"Schwangere im Job": Personalräte der Stadt für Projekt ausgezeichnet

Großer Erfolg für den Gesamtpersonalrat (GPR) des Magistrats: Beim Wettbewerb um den Deutschen Personalräte-Preis 2010 ist die städtische Mitarbeitervertretung in Berlin mit dem Sonderpreis der HUK-Coburg-Versicherung ausgezeichnet worden. Der GPR erhielt die Ehrung für sein Modellprojekt "Schwanger im Berufsleben - ein Störfaktor?", das die Arbeitsbedingungen werdender Mütter im Job verbessern soll.

„Für einen der ersten drei Plätze hat es nicht gereicht“, sagt GPR-Vorsitzender Jörg Zager. „Doch auch über den Sonderpreis freuen wir uns sehr – eine Anerkennung unserer Arbeit, die leider selten ist.“ Der undotierte Preis wurde zum ersten Mal von der Fachzeitschrift „Der Personalrat“ und dem Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) für Projekte vergeben, die Vorbildcharakter für die Arbeit der Mitbestimmungsgremien haben.

Die Auszeichnung soll laut Ausschreibung „Personalräte motivieren, sich weiter aktiv, kreativ und gestaltend für die Bewältigung von Krisen und die Erhaltung und Schaffung von vollwertigen Arbeitsplätzen einzusetzen“. Die Jury mit Personalräten, Arbeitsrechtlern und Gewerkschaftern hatte die Auswahl unter 59 Bewerbungen. Von denen kamen zwölf in die engere Wahl, darunter auch der GPR des Magistrats. Den ersten Preis gewann der Hauptpersonalrat Gesamtschulen beim Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Das Vorhaben, mit dem die Bremerhavener Arbeitnehmervertretung vertreten war, geht auf die Situation werdender Mütter im Arbeitsalltag der Stadtverwaltung ein. Der Anlass: Personalräte und Frauenbeauftragten hatten darüber geklagt, dass die Dienststellen des Magistrats das Mutterschutzgesetz unterschiedlich handhabten und Schwangere sogar als „Störfaktor“ abgestempelt würden. Ein Projektteam des GPR erarbeitete daher ein umfassendes Konzept zur Verbesserung des betrieblichen Arbeitsschutzes, der Arbeitsorganisation und der Beratung von Schwangeren. Zager: „Das Ziel ist es, die Normalität einer Schwangerschaft so in den betrieblichen Alltag zu integrieren, dass sich die Kolleginnen an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen und nicht durch Krankheit ausfallen.“

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