Stadträtin Lückert mahnt Zusammenarbeit an

Irritiert ist Bremerhavens Stadträtin Brigitte Lückert über einen Bericht in der Nordsee-Zeitung vom 13. Juni über ein Regionalgespräch über die Krankenhauslandschaft im Elbe-Weser-Raum. "Weder der Bremerhavener Oberbürgermeister noch ich als Gesundheitsdezernentin oder das städtische Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide waren über dieses Gespräch informiert, geschweige denn eingeladen. Ich finde, dass man so unter Partnern nicht umgehen sollte."

Wenn, wie zutreffend berichtet wird, über 40 Prozent der Behandlungsfälle des Landkreises Cuxhaven in Bremerhavener Krankenhäusern versorgt würden, sei es zumindest ein Gebot der Höflichkeit, den Bremerhavener Magistrat und das Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide mit zum Gespräch einzuladen. Zwar sei mit dem Staatsrat beim Gesundheitssenator ein Vertreter des Landes Bremen bei dem Gespräch anwesende gewesen, doch entbinde das nicht von einer Einladung an Bremerhaven. „Unter guter vertrauensvoller Zusammenarbeit von Stadt und Land stelle ich mir etwas anderes vor“, bedauert Lückert die Situation.

Bereits die Absichten der DRK-Stiftung, ihre Kliniken in Bremerhaven und Debstedt an eine private Gesellschaft zu verkaufen, sind vom Stiftungsvorsitzenden und Landrat Kai-Uwe Bielefeld ohne jede Information und Beteiligung Bremerhaven vorangetrieben worden. Wenn nun weiterreichende Pläne erörtert werden ohne die Stadt Bremerhaven, deute das mehr darauf hin, dass es dem Landkreis Cuxhaven möglicherweise doch eher um Kannibalisieren als um Kooperieren gehe, wie es in der Überschrift des NZ-Berichts heißt. Das sei bedauerlich und im Grunde unverantwortlich, weil die Gefahr bestehe, dass die Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region schlechter werde. „Wer auch immer der Einladende gewesen sein mag, dass Bremerhaven nicht dazu gehörte, betrachte ich als unfreundlichen Akt gegenüber dem Oberzentrum der Region“, begründet die Bremerhavener Gesundheitsdezernentin ihre Irritation.

Oberbürgermeister Melf Grantz und sie als für das Gesundheitsamt zuständige Stadträtin hätten mehrfach ihren Willen zur Zusammenarbeit von Stadt und Land bekräftigt. „Im Interesse der Menschen werden wir diese Zusammenarbeit auch weiter suchen“, erklärt Stadträtin Lückert.

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