Stress für Bäume: Feuerwehr und THW helfen

Die Hilfe für durch von Wassermangel und Hitze gestresste Bäume führt auch zu Stress bei den Helfern. Auch in diesem Jahr unterstützen die drei Freiwilligen Feuerwehren, die Berufsfeuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) das Gartenbauamt bei der Bewässerung der Bäume. Oberbürgermeister Melf Grantz ist insbesondere für das Engagement der Ehrenamtlichen dankbar. „Ich danke allen Einsatzkräften für diesen weit über normales bürgerliches Engagement hinausgehenden Einsatz.“

Aktuell werden die durch das Gartenbauamt an den Bäumen angebrachten Wassersäcke nicht nur von Mitarbeitern des Gartenbauamts, sondern zusätzlich in großer Zahl mit Hilfe der Tanks der Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und THW aufgefüllt. Insbesondere die rund 9500 Bäume an den Straßen stehen durch Wassermangel und der heißen Luft unter extremen Stress. Hinzu kommen die oftmals schlechten, beengten Bodenverhältnisse, starke Wärmeabstrahlung, Streusalzverwendung, neuartige Krankheiten, Schadinsekten und Anfahrschäden durch Autos. Das für die Bewässerung notwendige Wasser wird den Einsatzkräften von der SWB kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Alle drei Freiwilligen Feuerwehren, das THW und die Berufsfeuerwehr sind, neben den durch das Gartenbauamt durchgeführten Bewässerungen, mehrmals wöchentlich abends im Einsatz. Aufgrund der zurzeit bestehenden Hitzewelle und des Klimawandels mit Extremwetterlagen ist diese Unterstützung in diesem Jahr besonders früh notwendig. „Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die insbesondere die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch an ihre zeitlichen Belastungsgrenzen bringt. Nach nur sporadischen Unterstützungen in den letzten 20 Jahren waren die Einsatzkräfte vergangenes Jahr über sechs Wochen im Dauereinsatz“, hebt der Oberbürgermeister hervor. Die Tendenz dieser Einsätze sei steigend. Wöchentliche Ausbildungsmaßnahmen, Einsätze im eigentlichen Aufgabenfeld der Brandbekämpfung und der Technischen Hilfeleistung, Begleitung von Veranstaltungen und nun auch die Baumbewässerungen, „da kommen schnell Tausende Stunden für die Einsatzkräfte zusammen.“ Grantz sagt, ihm sei klar, dass angesichts der Verschärfung der Situation durch extreme Wetterlagen nicht mehr nur auf ehrenamtliches Engagement gesetzt werden könne. „Deshalb müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die Herausforderungen, die der Klimawandel auch in dieser Hinsicht mit sich bringt, zukünftig bewältigen können.“

Auch der kommissarisch für das Gartenbauamt zuständige Dezernent, Stadtrat Uwe Parpart dankt ebenfalls den Einsatzkräften und bittet darüber hinaus die Bürgerinnen und Bürger, die Bäume in der eigenen Straße zu bewässern. „Leider können nicht alle Bäume durch das Gartenbauamt und die Feuerwehren versorgt werden. Deshalb bitten wir um Unterstützung. Eine große Hilfe wäre es, wenn die Bürgerinnen und Bürger dem Baum vor der eigenen Haustür ein bis zwei Eimer Wasser in den Morgen- oder Abendstunden geben könnten.“

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