Für 1.054 Kinder (962 im Vorjahr) beginnt nach dem Ende der vierjährigen Grundschule der Unterricht in den weiterführenden Schulen. Für den Bremerhavener Schuldezernenten, Stadtrat Michael Frost, ist damit klar: „Die Zahl der Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang stabilisiert sich somit auf hohem Niveau. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an das Personal, an Sachmittel und Räume.“ Es sei jedoch gelungen, die Gesamtzahl der Lehrkräftestellen in den städtischen Schulen zu steigern. Sie beträgt nun 1.339 gegenüber 1.310 zum Beginn des vorigen Schuljahres. 162,86 Stellen waren neu zu besetzen (125,77).

Michael Frost: „Angesichts der enormen Herausforderungen des bundesweiten Fachkräftemangels ist es ein Erfolg des Schulamtes und der mit politischer Unterstützung beschlossenen Maßnahmen, dass die freien Stellen in so großem Umfang besetzt werden konnten.“ Dank der Bemühungen um die Bindung von Referendarinnen und Referendare, das Stipendienprogramm, das Berufseinstiegsprogramm für Quereinsteigende sowie die umfangreichen Marketingaktionen konnten laut Frost zum jetzigen Zeitpunkt 96,49 Stellen neu besetzt werden. „Selbstverständlich setzen wir die Einstellungsverfahren auch während des Schuljahrs fort“, so Frost. „Darüber hinaus können wir neben 17 bereits bewilligten Stellen weitere 38 Stellen für pädagogische Unterstützungskräfte besetzen, die aus nicht verausgabten Mitteln für Lehrkräfte finanziert werden.“ Hierfür, so Frost, habe der Senat als Landesregierung vor der Sommerpause auf Antrag des Schuldezernenten insgesamt 1,9 Mio. Euro bewilligt. Das Personal soll vorrangig für ergänzende Betreuungs- und Förderangebote eingestellt werden. Daneben sind Kooperationen mit außerschulischen Bildungsträgern vorgesehen. Frost begrüßt außerdem ausdrücklich, dass es erstmals auch auf der Landesebene ein umfassendes Arbeitsvorhaben zur Fachkräftesicherung gebe, in das Bremerhaven erfreulicherweise von Anfang an eingebunden wurde. „Die Umsetzung geeigneter Maßnahmen zur Gewinnung und Qualifizierung von Lehrkräften, Erziehern und Sozialpädagogen wird einfacher, wenn die Landesebene hierfür den Weg ebnet und seine Zuständigkeiten nutzt.“

Schulbetrieb erfährt weiterhin coronabedingte Einschränkungen
Das Schuljahr startet erneut mit dem Wissen, dass flexibel auf die anhaltende Coronasituation reagiert werden muss. Die zu treffenden Maßnahmen bringen keine Neuerungen mit sich, da sie an die erfolgreiche Umsetzung vor den Sommerferien anknüpfen: Im Fokus stehen weiterhin grundlegende Hygieneregeln wie regelmäßiges Lüften und Händewaschen, das Einhalten der Husten- sowie Niesetikette. Für Corona-Positiv-Getestete und symptomlos Infizierte gilt weiterhin die Pflicht zur Isolation über fünf Tage. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Coronasymptomatik bleiben dem Unterricht fern. Das Tragen einer Maske ist weiterhin möglich und freiwillige Selbsttests oder anlassbezogene Testungen (bspw. bei Klassenfahrten) setzen den Rahmen zur Eindämmung der Infektionsgefahr. Bei einem einmaligen Infektionsgeschehen innerhalb einer Klasse wird einmalig selbst getestet, bei einem zweiten Ausbruch innerhalb einer Woche wird die Testung auf eine Woche ausgedehnt. Die Klassenmitglieder tragen dann bis zum Erreichen des Sitzplatzes im Klassenraum eine Maske. Stadtrat Frost zeigt sich optimistisch, dass mit den Regelungen und dem Erfahrungshorizont der Schulen der Schulbetrieb trotz Einschränkungen im Grundsatz aufrechterhalten wird, aber: „Selbstverständlich sind wir gehalten, in der bewährt engen Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt auf alle Entwicklungen mit der erforderlichen Umsicht zu reagieren.“

Willkommensort Schule
In Bremerhaven sind derzeit rund 420 ukrainische Kinder und Jugendliche gemeldet, die seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine ihr Heimatland verlassen mussten. Das bestehende System der Willkommenskurse, die das Schulamt in Kooperation mit der AWO Bremerhaven aufgebaut hat, um zugewanderten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen den Einstieg in die deutsche Sprache und das Schulleben zu erleichtern, wurde seither umfangreich ausgebaut.

Stadtrat Frost: „Angesichts des fortdauernden Kriegs besteht für die Kinder und ihre Familien keine Chance auf eine zeitnahe Rückkehr. Deshalb hat das Schulamt während der Sommerferien in einem bemerkenswerten Kraftakt ein System schulischer Vorkurse aufgebaut, in das die ukrainischen Schüler jetzt schrittweise einsteigen werden.“

In konkreter Planung sind neben weiterhin 15 Willkommenskursen insgesamt 28 Vorklassen in allen drei Schulstufen. Hierfür konnte in Zusammenarbeit zwischen Schul- und Personalamt überwiegend unterrichtendes Personal ukrainischer Herkunft gewonnen werden. Die Schülerinnen und Schüler werden in den Vorkursen überwiegend zweisprachig in Deutsch und Ukrainisch unterrichtet. Alle weiteren Planungen der schulischen Integration werden jeweils im Hinblick auf das Kriegsgeschehen und die Lebensentscheidungen der betroffenen Familien gestaltet.

Die Zahlen in der Übersicht:

a) Schülerinnen und Schüler

b) Lehrkräfte