Unterstützung in herausfordernder Lage: Dezernent benennt Schulen für Startchancen-Programm

Den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln, somit die Chancengerechtigkeit deutlich zu erhöhen und unterm Strich die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems in Deutschland nachhaltig zu verbessern – das ist das Ziel des Startchancen-Programms, welches die Bundesregierung im vergangenen Jahr beschlossen hat.

Bundesweit profitieren 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil an sozioökonomisch benachteiligter Schülerinnen und Schüler über zehn Jahre von der finanziellen Förderung des Bundes. Auf Bremerhaven entfallen pro Jahr voraussichtlich rund 2 Millionen Euro, über die gesamte Laufzeit folglich ca. 20 Millionen Euro.

Nach intensiven Vorarbeiten und Abstimmungen mit der Senatorin für Kinder und Bildung hat das Schulamt nun die zehn Schulen benannt, die an dem Programm teilnehmen und je nach individuellem Bedarf und inhaltlicher Schwerpunktsetzung besondere Unterstützung für die Weiterentwicklung erhalten. Darüber hinaus erhalten fünf weitere Schule in ähnlicher sozialer Lage Unterstützung.

Mit der Lutherschule, der Astrid-Lindgren-Schule, der Marktschule, der Neuen Grundschule Lehe und der Neuen Grundschule Geestemünde nehmen fünf Grundschulen am Startchancen-Programm teil. Hinzu kommen mit der Schule Am Leher Markt, der Humboldtschule, der Schule am Ernst-Reuter-Platz und der Neuen Oberschule Lehe vier Oberschulen sowie mit der Werkstattschule eine berufsbildende Schule.

„Mit der Auswahl der Programmschulen haben wir es uns nicht leichtgemacht, zumal die Anzahl der Schulen, die in unserer Stadt in das Raster des Bundesprogramms fallen, zehn übersteigt“, erklärt Stadtrat Michael Frost, Dezernent für Schule. Bei der Anzahl der Schulen handelt es sich um einen für die Länder vom Bund vorgegebenen Richtwert, eine Erhöhung der Anzahl würde zu einer Verwässerung des Programms führen, gibt Frost zu bedenken.

„Allen Programmschulen ist gemein, dass sie sich in besonders herausfordernder Lage befinden“, stellt der Schuldezernent klar. Hinzu kommen je nach Standort besondere Entwicklungsbedarfe. „Dazu gehören etwa die pädagogischen Konzepte, bauliche Gegebenheiten, die Übergangsgestaltung von frühkindlicher zu Primar-, Sekundar- und beruflicher Bildung, Entwicklungsbedarfe hinsichtlich der Ganztagskonzepte sowie der Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen oder sozialräumliche Überlegungen wie beispielsweise Campus-Lösungen“, führt Stadtrat Frost aus.

Mit der Schulauswahl deckt der Magistrat je nach Standort in unterschiedlicher Ausprägung die Programmsäulen ab:

Säule I „Investitionsprogramm für eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung“

Säule II „Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichts-entwicklung“

Säule III „Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams“

Bei der Umsetzung des Programms und der daraus noch konkret abzuleitenden Maßnahmen erhalten die Schule Unterstützung von der Senatorin für Kinder und Bildung und werden dabei vom Schulamt Bremerhaven begleitet.

Für fünf weitere Schulen in besonders herausfordernder sozioökonomischen Lage, die aufgrund der begrenzten Anzahl nicht am Startchancen-Programm teilnehmen können, werden angelehnt am Programminhalt Unterstützungsformate konzipiert. Sogenannte korrespondierende Schulen sind mit der Fritz-Reuter-Schule, der Allmersschule, der Gorch-Fock-Schule, der Pestalozzischule vier Grundschulen und aus der Sekundarstufe 1 die Oberschule Geestemünde.

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