Rund 800 Personen in Bremerhaven vorsorglich in Quarantäne

In Bremerhaven sind rund 800 Personen vorsorglich durch das Gesundheitsamt in Quarantäne entsandt worden. An sechs unterschiedlichen Schulen, einer Kindertagesstätte und einem Hort wurde zuvor mindestens jeweils eine Person, insgesamt zehn Personen, positiv auf Covid-19 getestet. Daraufhin wurde die jeweilige betroffene Kohorte vorsorglich in Quarantäne entsandt.

„Wir haben in den Einrichtungen kein Ausbruchsgeschehen. Der Krisenstab, das Gesundheitsamt und die Verantwortlichen der jeweiligen Einrichtungen stehen im engen Kontakt zueinander. Die schnellen und konsequenten Maßnahmen wurden getroffen, um ein Ausbruchsgeschehen zu verhindern“, so der Leiter des Krisenstabes und des Gesundheitsamtes, Ronny Möckel.

Die von der vorsorglichen Quarantäne betroffenen Kinder und Lehrkräfte gelten nicht als infiziert. Somit gelten beispielsweise für Geschwisterkinder und deren Eltern keine weiteren Einschränkungen.

„Natürlich hört sich die Zahl 800 Personen im ersten Moment besorgniserregend an, allerdings handelt es sich hierbei um eine reine Vorsorgemaßnahme. Nach den bisherigen Erkenntnissen haben sich die betroffenen Schülerinnen und Schüler, sowie die Lehrkräfte nicht innerhalb der Einrichtungen infiziert,“ bestätigt der zuständige Dezernent für Schulen und Jugend, Michael Frost.

Die Containment-Scouts werden das gesamte Wochenende durcharbeiten und die Betroffenen telefonisch kontaktieren. „Anhand einer Voreinschätzung der Schule werden zunächst nähere Kontakte der SarsCoV2 positiv getesteten Personen angerufen. Aufgrund der großen Anzahl können wir nicht garantieren, dass jeder Einzelne am kommenden Wochenende vom Gesundheitsamt angerufen wird. Ich bitte alle Betroffene zuhause zu bleiben“, so Ronny Möckel. Das Ziel, möglichst schnell möglichst viele Kinder wieder zur Schule zuzulassen erfordert auf Grund der hohen Zahl eine enge Abstimmung zwischen Gesundheitsamt und Schule. „In den kommenden Tagen werden die Betroffenen in Kontaktpersonen der Kategorie 1 und der Kategorie 2 eingestuft. Danach wird lagegerecht entschieden, welche Personengruppen insbesondere der Kategorie 1 auf Covid-19 getestet werden müssen. Die weiteren Personen des eigenen Hausstandes müssen sich nicht ohne Aufforderung des Gesundheitsamtes in Quarantäne begeben. Trotzdem wird empfohlen den Kontakt zu anderen Personen so gering wie möglich zu halten, bis die Einstufung in der jeweiligen Kategorie vorliegt“, so Möckel weiter.

„Für Schülerinnen und Schüler wird ein Distanzunterricht zuhause fortgesetzt. Vorläufige Quarantäne bedeutet nicht automatisch Schulausfall. Wir werden ab nächster Woche in allen Schulen in Bremerhaven die Kohorten gemäß Reaktionsstufenplan verkleinern. Diese Maßnahme wird voraussichtlich Einschränkungen zum Beispiel bei der Früh- und Spätbetreuung bedeuten. Diese Entscheidung muss allerdings getroffen werden, um den Schul- und Kitabetrieb langfristig aufrecht zu erhalten,“ so Frost abschließend.

Es sind Kohorten in folgenden Einrichtungen betroffen: Karl-Marx-Schule, Neue Oberschule Lehe, Gaußschule 1, Gaußschule 2, Schulzentrum Carl von Ossietzky (GyO), Heinrich-Heine-Schule, Kita Fröbelkindergarten, Hort Wurster Straße.

Für diesen Artikel wurden folgende Schlagworte vergeben