Krebstherapie nicht mehr aus einer Hand: Widerspruch gefährdet Arbeit am Brustzentrum des KBR

Das Brustzentrum des Klinikums Bremerhaven Reinkenheide (KBR) darf derzeit nicht die gewohnte umfassende Versorgung der an Brustkrebs erkrankten Frauen wahrnehmen. Stadtrat Melf Grantz, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums:

Das Brustzentrum am KBR wurde 2003 mit dem Ziel gegründet, an Brusttumor erkrankten Frauen eine qualitativ hochwertige Versorgung aus einer Hand zu gewährleisten. Lange Wege an verschiedenen Orten sollen den Frauen in dieser schwierigen Situation erspart bleiben. „Mit viel Engagement, Arbeit und nicht zuletzt auch Kosten ist das Brustzentrum aufgebaut worden", betonen Stadtrat Grantz und die Stadtverordnete Brigitte Brümmer, Aufsichtsratsmitglied des Klinikums.

Wegen seiner Erfolge und des hohen Qualitätsstandards sei das Brustzentrum mehrfach ausgezeichnet worden. Brigitte Brümmer: „Die weibliche Bevölkerung hat diese Arbeit entsprechend gewürdigt. Das zeigt die große Zahl der Patientinnen." Jährlich therapiere und betreue das Brustzentrum 270 bis 300 an Brustkrebs erkrankte Frauen, die Gesamtzahl liege inzwischen bei mehr als 1000.

„Da die Ermächtigung gegenwärtig ruht, ist eine Therapie aus einer Hand vorübergehend nicht zulässig", bedauert Grantz. Inzwischen hätten das Klinikum bereits erste Beschwerden erreicht. Die Patientinnen würden dennoch weiterhin bis zum Beginn der medikamentösen Krebstherapie „in gewohnter, qualitativ hochwertiger Weise" im Brustzentrum behandelt.

Grantz und Brümmer hoffen, dass so schnell wie möglich schnell eine Lösung gefunden werde, bei der das Wohl der Patientinnen im Mittelpunkt stehe. Die Entscheidung über den Widerspruch gegen die Ermächtigung fällt die Kassenärztliche Vereinigung Bremen. Dabei geht es um die Frage, ob im ambulanten Bereich tatsächlich eine ausreichende Kapazität zur Versorgung der Patientinnen vorhanden ist.

Den Frauen müsse schnell, effektiv und unbürokratisch geholfen werden, zumal sie durch ihre Erkrankung ohnehin schon sehr stark belastet seien, fordert Aufsichtsratsvorsitzender Grantz. Daher müsse ihnen jede weitere unnötige Belastung erspart bleiben. Der Stadtrat: „Die Patientinnen bedürfen in dieser Situation einer besonderen, ihnen zugewandten Behandlung. Diesem Ziel sind Einzelinteressen unterzuordnen."

  • Kontakt: Dr. med. Edith Kramer, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikum Bremerhaven Reinkenheide,  0471 299-3676

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