Weitere Vorgehensweise zum Gewässerschutz erörtert

Bremerhaven will zum Schutz der Gewässer wie Rohr und Lune künftig enger mit dem Landkreis Cuxhaven sowie allen dafür zuständigen Stellen zusammenarbeiten.

Das ist das Ergebnis eines Treffens, zu dem Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz am Montag geladen hatte. Grantz tauschte sich dabei mit Vertretern von Landvolk, der Wasser- und Bodenverbände, dem Bremerhavener Umweltschutzamt sowie der Stiftung Rohrniederung aus, um Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Abpufferung von zukünftigen Gewässerbelastungen und einem damit verbundenen Fischsterben zu erörtern.

Vereinbart wurde unter anderem, die hydraulische Leistungsfähigkeit der Rohr, die besonders unter den Starkregenereignissen der vergangenen Wochen gelitten hatte, begutachten zu lassen. Dazu gehört auch die Überprüfung eines möglichen Rückstaus im Bereich Eisenbahnbrücke zwischen Lindenallee und A27. Empfindliche Flächen sowie mögliche weitere Bereiche für die Gewässerentwicklung sollen anhand von Starkregenkarten identifiziert werden, entsprechende Starkregenszenarien sollen in die hydraulische Berechnung einfließen.

Der besondere Anspruch liegt darin, ökologische Gewässerentwicklung auf der einen, und die Landwirtschaft auf der anderen Seite zu ermöglichen. Landvolk-Vorsitzender Jan Heusmann und der Geschäftsführer des Kreisverbands der Wasser- und Bodenverbände, Thomas Ströer, sagten zu, die teilweise abgesackte Verwallung entlang der Rohr, mit der die dahinter liegenden landwirtschaftlichen Flächen vor Überflutung geschützt werden, zügig instand setzen zu lassen. Ebenfalls wurde in dem Gespräch deutlich, dass auch die elementar wichtigen Gewässerrandstreifen der weiteren Entwicklung bedürfen, um die Gewässer vor dem Eintrag von organischen Substanzen zu schützen.

Kurzfristig, so ein weiteres Ergebnis des Treffens, werde man ein Frühwarnsystem einrichten, das für einen schnelleren Informationsfluss zwischen Ober- und Unterlieger bei einer drohenden Gewässergefährdung sorgen soll. „Starkregenereignisse wie das zuletzt beobachtete werden im Zuge des Klimawandels in Zukunft häufiger vorkommen. Dafür müssen wir uns alle gemeinsam wappnen“, so Melf Grantz.

Und noch etwas machte der Oberbürgermeister deutlich: „Es geht uns nicht um Schuldzuweisung. Wir müssen nach vorne schauen und dafür Sorge tragen, dass sich solche Umweltkrisen nicht wiederholen.“ Alle Beteiligten stimmten darin überein, dass das Problem nicht innerhalb von Gemeindegrenzen, sondern ganzheitlich betrachtet werden müsse. Die Gewässerentwicklung werde von der Stadt Bremerhaven daher gemeinsam mit dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Cuxhaven sowie allen weiteren mit dem Wasser befassten Stellen fortgeführt.

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