Kistner-Außengelände ist nun fertig

Das Kistner-Außengelände mit der Uferpromenade an der Geeste wurde heute (8. April 2022) der Öffentlichkeit zur regen Benutzung übergeben.

Oberbürgermeister Melf Grantz hob bei der Freigabe die besondere Bedeutung des Gebiets hervor: „Mit der Herrichtung des Außengeländes, der Sicherung der Böschung und Kaje sowie die Sanierung des Schornsteins der ehemaligen Kalksandsteinfabrik Kistner ist ein wichtiger Schritt zur Belebung des südlichen Bereichs von Lehe gelungen. Das war kein leichter Weg, aber er hat sich gelohnt.“

Seit der Insolvenz des Unternehmens Kistner im Jahr 2005 lag das Gelände brach. Bestrebungen der Stadt, die zentral und an der Geeste gelegene Immobilie einer neuen Nutzung zuzuführen, scheiterten. Erst eine 2013 erstellte Projektentwicklungsstudie zeigte mit ihrer Standortanalyse und den Bebauungs- und Nutzungsvarianten eine schlüssige und die marktwirtschaftlichen Gegebenheiten berücksichtigende Konzeption zur Nachnutzung dieses innenstadtnahen Areals direkt am Wasser auf. Auf Grundlage dieser Konzeption hat die Stadtverordnetenversammlung im April 2016 zur Revitalisierung des Kistner- und des benachbarten ehemaligen Geeste-Metallbau-Werftgeländes zugestimmt. Entsprechend dem Beschluss und auf Grundlage des „Strategischen Konzeptes Kistner-Gelände“ wurde ein Antrag zur Finanzierung aus EFRE-Mitteln aus dem Programmzeitraum 2014 bis 2020 gestellt. Mit Hilfe dieses Programms konnte die Herrichtung der Gewerbebrache im Bereich der öffentlichen Flächen und Gebäude sowie allgemeine vorläufige Arbeiten umgesetzt werden. Dazu gehören die Sanierung der Kaje, die Herrichtung und Schaffung von Aufenthalts- und Grünflächen und die Promenade mit den öffentlichen Wegeverbindungen. Als Grundlage dafür wurde ein Abriss der bestehenden Gebäude im für die Öffentlichkeit vorgesehenen Bereich vorgenommen. Ebenso war eine Altlastenentsorgung Bestandteil der Förderung. Dazu gehörte auch die Sanierung des denkmalgeschützten Schornsteins – der als Symbol für die ehemalige Kalksandsteinfabrik steht – Gegenstand der EFRE-Förderung.

„Ziel dieser Maßnahmen war es, die bisherige Abschottung des Kistner-Geländes aufzuheben, die Liegenschaft als attraktives Stadtquartier für Wohnen, nicht störendes Gewerbe, Einzelhandel, Dienstleistungen und Freizeit in Wert zu setzen und somit das Areal der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, so der Dezernent für das Stadtplanungsamt, Bürgermeister Torsten Neuhoff. Dies gilt insbesondere für die Zugänglichkeit zur Geeste. „Deshalb wurde vor allem die wassernahen Bereiche der Promenade und Aufenthaltsbereiche als öffentlich zugängliche Fläche hergerichtet. Die Gesamtkosten für diese Verbesserung der Lage in Lehe belaufen sich auf 6.564.500 EUR. Der Kostenrahmen wurde eingehalten“, so Neuhoff abschließend.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Das Kistner-Gelände symbolisiert für mich ein Stück Bremerhavener Zukunft. Bisher versperrte das lange Zeit brachliegende und eingezäunte Gelände direkt an der Geeste den Bewohnern und Bewohnerinnen aus Lehe den direkten Zugang zum Wasser. Der Stadtteil war an dieser Stelle wie abgeschnitten vom Fluss. Das wird jetzt anders, Lehe öffnet sich zum Wasser, der Stadtteil gewinnt durch die Sanierung und Bebauung des früheren Kistner-Geländes deutlich an Lebensqualität. Als Bremerhavenerin freue ich mich besonders, dass mein Ressort dieses wichtige Städtebauprojekt kräftig unterstützen konnte. Wir haben es geschafft, zweieinhalb Millionen Euro einzuwerben, das ist ein Drittel der Summe, die für die Sanierung des weitflächigen Kistner-Geländes nötig ist. Dieses städtebauliche Zukunftsprojekt zu unterstützen war mir sehr wichtig“.

Bildunterschrift: Oberbürgermeister Melf Grantz; Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling und der zuständige Dezernent für das Stadtplanungsamt, Bürgermeister Torsten Neuhoff bei der Öffnung des Kistner-Außengeländes (v.l.n.r.)

Bildnachweis: Heiko Sandelmann

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