer. „Gesucht wurde eine Möglichkeit, die Meinung einer großen Gruppe von Menschen abzufragen oder eine Diskussion bei der Entwicklung von Politik oder neuen Plänen auf eine einfache, niedrigschwellige und schnelle Weise zu starten. Es sollte ein Angebot sein, an dem die Meisten mitmachen können, sodass wir am Ende ein breit unterstütztes Ergebnis präsentieren können. Mit dieser App ist das möglich, und wir erreichen viele, denn ein Handy oder PC haben heute fast alle Menschen.“

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