Preisverleihung des dritten Bremerhavener Sanierungspreises ALTwieNEU

Bürgermeister Torsten Neuhoff ehrte gestern (9. Juni 2022) die Gewinner des dritten Bremerhavener Sanierungspreises ALTwieNEU. Gemeinsam

Gemeinsam mit Baustadtrat Bernd Schomaker wurde zeitgleich eine Ausstellung über die Sanierungsprojekte eröffnet.

Von den vielen eingereichten Projekten gelangten acht in die Endstufe des Wettbewerbs:

Albert-Schweitzer-Straße 11, Am Fleeth 20, Fischkai 33, Friedrich-Plettke-Weg 7, Herwigstraße 24, Krumme Straße 40, Lyker Straße 17, Walter-Delius-Straße 42

Eine Jury, bestehend aus Bürgermeister Torsten Neuhoff, Baudezernent Bernd Schomaker, Vertreterinnen und Vertreter des Bauordnungsamtes, der Architektenkammer Bremen, der Kreishandwerkerschaft und des Bremer Energie-Konsens diskutierten ausgiebig die Vor- und Nachteile aller Projekte. Bei Ihrer Entscheidung setzte sie folgende Kriterien zu Grunde:

- Qualitätsvolle Bauwerkgestaltung

- Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz

- Zeitgemäße Gestaltung der Wohnungsgrundrisse / Anpassung an Lebenszyklen

- Funktionalität / Barrierefreiheit

- Energetische Aspekte

Die hohe Qualität der eingereichten Projekte beeindruckte die Jury. Nach mehreren Wertungsgängen stand die Entscheidung am Ende der Jurysitzung fest.

Den ersten Platz mit einem Preisgeld von 2.500 Euro vergab die Jury an das Objekt „Albert-Schweitzer-Straße 11“. Das Siedlungshaus wurde umfassend energetisch ertüchtigt und durch einen Anbau funktional erweitert. Die Jury befand, dass dieses Projekt vorbildlich darstellt, wie aus einem beengten Siedlungshaus ein großzügiges modernes Gebäude entstehen kann, ohne seine Vergangenheit zu leugnen. Der Bauherr Helge Barz freute sich sichtlich über den ersten Platz.

Über den zweiten Platz und über 1.000 Euro freuten sich die Eheleute Kathrin und Tilo Pieritz. Die beiden steckten sehr viel eigene Handwerksleistung in das 100-jährige sanierungsbedürftige Einfamilienhaus „Am Fleeth 20“ und brachten es so auf einen modernen Energie- und Ausstattungsstandard. Trotz des Einbaus neuer Fenster mit Rollläden, einer neuen Dachdeckung und einer Außendämmung vermitteln die Fassaden den ursprünglichen Gestaltungswillen. Im Inneren wurde das Potenzial ebenfalls ausgeschöpft und eine zeitgemäße Technik eingebaut.

Das Ehepaar hat somit ohne große konstruktive Veränderungen das Bestandsgebäude an ihre Bedürfnisse angepasst und erhebliche energiesparende Maßnahmen durchgeführt.

Den dritten Platz erhält das mit lokalen Handwerkern sanierte Siedlungshaus in der Walter-Delius-Straße 42. Die Jury würdigt damit die behutsame Sanierung des Einfamilienhauses bei dem der Charakter des Hauses, einschließlich deren Fassadengestaltung, erhalten blieb. Durch den Einbau moderner Technik, bei gleichzeitigen energiesparenden Maßnahmen an der Gebäudehülle, wurde der Energiebedarf auf ein Viertel des Ursprungsgebäudes reduziert. Die Bauherrin Astrid Ottens durfte 500 Euro in Empfang nehmen.

Um die sehr engagierte und aufwendige Sanierung eines alten Einfamilienhauses zu würdigen, vergab die Jury einen Sonderpreis, verbunden mit einem Preisgeld von 1.000 Euro, an Andrea Vollmer mit ihrem Projekt „Krumme Straße 40“. Die Wiederherstellung der alten Bausubstanz, einschließlich deren Details, wurde innen und außen in vorbildlicher Weise durchgeführt. Durch den weiteren Einbau moderner Technik ergibt sich somit ein gelungenes Beispiel für den Erhalt alter ortstypischer Bausubstanz in Verbindung mit modernen Komfort.

Neben den Ein-/Mehrfamilienhäusern bewarben sich auch zwei Sonderbauten für den Sanierungspreis: Fischkai 33 und Herwigstraße 24 (Altes Eiswerk).

Bei diesen beiden Sonderbauten ist es gelungen die Gebäude zu erhalten, zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Jury würdigt diesen Einsatz weil beide Projekte den Sinngehalt des Bremerhavener Sanierungspreises ALTwieNEU vorbildlich widerspiegeln und vergab an beide Projekte eine Anerkennung.

Das 1897 als Fischereihafenrestaurant erbaute Wohn- und Geschäftshaus „Fischkai 33“ wurde umfangreich saniert und durch Änderungen an den Fensterbrüstungen für eine zusätzliche Außengastronomie erweitert. Gleichzeitig wurde, trotz der Modernisierungsmaßnahmen, mit der vorhandenen Bausubstanz respektvoll umgegangen und der Wert des Gebäudes gesteigert.

Das 1912 erbaute Eiswerk wurde mit einem hohen finanziellen Aufwand zu einem zentralen Freizeitangebot des künftigen Werftquartieres umgebaut. Die Strahlkraft der Nutzungen wirken gleichzeitig über diesen Stadtteil hinaus. Der Charme des mittlerweile unter Denkmalschutz gestellten Objektes wurde dabei erhalten.

Alle Projekte, die in die Endrunde des Wettbewerbs gekommen sind, sind in einer Ausstellung im Foyer des Technischen Rathauses (Fährstraße 20) während der Öffnungszeiten bis Montag, dem 11. Juli 2022, ausgestellt. Während der Langen Nacht der Kultur am Samstag, dem 11. Juni 2022, kann die Ausstellung von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr besucht werden.

Die Stadt Bremerhaven möchte ihre Bürgerinnen und Bürger anregen und ermutigen, selbst auch einen Altbau zu sanieren. Alle ausgestellten Projekte zeigen, wie alte Bausubstanz neu belebt und zeitgemäß gestaltet werden kann.

Gerade in Zeiten, in denen Rohstoffe knapp sind und das Thema Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert bekommt, wünscht sich Baustadtrat Bernd Schomaker mehr private Saniererinnen und Sanierer. „Für ein ausgewogenes Stadtbild sind Altbauten genauso bedeutsam wie Neubauten. Insbesondere wenn Altbauten so saniert werden, dass sie technisch und gestalterisch auf den Standard von Neubauten gebracht werden, ist dies auf jeden Fall ein Gewinn für die Qualität Bremerhavens,“ betont Schomaker.

Das Bürgerbüro Altbauten organisierte die Vergabe des Bremerhavener Sanierungspreises ALTwieNEU. Als zentrale Anlaufstelle für all diejenigen, die Altbauten in der Stadt Bremerhaven besitzen oder erwerben möchten bietet das Bürgerbüro Altbauten Hilfe an. Es vermittelt die notwendigen Kontakte, wenn es um Fragen von Fördermöglichkeiten oder Maßnahmen zur Energieeinsparung geht. Das Bürgerbüro Altbauten ist unter der Telefonnummer  0471 5903204 zu erreichen.

Auf der Internetseite des Bürgerbüros Altbauten www.buergerbuero-altbauten.de sind alle Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des dritten Bremerhavener Sanierungspreises ALTwieNEU dargestellt. Eine Broschüre zum Bremerhavener Sanierungspreis 2022 steht als Download bereit. In Papierform ist diese Broschüre im Technischen Rathaus erhältlich.

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