Viele Jahre in der Kommunalpolitik: Drei Stadträte nehmen Abschied vom Magistrat

Abschiedsstimmung im Magistrat: Für drei altgediente ehrenamtliche Stadträte rückt das Ende ihrer langen Amtszeit näher. Bevor die Stadt-verordnetenversammlung am kommenden Dienstag ihre Nachfolger wählt, saßen Anita Matthiessen, Wilhelm Behrens und Horst Radtke heute (Mittwoch) zum letzten Mal auf ihren angestammten Plätzen im Magistrat.

In der Sitzung dankten sie ihren Magistratskollegen für die stets faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Offiziell werden die drei Stadträte gemeinsam mit den ausscheidenden Stadtverordneten bei einem Empfang am Donnerstag, 18. August, um 18.30 Uhr im „Eurotop“ im Gatehouse 1 des Container-Terminals verabschiedet. Während sich Matthiessen und Radtke ganz aus der Kommunalpolitik zurückziehen, wird Behrens für die nächsten vier Jahre Stadtverordneter.

Auf die längste Amtszeit kann CDU-Mann Radtke zurückblicken, der 32 Jahre lang politisch aktiv war, davon 24 Jahre als Stadtrat. 1979 wurde er zum ersten Mal in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Dem Magistrat gehörte er zunächst von 1983 bis 1987 als Dezernent für das Standesamt an. Nach weiteren vier Jahren im Stadtparlament kehrte er 1991 in die Dezernentenriege zurück und war seither für das Statistische Amt und Wahlamt sowie für die Datenverarbeitung zuständig. Als Stadtrat, so Radtke, erlebte er nicht weniger als fünf Oberbürgermeister an der Magistratsspitze.

Unter seiner Verantwortung wurde in den neunziger Jahren die damalige Datenverarbeitungszentrale erfolgreich in den stadteigenen Betrieb für Informationstechnologie (b.i.t.) umgewandelt. Da er unangefochten der dienstälteste Dezernent war, fiel ihm bei gleichzeitiger Abwesenheit von Oberbürgermeister und Bürgermeister laut Geschäftsordnung die Leitung der Magistratssitzungen zu.

Seit 16 Jahren war Behrens ehrenamtlicher CDU-Stadtrat, nachdem er zuvor bereits acht Jahre lang der Stadtverordnetenversammlung angehört hatte. Mit dem Namen des Dezernenten für Sport und Freizeit, so Oberbürgermeister Melf Grantz bei der Verabschiedung, werde das Engagement für die Vereine verbunden bleiben – „vom Spitzensport bis zu den Kleintierzüchtern“.

Elf Jahre lang saß Anita Matthiessen in der Magistratsrunde, zunächst von 1996 bis 1999 als SPD-Stadträtin für Frauen, Bürgerbeteiligung und Ausländer und schließlich seit 2003 als Dezernentin für Menschen mit Behinderung. Zwischendurch nahm sie von 1999 bis 2003 ihr Mandat in der Stadtverordnetenversammlung wahr. „Sie haben sich mit großer Beharrlichkeit für die Belange der Behinderten und vor allem für die Barrierefreiheit eingesetzt“, würdigte Oberbürgermeister Grantz zum Abschied ihre Verdienste.

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