Container-Terminal "Wilhelm Kaisen"

Nur kurze Zeit, nachdem die amerikanischen Containerschiffsreeder in Europa mit ihrer revolutionären Neuerung Fuß gefasst hatte, tat Bremerhaven den ersten Schritt zu einem führenden Containerhafen in der Nordseeregion. 1968 wurde im Nordhafen eine Abfertigungsstelle mit Roll On/Roll Off-Anlage eingerichtet, entscheidender aber war der im gleichen Jahr in Angriff genommene Bau des ersten Container-Terminals (CT I) am offenen Gezeitenstrom. Der Terminal wurde nach dreijähriger Bauzeit im April 1971 seiner Bestimmung übergeben. Doch dessen Kapazität hielt nur kurz vor. Bereits 1978 bis 1984 erfolgte der Bau des zweiten Terminals (CT II), der sich nördlich des ersten anschloss. Gemeinsam umfasste die Gesamtfläche 1,8 Millionen Quadratmeter, die Länge der Stromkaje 2800 Meter und die Krankapazität 18 Containerladebrücken.

Der Containerumschlag in Bremerhaven hatte sich zwischen 1968 und 1983 von rund 284 000 auf rund 692 000 TEU gesteigert. 1990 war die Leistung beider Terminals auf 1,1 Millionen TEU geklettert. So reichte die vorhandene Kapazität bald nicht mehr aus. Ein dritter Terminal, CT III, wurde in Planung genommen, nach einigen Vorarbeiten setzte der eigentliche Baubeginn im Oktober 1994 ein. Im Juli 1997 nahm die Anlage ihren Betrieb auf und war im Dezember desselben Jahres auf der gesamten Kailänge betriebsbereit. Ein Erweiterungsprojekt (CT III a) konnte 2001 bis 2003 verwirklicht werden. Dabei wurde die bereits längste Stromkaje Europas um 340 Meter verlängert. In Bremerhaven wurden 2000 2,72 Millionen TEU umgeschlagen, was der Unterweserstadt Platz 18 unter den bedeutendsten Containerhäfen in der ganzen Welt eintrug.

2002 galt Bremerhaven als viertgrößter Containerhafen Europas. 2004 war die Leistung des Terminals am Weserstrom auf 3,5 Millionen TEU gestiegen, eine Steigerung auf rund 6 Millionen TEU in der Zukunft wird angepeilt.

Zwischen 2004 und 2008 entstand ein weiterer Terminal (CT 4), dessen Kaje eine Länge von 1.681 Meter aufweist und damit vier neue Liegeplätze bereithält. Der Bremerhavener Container-Terminal dient als Drehscheibe zwischen den Liniendiensten nach Übersee sowie den ergänzenden Verbindungen in kleinere europäische Häfen (wie etwa der Ostsee), die durch Containerschiffe der europäischen Fahrt, den so genannten „Feeders" bedient werden.

Ergänzend zu Bremerhaven sowie unter Beteiligung der hiesigen Hafenwirtschaft ist in Wilhelmshaven ein Tiefwasserhafen (JadeWeserPort) entstanden, der im September 2012 eröffnet wurde.

Der Bremerhavener Terminal trägt seit dem 1. August 1980 den Namen des legendären bremischen Bürgermeisters Wilhelm Kaisen (1887-1979), der den Stadtstaat zwischen 1945 und 1965 regiert hat und auch noch heute in Bremerhaven und Bremen unvergessen ist.

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