Stadtrat Hoffmann: Ausbildung der Feuerwehr muss reformiert werden

Die Feuerwehrausbildung im Land Bremen muss nach Ansicht von Stadtrat Jörn Hoffmann reformiert werden. Als zuständiger Dezernent macht er sich dafür stark, die praktische Ausbildung von der Landesfeuerwehrschule auf die Berufswehren in Bremerhaven und Bremen zu übertragen. Die Ausbildung solle jedoch Landesaufgabe bleiben. Die Landesschule an der Bremerhavener Hexenbrücke, so Hoffmann, sei wegen ihrer veralteten Ausrüstung nicht mehr den modernen Anforderungen gewachsen.

„Eine Neuausrichtung der Ausbildung ist wegen der gestiegenen Anforderungen im Einsatzdienst unumgänglich“, betont der Stadtrat. In Bremerhaven leiste die Feuerwehr rund 19 000 Einsätze jährlich in der Brandbekämpfung, im Rettungsdienst und in der Technischen Hilfeleistung. Durch die stetig steigenden Einsatzzahlen und die rapide Entwicklung in der Technik sei eine fundierte Aus- und Fortbildung für die Einsatzkräfte umso wichtiger. Hoffmann: „Die rund 220 Feuerwehrkräfte garantieren ein Stück Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger. Voraussetzung dafür ist eine gute Ausbildungsqualität.“ Die würden Fachleute jedoch als gefährdet einstufen, da die Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule nicht zukunftssicher sei.

Bereits am 14. Januar 2010 habe er daher, so Hoffmann, die Sicherheitspolitiker der Bremischen Bürgerschaft und der Stadtverordnetenversammlung sowie Fachleute aus den Feuerwehren und anderen Landesfeuerwehrschulen zu einem Workshop über die „Zukunft der feuerwehrtechnischen Ausbildung im Land Bremen eingeladen. Der Stadtrat: „Allen Beteiligten am Workshop war klar, dass der Ausbildungsstand für die Teilnehmer der Landesfeuerwehrschule nach Ende der Ausbildung nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht. Es besteht also dringender Handlungsbedarf.“

In der Ausbildung würden die angehenden Feuerwehreinsatzkräfte an veralteten technischen Geräten und bis zu 30 Jahre alten Einsatzfahrzeugen ausgebildet. Technik und praktische Ausbildung entsprächen nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Bei der weiterführenden Ausbildung fehle den Führungskräften wichtiges Handwerkszeug zur Erfüllung ihrer zukünftigen Aufgaben. Überdies, so Hoffmann, werde „die Aufrechterhaltung des Qualitätsanspruches auch für die Lehrer der Landesfeuerwehrschule immer schwieriger“.

Aus diesem Grund sei nach dem Workshop mit Fachleuten der Berufsfeuerwehren in Bremen und Bremerhaven und unter Beteiligung des Bremer Senators für Inneres eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die sich gegenwärtig mit den Bremerhavener Forderungen inhaltlich auseinandersetze:

• Feuerwehrausbildung solle weiterhin Landesaufgabe bleiben.

• Die praktische Ausbildung übernähmen die Berufsfeuerwehren in Bremen und Bremerhaven.

• An der Ausbildung der Führungskräfte müssten die Hochschulen, unter anderem die Hochschule Bremerhaven, stärker beteiligt werden.

• Die Ausbildung im Katastrophenschutz und für die Freiwilligen Wehren müsse in Zusammenarbeit mit anderen Ausbildungsträgern sichergestellt werden.

• Eine zentrale Landeseinrichtung verbleibe mit einer „Akademie für Rettungsdienst/Katastrophenschutz“ mit koordinierenden Aufgaben in Bremerhaven.

Weiterhin fordert Stadtrat Jörn Hoffmann, dass diese zusätzlichen Aufgaben für die Feuerwehr Bremerhaven über eine Umverteilung der Landesmittel aus der Feuerschutzsteuer finanziert werden müssten.

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