Vergabe des Förderpreises aus der Stiftung der Weser-Elbe Sparkasse

Der Kultur-Förderpreis 2022 aus der Stiftung der Weser-Elbe Sparkasse geht an die 28-jährige Künstlerin Fiona Sophie Körner in der Sparte „Bildende Kunst“.

Die Übergabe des Förderpreises fand am Donnerstag, dem 26. Januar 2023, im Casino der Weser-Elbe Sparkasse in Bremerhaven statt.

Fiona Sophie Körner ist in Lunestedt aufgewachsen und hat derzeit ihren Lebensmittelpunkt in Kassel. Ihr Abitur hat sie am Bremerhavener Schulzentrum Geschwister Scholl abgelegt und anschließend das Studium „Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Fotografie und Redaktionellem Gestalten“ an der Kunsthochschule Kassel begonnen. Im Dezember 2020 hat sie ihren künstlerischen Abschluss mit Auszeichnung absolviert und im Anschluss ein weiteres Jahr als Meisterschülerin studiert. Fiona Sophie Körner hat sich während ihres Studiums in ihren künstlerischen Arbeiten mit Themen wie Identität, Räumen, Normen, Machtstrukturen und deren Zusammenhängen beschäftigt. Ihr Ziel ist es, in der konzeptionellen und visuellen Umsetzung, untermauert durch die Aneignung eines theoretischen Unterbaus, eine klare Haltung zu gesellschaftlichen Themen zu definieren

Stadtrat Michael Frost hat den mit 2.500 Euro dotierten Preis in einer Feierstunde mit geladenen Gästen, die nach zweijähriger coronabedingter Pause wieder stattfinden konnte, an Fiona Sophie Körner übergeben. Die Laudatio wurde von Johanna Brummack, Leitung der Kunstvermittlung im Göttinger Kunstverein, gehalten. Fiona Sophie Körner hat an diesem Abend eine Ausstellung ausgesuchter Werke präsentiert.

Hintergrund:

Der Förderpreis aus der Stiftung der Weser-Elbe Sparkasse wurde zum 35. Mal vergeben. Der erste Förderpreisträger 1986 war Thomas Becker in den Sparten Musik, Literatur, bildende Kunst, darstellende Kunst, Regie, Film und in der Kategorie „Mode-Design“ ausgezeichnet werden. Berühmtester Preisträger ist Volker Engel. Er erhielt 1988 den Förderpreis in der Kategorie „Grafik-Design“ und wurde inzwischen mit den zwei weltweit renommiertesten Filmpreisen ausgezeichnet: 1998 für seine Tricks in dem Hollywood-Film „Independence Day“ mit dem Oscar und 2006 erhielt er den „Emmy“ für seine Spezialeffekte im Film „Triangel“. Die diesjährige Preisträgerin Fiona Sophie Körner wurde von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt, der die Diplom Bibliothekarin Juliane Keil für den Bereich Literatur, der Musiker Eberhard Holbein für den Bereich Musik, Birgit Börresen von der Volkshochschule für den Bereich Bildung, Dr. Kai Kähler, Direktor des Historischen Museums Bremerhaven, für den Bereich bildende Kunst, Peter Fliegel vom Stadttheater Bremerhaven für den Bereich darstellende Kunst und der Filmexperte Bernd Glawatty angehören. Der Vorsitz der Jury liegt bei Stadtrat Michael Frost.

Begründung der Jury:

Fiona Sophie Körner überzeugte die Jury durch ihre durchdacht konzipierten Bildessays. Ihr bevorzugtes Medium ist dabei die Fotografie. Gleich einem Werkzeug bietet sie mit ihren formal und technisch anstandslosen Einzelbildern eine Kommunikation zu vorgegebenen Aufgaben oder über selbstgewählte gesellschaftliche Fragestellungen an, die sie reflexiv thematisiert. Dabei verzichtet sie in ihren Aufnahmen auf eine vordergründige künstlerische Handschrift, die das Motiv überlagert. Ebenso vermeidet sie bewusst plakative Stereotypen. Ihre Aufnahmen sind im Gegenteil unaufgeregt und thematisch zurückhaltend. Dieser distanzierte Blick als Fotografin verstärkt das dokumentarische Moment der Fotografie und vermitteln den Betrachtenden den Eindruck von Objektivität. Zugleich gibt Fiona Sophie Körner ihren Fotoserien eine Offenheit, die keine Beurteilung vorgibt. Ihre Fotografien und Serien gestatten dem Publikum vielmehr eine selbstständige Meinungsbildung, ja, sie erscheinen sogar bewusst darauf hin angelegt, dass sich das Publikum das Thema und die Aussagen der Fotografien erarbeiten muss.

Zusammenfassend kam die Jury zu der Beurteilung, - um eine Jurorin zu zitieren -, dass Fiona Sophie Körner aus einem erfahrbaren künstlerischen wie auch gesellschaftskritischen Anspruch heraus mit Humor und ohne Scheu vor Konfrontation künstlerisch arbeitet, reflektiert, erfrischend, berührend, interdisziplinär, über den Tellerrand schauend und gekonnt. Großartig.

Die Verleihung des Förderpreises der Sparkassenstiftung soll Bestätigung, Ansporn und auch Hilfe sein, diesen eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

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