Vortrag zu Rahel Varnhagen im Rahmen von 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Das Kulturamt beteiligt sich am Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland mit einer Vortragsreihe der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Bremen.

Am Mittwoch, dem 1. Dezember 2021, um 18.00 Uhr spricht Dr. Bernd Moldenhauer (Vorstandsmitglied der DIG Bremen/Unterweser) in der Stadtbibliothek Bremerhaven zu dem Thema: „Kleine Utopien - Rahel Varnhagen und die Berliner jüdischen Salons zur Zeit der Klassik und Romantik“.

Der Erfolg der Salons, die junge jüdische Frauen in Berlin zwischen 1780 und 1806 führten, ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Die rechtliche Gleichstellung der Juden lag noch in weiter Ferne. Gleichwohl trafen sich Gelehrte und Schriftsteller, Adlige und jüdische Frauen, Diplomaten und Angehörige des Hochadels in jüdischen Privathäusern zu zwangloser Geselligkeit. Der Historiker Amos Elon hat diese informellen Institutionen als „kleine Utopien“ bezeichnet. Am Beispiel von Wilhelm von Humboldt, Schleiermacher, Brentano und Fichte, regelmäßigen Besuchern der „Theegesellschaften“ Rahel Levins (später Varnhagen von Ense), soll gezeigt werden, dass auch persönliche Vertrautheit nicht verhindern konnte, dass sie Juden und dem Judentum mit Ambivalenz und Aversion begegneten. In den Jahren nach 1800 und dem patriotischen Aufbruch der antinapoleonischen Kriege erscheinen die ersten antisemitischen Pamphlete, wenig später folgen die ersten Pogrome nach dem Mittelalter.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter  0471 5902555 oder  stadtbibliothek@magistrat.bremerhaven.de wird dringend gebeten.

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