Paul Simon Kemner erhält Kultur-Förderpreis der Wespa

Der Kultur-Förderpreis 2023 aus der Stiftung der Weser-Elbe Sparkasse geht an Paul Simon Kemner in der Sparte „darstellende Kunst“.

Der 29-jährige Künstler ist im Studiengang „Zeitgenössische Puppenspielkunst“ an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin immatrikuliert.

Paul Simon Kemner (*1994) ist in Bremerhaven aufgewachsen. Als Sohn der Tänzerin Claudia Hanfgarn und des Schauspielers Martin Kemner hat es ihn bereits im Kindesalter auf die Bühne des Stadttheaters Bremerhaven gezogen. Nach dem Abitur am Schulzentrum Geschwister Scholl absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in Berlin.

Im Jahr 2019 bewarb er sich erfolgreich an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin für den Studiengang der Zeitgenössischen Puppenspielkunst, an der er aktuell noch immatrikuliert ist. Er spielte u. a. am Renaissance-Theater Berlin in dem Stück „Das Halsband“, in Produktionen der Vagantenbühne Berlin, der Volksbühne Berlin und in der Vordiplom-Inszenierung „Rinderwahnsinn“ nach John von Düffel, welche für den Fritz-Wortelmann-Preis nominiert wurde.

Neben dem Puppenspiel entwickelt er seine Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Sound- und Videodesign stetig weiter und gibt digitale und technische Unterstützung für verschiedene Projekte und Inszenierungen.

Im Juryspruch heißt es: „Paul Simon Kemner ist ein echtes Multitalent. Er verfügt nicht nur über die Körperbeherrschung, die das Puppenspiel verlangt und mit der er Figuren zum Leben erweckt, und über die sprachlichen Fertigkeiten, die das Gestalten einer Rolle ausmacht. Ebenso hat er sich bereits jede Menge technisches Wissen in Sachen Sound- und Video-Design angeeignet, sodass er mit diesen Mitteln über das eigentliche Puppenspiel hinaus in der Lage ist, eine Inszenierung künstlerisch zu prägen.

Besonders schön ist das zu sehen in der Produktion „Rinderwahnsinn“ nach John von Düffel, in der er als Spieler zu sehen ist und für die er das Sound-Design verantwortet. Diese Inszenierung, die im Rahmen seines Studiums der Zeitgenössischen Puppenspielkunst an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin entstanden ist, war für den Fritz Wortelmann Preis 2023 nominiert und ist dieses Jahr zum Fidena Figurentheater Festival NRW eingeladen.

Seine besonderen Fähigkeiten im Bereich Sound- und Video-Design für Puppenspiel-Produktionen haben ihm schon jetzt eine ganze Reihe von zusätzlichen Aufträgen beschert, bei denen er in Eigenverantwortung Sounds und Videos produziert, u.a. für das internationale Festival „Puppetnopuppet“ in Bialystok, Polen, oder für das „Nos Futurs“-Festival 2024 in Rennes, Frankreich.

In einer zunehmend multimedial geprägten Welt, in der es neben dem ehrwürdigen Handwerk des Puppenspiels weitere künstlerische Ausdrucksmittel braucht, um Alt und Neu zusammenzubringen und so zu einer Weiterentwicklung dieser alten Kunst beizutragen, scheint der Jury Paul Simon Kemner bestens gerüstet zu sein.“

Die Übergabe des Förderpreises aus der Stiftung der Weser-Elbe Sparkasse fand im Casino der Hauptstelle der Weser-Elbe Sparkasse in Bremerhaven statt. Kulturstadtrat Michael Frost und Rolf Sünderbruch, Vorstandsvorsitzender der Weser-Elbe Sparkasse, übergaben den mit 2.500 Euro dotierten Preis vor geladenen Gästen an Paul Simon Kemner. Im Anschluss gab der Preisträger eine Kostprobe seines Könnens.

Der Förderpreis aus der Stiftung der Weser-Elbe Sparkasse wurde zum 36. Mal vergeben. Der erste Förderpreisträger 1986 war Thomas Becker in der Sparte Musik (Komponist). Bislang konnten 45 junge Künstler und Künstlerinnen in den Sparten Musik, Literatur, bildende Kunst, darstellende Kunst, Regie, Film und in der Kategorie „Mode-Design“ ausgezeichnet werden.

Berühmtester Preisträger ist Volker Engel. Er erhielt 1988 den Förderpreis in der Kategorie „Grafik-Design“ und wurde inzwischen mit den zwei weltweit renommiertesten Filmpreisen ausgezeichnet: 1998 für seine Tricks in dem Hollywood-Film „Independence Day“ mit dem Oscar und 2006 erhielt er den „Emmy“ für seine Spezialeffekte im Film „Triangel“.

Der diesjährige Preisträger Paul Simon Kemner wurde von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt, der die Diplom-Bibliothekarin Juliane Keil für den Bereich Literatur, der Musiker Eberhard Holbein für den Bereich Musik, Birgit Börresen, Abteilung Schulentwicklung und Fortbildung des Schulamtes, für den Bereich Bildung, Dr. Kai Kähler, Direktor des Historischen Museums Bremerhaven, für den Bereich bildende Kunst, Dramaturg Peter Fliegel vom Stadttheater Bremerhaven für den Bereich darstellende Kunst und Riccardo Castagnola, Lehrbeauftragter für Tongestaltung und interaktive multimediale Erzählformen an der Hochschule Bremerhaven, angehören. Der Vorsitz der Jury liegt bei Kulturstadtrat Michael Frost.

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