Schülerinnen und Schüler machen Lokalgeschichte erlebbar

Eine digitale Karte führt durch 50 Orte der Stadtgeschichte, an denen am Montag, dem 18. September 2023, Bremerhavener Jugendliche Lokalgeschichte erleben können.

Der neunte Tag der Stadtgeschichte findet am Montag von 10.00 bis 13.00 Uhr statt. An 50 Orten im Stadtgebiet erzählen Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Geschwister Scholl Lokalgeschichte der Jahre 1933 und 1945. In diesem Jahr rückt auch die Zeit davor und danach in den Blick.

Mehr als 1500 Schülerinnen und Schüler, interessierte Bremerhavenerinnen und Bremerhavener sowie Gäste sind eingeladen, sich die Vorträge anzuhören und mehr über die NS-Geschichte zu erfahren. In szenischen Lesungen, Kurzvorträgen oder selbst erstellten Ausstellungswänden werden jugendgerechte Wege gegen das Vergessen gesucht. In diesem Jahr gibt es viel Neues zu entdecken: Neben einer Stadtkarte zum Projekt mit den Stationen zum Download, können Besucherinnen und Besucher des Tages sich durch die digitale Themenkarte des Deutschen Schifffahrtsmuseums navigieren.

Der vom Schulamt, der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, dem Historischen Museum Bremerhaven, dem Stadtarchiv Bremerhaven und weiteren außerschulischen Partnern begleitete stadthistorische Tag lädt junge Menschen dazu ein, sich mit couragiertem Handeln für Demokratie und Vielfalt zu beschäftigen. Vor 90 Jahren wurde Adolf Hitler mit einer Mehrheit demokratisch gewählt, um dann die Demokratie innerhalb weniger Wochen und Monate in eine totalitäre Diktatur umzuwandeln.

Welche Auswirkungen hatte dies für das damalige Wesermünde und die Menschen?

Wie blicken junge Menschen auf Diskriminierung und Ausgrenzung heute, und wie aktiv engagieren sie sich im Kontext dieser gesellschaftlichen Herausforderungen? Warum steht hier eine Channukia? Und wie hat sich jüdisches Leben in der Stadt nach dem Holocaust entwickeln können? Für die Schülerinnen und Schüler sind an diesem Tag ganz besondere Orte geöffnet, auch dank vieler Themenpatinnen und Themenpaten, wie der Menorah - Liberale jüdische Gemeinde Bremen/Bremerhaven, dem Deutschen Auswandererhaus, dem Bremerhavener Sinti Verein, der Ortspolizeibehörde, Stadtarchivaren und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom Deutschen Schifffahrtsmuseum.

Am 18. September 1944 wurden weite Teile der Bremerhavener Innenstadt durch Bomben gegen das nationalsozialistische Deutschland zerstört. Zurückgehend auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 50. Jahrestag der Bombardierung wurde 2014 das Bildungsprojekt gestartet, um die Auseinandersetzung mit dem Scheitern der Demokratie 1933 und dem Weg in den Holocaust und Zweiten Weltkrieg lokalhistorisch an Schulen zu verankern.

Tag der Stadtgeschichte(PDF 2,1 MB)Logo der Creative Commons Lizenz »Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0« (CC BY-NC-ND 3.0)

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