„Junges Bremerhaven“: Neujahrsempfang richtet Blick in die Zukunft

Was wünscht sich die nächste Generation für ihre Stadt?

Diese Frage stand im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs der Stadt am Mittwoch, dem 11. Januar 2023, im Forum Fischbahnhof. Rund 600 Gäste waren der Einladung der Stadt gefolgt.

Bremerhaven hat Potential, das gerade ausgeschöpft wird und bietet jungen Leuten jetzt die Chance, „ihre“ Stadt der Zukunft mit zu gestalten – das war die Botschaft, die am Ende der Podiumsdiskussion beim Neujahrsempfang 2023 gesendet wurde. „Wir wollen den jungen Menschen in Bremerhaven Perspektiven bieten und Räume für sie schaffen, in denen sie sich ausleben und entfalten können“, sagte Oberbürgermeister Melf Grantz. Mit einem kurzen Imagefilm und einer anschließenden Podiumsdiskussion wurde den Gästen das Thema nahegebracht. Neben Melf Grantz diskutierten unter Moderation der Radio-Bremen-Intendantin Dr. Yvette Gerner die Studentin und Filmemacherin Pheline Hanke, die Jungunternehmerin Fiona Brinker, Lehrer Florian Weiß und die Studentin Swantje Schäfer (Mitglied im Jugendklimarat und Gründerin der queeren Jugendgruppe PRISM) sowie der Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren auf dem Podium.

„Ich wünsche mir, dass Bremerhaven es ernst meint, eine Klimastadt zu werden und Innovationen wagt“, fasste Fiona Brinker zusammen. Dazu gehörten die Themen junge Mobilität, autofreie Zonen, grüne Stadtviertel und alternative Wohnformen. Pheline Hanke, die für ihr Studium der Digitalen Medienproduktion nach Bremerhaven gekommen und die Stadt jetzt - unter anderem wegen fehlender beruflicher Perspektiven - wieder verlässt, erklärte, was vielen Studenten in der Stadt fehlt: „Bars, Clubs, Orte an denen sie Zeit verbringen können, gute Fahrradwege.“ Das wünschten sich auch seine Schülerinnen und Schüler immer wieder, betonte Florian Weiß. Dass in Bremerhaven aber genau solche Orte aktuell entstehen, habe er seinen Schülerinnen und Schülern beim Vor-Ort-Besuch im „Werk-Haus“ in der Bürger 218 gezeigt. „Wir schaffen dort jetzt einen Ort, an dem Platz für junge Menschen ist“, erklärte Fiona Brinker, die sich auch im Vereinsvorstand engagiert. Neben einem Café im Erdgeschoss soll das „Werk“ ein Ort der Begegnung für Künstler, Kreative, junge Menschen in Bremerhaven werden und Platz für alternative Wohnformen bieten. Die Stadt Bremerhaven unterstützt das Projekt und hat deshalb in diesem Jahr dafür beim Neujahrsempfang Spenden sammeln lassen. 3.600 Euro kamen so für den Verein zusammen. Der Verein „Werk“ ist ein gutes Beispiel dafür, was neben Fiona Brinker auch Swantje Schäfer forderte: „Wir müssen uns unsere Räume aktiv hier gestalten“, appellierte sie. Oberbürgermeister Melf Grantz und Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren sicherten den Frauen zu, sie dabei unterstützend zu begleiten. Grantz nannte das Werftquartier als eines der großen Zukunftsprojekte der Stadt. „Das wird ein nachhaltiges, familienfreundliches Stadtviertel, das wir da jetzt entwickeln“, erklärte er.

Der Neujahrsempfang der Stadt Bremerhaven im Forum Fischbahnhof findet jedes Jahr Anfang Januar statt. Eingeladen sind Gäste aus Politik, Wirtschaft, den Institutionen und Vereinen der Stadt. Mit der Einladung zum Neujahrsempfang möchte die Stadt den vielen ehrenamtlich Engagierten ihren Dank ausdrücken. Rund 600 Gäste waren der Einladung in diesem Jahr gefolgt. Bewirtet wurden sie von sieben Köchinnen und Köchen und 24 Auszubildenden aus dem Bereich Restaurantfachfrau aus der Bremerhavener Gastronomie. Die Spenden sammelten die Auszubildenden des Magistrats ein. „Ich danke allen Mitwirkenden für Ihre Engagement und freue mich darauf, Bremerhaven 2023 weiter in Richtung Zukunft zu führen“, erklärte Grantz.

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