Jobmotor Offshore-Industrie: Stadt stellt Weichen für weiteren Ausbau

Grünes Licht für die weitere Entwicklung der Windenergiebranche im Süden der Stadt: Der Magistrat hat jetzt die Weichen für die Erschließung des südlichen Fischereihafens und des Industriegebiets Luneort gestellt. Dort sollen in einem ersten Schritt die Voraussetzungen geschaffen werden, um Windkraft-Unternehmen zu erweitern und neue Betriebe anzusiedeln. Dazu werden die Infrastruktur und die Verkehrsanbindung ausgebaut.


Zentrales Projekt: der Bau einer Erschließungsstraße für den Schwerlastverkehr. Sie verbindet die Straße Seeborg im Bereich Bohmsiel mit einer geplanten Trasse, die künftig das neue Industriegebiet Luneplate erschließen soll. Außerdem werden Produktions- und Lagerflächen für Offshore-Unternehmen baureif gemacht.

An den Kosten von insgesamt 7,7 Millionen Euro wird sich die Stadt, wie der Magistrat beschloss, mit 1,54 Millionen Euro beteiligen. Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss der Stadtverordnetenversammlung muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die Wirtschaftsdeputation des Landes Bremen hatte bereits am 23. März rund fünf Millionen Euro bewilligt. Weitere 1,2 Millionen Euro kommen vom Bund aus dem Topf zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur.

„Diese Mittel sind notwendig, damit Bremerhaven seine hervorragende Stellung als Zentrum der Offshore-Windindustrie weiter festigen kann“, versichert Oberbürgermeister Melf Grantz. „Angesichts des rasanten Wachstums dieser Branche und des großen Flächenbedarfs wird sich die Investition jedoch um ein Vielfaches durch neue Arbeitsplätze und höheres Steueraufkommen auszahlen.“ Die konkreten Erweiterungsabsichten der bestehenden Unternehmen deuteten darauf hin, dass zu den bisherigen 1100 Jobs in der Windindustrie der Seestadt innerhalb kurzer Zeit zahlreiche weitere Arbeitsplätze hinzukommen könnten.

In seiner Magistratsvorlage verweist Grantz auf das Gutachten der Prognos AG zu den wirtschaftlichen Perspektiven des geplanten Schwerlast-Terminals. Das Beratungsunternehmen hatte errechnet, dass bis 2040 in Bremerhaven durch den Jobmotor Offshore-Industrie im ungünstigsten Fall 7100, im günstigsten Fall sogar 14 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Grantz: „Diesen attraktiven Zukunftsmarkt vor unserer Haustür werden wir auch weiterhin hegen und pflegen, zumal die Offshore-Windenergie im Zuge des Ausstiegs aus der Atomenergie immer wichtiger wird.“

Übersichtsplan der Infrastrukturprojekte

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