Rede von Oberbürgermeister Jörg Schulz bei der Verleihung des 13. Gründerpreises am 10. 11. 2009

Anrede,

 

ich freue mich sehr, Ihnen als Juryvorsitzender das Ergebnis des Bremerhavener Gründerpreises bekannt zu geben, der in diesem Jahr zum 13. Mal verliehen wird. Manche von Ihnen werden die Zahl 13 nicht mögen, weil sie angeblich Unglück bringt, aber beim Gründerpreis kann davon überhaupt keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: Der 13. Durchgang dieses Wettbewerbs hat gezeigt, dass der Gründerpreis so vital und attraktiv ist wie bei seinem Start 1997. In den zwölf Jahren ihres Bestehens wurde diese Auszeichnung, die mit einer Gesamtsumme von 50.000 Euro zu den am höchsten dotierten Gründerpreisen Deutschlands gehört, zu einem echten Standortfaktor. In dieser Zeit haben sich immerhin 180 Gründer beworben, und von den Siegern haben sich die meisten in unserer Stadt zum Teil höchst erfolgreich etabliert.


Der Preis ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen Jahr für Jahr wieder ein Anreiz, sich zu bewerben und ihre innovativen Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu präsentieren. In diesem Jahr waren die Geschäftsideen so vielfältig wie noch nie, und das hatte seinen guten Grund. Denn die Stifter des Gründerpreises haben sich zu leichten Korrekturen bei der Ausschreibung entschlossen, die sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen. Obwohl der Preis nie ein reiner Technologie- und Innovationswettbewerb war, sondern allen Richtungen offen stand, hielten sich Firmengründer aus traditionellen Wirtschaftszweigen wie dem Handwerk bisher mit ihrer Teilnahme deutlich zurück. Dabei zeichnet sich gerade diese Branche durch Qualität, Kreativität und konsequente Orientierung an den Erfordernissen des Marktes aus.


Auf diese Zurückhaltung haben die Stifter - Sparkasse Bremerhaven, Dieckell-Stiftung und BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung - mit der ausdrücklichen Aufforderung an die Gründer von Handwerksunternehmen reagiert, sich zu bewerben. Auch für die erfolgreiche Übernahme von Betrieben wurde der Preis geöffnet. Und durften bisher nur Firmen teilnehmen, die nicht älter als drei Jahre waren, so ist dies jetzt in begründeten Ausnahmefällen möglich, wenn die Gründung bis zu fünf Jahre zurückliegt.


Diese neuen, weitergehenden Kriterien haben sich vollauf bewährt. Mit 18 Bewerberinnen und Bewerbern sind so viele wie seit Jahren nicht mehr ins Rennen gegangen, darunter etliche aus dem Handwerk und dem Dienstleistungsbereich. Diese hohe Beteiligung spricht sicherlich auch für ein gutes wirtschaftspolitisches Klima in Bremerhaven, das längst nicht so stark wie befürchtet unter der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise gelitten hat. Zwar blieben unsere Häfen, die in den vergangenen Jahren von der Globalisierung profitiert haben, nicht von den Folgen des weltweiten Abschwungs verschont. Doch gleichzeitig strahlen die Fertigstellung der Havenwelten, durch die Bremerhaven einen festen Platz im Städtetourismus erhält, und der überwältigendes Erfolg des Klimahauses 8º Ost ebenso auf die ganze Stadt aus wie der Boom der Offshore-Windenergie als Job-Motor und neuer industrieller Kern unserer Stadt.


Zu dieser positiven Stimmung leistet der Bremerhavener Gründerpreis einen wichtigen Beitrag, der dem Strukturwandel in Bremerhaven neue Impulse gibt. Dafür danke ich den Stiftern im Namen der Stadt Bremerhaven herzlich, und ich bin überzeugt, dass sie die Erfolgsgeschichte des Gründerpreises auch in den nächsten Jahren fortsetzen werden.


Bevor ich Ihnen nun die Erfolgsgeschichte des Siegers 2009 präsentiere, werden Sie zunächst einmal auf die Folter gespannt. Zur Einstimmung auf die Preisüberreichung stellt Ihnen der folgende Film die fünf Unternehmen vor, die von der Jury am besten bewertet wurden. Danach erfahren Sie dann, welcher der fünf Kandidaten das Rennen gemacht hat. (Es folgt der Film)


Meine Damen und Herren, die Spannung steigt wie bei der Oscar-Verleihung, doch Sie sollen sich nicht länger gedulden müssen, und deshalb bitte ich jetzt den Gewinner des Gründerpreises 2009 auf die Bühne. Es ist Herr Thomas Wüppermann, Inhaber der Schokoladenmanufaktur Bremerhaven. Die Jury hat sich von seiner Firmengründung im Fischereihafen sehr angetan gezeigt und die Preisvergabe wie folgt begründet:


Die Jury empfiehlt den Stiftern die Vergabe des Gründerpreises Bremerhaven an Thomas Wüppermann, den Inhaber der Schokoladenmanufaktur Bremerhaven. Das Vorhaben erfüllt alle geforderten Aspekte wie Stimmigkeit, Innovationsgrad, regionalwirtschaftliche Bedeutung und betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit.

Der Gründer hat eine Marktnische entdeckt, die er mit Marktkenntnis und fachlichem Können ausfüllt. Als gelernter Konditor, Bäcker, Koch sowie Groß- und Außenhandelskaufmann bringt er alle notwendigen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Gründung mit.

Der Bremerhavener hat sich für einen Standort im Fischereihafen entschieden und dort eine Produktionsstätte und einen Werkverkauf eröffnet. Zielgruppe im überregionalen Vertrieb sind insbesondere Unternehmen, aber auch Touristen in den Seebädern und natürlich in Bremerhaven sind potenzielle Kunden. Die Wachstumschancen werden von der Jury nachhaltig positiv eingeschätzt.

Die „Schokoladenmanufaktur Bremerhaven" produziert und vertreibt hochwertige, klassische und innovative Schokoladenkreationen, die nicht nur als Tafeln, sondern auch in maritimen und anderen Hohlformen angeboten werden. Zum Sortiment gehören auch hochwertige Pralines mit oder ohne Alkohol.


Der Spruch der Jury hat uns also mit der Schokoladenmanufaktur im wahrsten Sinne des Wortes eine süße Überraschung beschert, und ich freue mich sehr, Herrn Wüppermann zum Gründerpreis 2009 zu gratulieren. Ich bitte jetzt den Sieger, die Gründerpreis-Boje und die Urkunde in Empfang zu nehmen, und ich möchte auch die Herren Adelmann, Brüggemann und Dieckell als die Stifter des Gründerpreises auf die Bühne bitten.

 

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