Stadt ehrt ehemalige Stadtverordnete und Magistratsmitglieder
Mit einem Empfang im Fischereihafen hat die Stadt Bremerhaven am Mittwoch, dem 23. August 2023, die langjährigen Verdienste zweier Stadtverordneter gewürdigt und gleichzeitig die ausgeschiedenen Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats verabschiedet.
Seit der Kommunalwahl im Mai präsentieren sich die politischen Gremien und Institutionen der Stadt in neuer Zusammensetzung. Insgesamt 20, teils langjährige Stadtverordnete sind aus dem städtischen Parlament ausgeschieden. Mit Paul Bödeker, Dr. Ulf Eversberg und Selcuk Caloglu verließen zudem drei ehrenamtliche Dezernenten den Magistrat.
Dass mehr als ein Drittel aller Plätze in der Stadtverordnetenversammlung mit neuen Gesichtern besetzt sind, wertete Bremerhavens Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren als Beweis dafür, „dass die Demokratie in unserer Stadt geradezu quicklebendig ist“. Schließlich lebe eine Demokratie vom Wandel – aber auch von Menschen, die sich für andere einsetzten und ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund rückten. „Verzicht zu üben zum Wohle anderer scheint in unserer Gesellschaft ein wenig aus der Mode gekommen zu sein“, sagte von Haaren während des Empfangs im Best Western Plus Hotel Bremerhaven und dankte den ehemaligen Stadtverordneten dafür, „dass Sie sich für einen anderen Weg entschieden haben“.
Oberbürgermeister Melf Grantz würdigte im Anschluss die ausgeschiedenen Magistratsmitglieder. So habe Paul Bödeker als ehrenamtlicher Dezernent für das Amt für Sport und Freizeit zahlreiche Projekte zu verantworten gehabt. Als Beispiele nannte Grantz den Neubau eines Kunstrasen-Sportplatzes für den FC Sparta oder den Umbau aller Flutlichtanlagen auf städtischen Fußballplätzen auf energiesparendes LED-Licht.
Der ehemalige Gesundheitsdezernent Selcuk Caloglu habe sich unter anderem als Vorkämpfer gegen den Ärztemangel einen Namen gemacht und die Organisationsentwicklung im Gesundheitsamt angestoßen. Dr. Ulf Eversberg, ausgeschiedener Dezernent für das Gartenbauamt, habe unter großer Beteiligung der Kinder und Jugendlichen eine Spielplatz-Offensive vorangetrieben und sich erfolgreich für den Ausbau von Radwegen oder die Sanierung von Thieles Garten eingesetzt, so der Oberbürgermeister.
„Die Zusammenarbeit mit Ihnen allen war stets konstruktiv und von gegenseitigem Respekt geprägt“, sagte Grantz in Richtung der drei ehemaligen Dezernenten. „Dafür danke ich Ihnen im Namen des gesamten Magistrats sehr herzlich und wünsche Ihnen für die Zukunft nur das Beste.“
Für ihre langjährigen Verdienste als Kommunalpolitiker ernannten von Haaren und Grantz abschließend Katja Reimelt und Paul Bödeker zu Stadtältesten. Die Auszeichnung steht laut Stadtverfassung Menschen zu, die mindestens fünf volle Wahlperioden der Stadtverordnetenversammlung oder dem Magistrat ehrenamtlich angehört und die Tätigkeit ohne Tadel ausgeübt haben. Katja Reimelt saß für die SPD von 2003 bis 2023, Paul Bödeker für die CDU von 1987 bis 2016 in der Stadtverordnetenversammlung.
Die ausgeschiedenen Stadtverordneten im Überblick:
SPD:
Gunda Böttger-Türk (2019-2023)
Fatih Kurutlu (2015-2023)
Brigitte Mollenhauer (2020-2023)
Katja Reimelt (2003-2023)
CDU:
Dr. Thomas Brin (2015-2023)
Ralf Holz (2011-2014, Beendung durch Mandatsniederlegung bei den Grünen; 2015-2023 für die CDU)
Detlef Müller (Nachrücker 2010-2011, dann 2015-2023)
Dieter Strauch (2015-2023)
Bündnis 90 / Die Grünen:
Dorothea Fensak (2019-2023)
Doris Hoch (2011-2023)
Michael Labetzke (2019-2023)
Dr. Frank Lamy (2019-2023)
Julia Stephan-Titze (2019-2023)
Bürger in Wut:
Torsten Neuhaus (2022-2023)
Die Linke:
Rainer Brand (2019-2023)
FDP:
Jens Grotelüschen (2015-2023)
AfD:
Jens Kupke (2021-2023)
Außerdem:
Ute Niehaus (seit 2015 Die Partei, 2019-2023 Zusammenschluss mit Die Grünen PP)
Alexander Niedermeier (seit 2012 zunächst Piratenpartei (RePiLi), ab 2019 Zusammenschluss mit Die GRÜNEN PP, dort ab November 2021 als parteiloser Abgeordneter)
Heidemarie Schröder (seit 2019 Die Linke, ab Januar 2023 parteilos als Einzelstadtverordnete)