Immobilienpreise 2022 im Jahresdurchschnitt leicht gestiegen

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Bremerhaven hat den Jahresbericht über die Entwicklung auf dem Bremerhavener Grundstücksmarkt fertiggestellt. Dem Ausschuss gehören unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. Marco Kewes, Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes, 13 ehrenamtliche Gutachter aus allen Teilen der Bau- und Immobilienwirtschaft Bremerhavens sowie einem Vertreter der Finanzbehörde an.

Der Grundstücksmarktbericht 2023 gibt einen umfassenden Überblick über die Wertverhältnisse der verschiedenen Teilmärkte und stellt detailliert die Entwicklungstendenzen im Vergleich zu den Vorjahren dar. Hierzu wurden rund 1.175 Kaufverträge ausgewertet, die im Jahr 2022 von den Notaren und Gerichten an den Gutachterausschuss übersandt wurden. Hier ist ein Rückgang von rund 16 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt wurden Immobilien und Grundstücke mit einem Gesamtvolumen von 257 Mio. Euro (Vorjahr 336 Mio. Euro) gehandelt.

Der Teilmarkt der unbebauten Grundstücke wurde in der Anzahl der Kauffälle und beim Geldumsatz von den Baugrundstücken für den individuellen Wohnungsbau bzw. von den Baugrundstücken für Gewerbe, Handel und Dienstleistung dominiert. In der Anzahl der Kauffälle entfiel auf die Baugrundstücke des individuellen Wohnungsbaus ein Marktanteil von rund 53 Prozent und auf die Baugrundstücke für Gewerbe, Handel und Dienstleistung ein Marktanteil von rund 27 Prozent. Beim Geldumsatz liegen die Baugrundstücke für Gewerbe, Handel und Dienstleistung bei einem Marktanteil von etwa 64 Prozent und die Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau bei einem Marktanteil von rund 17 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist eine weitere Preissteigerung der Bodenpreise festzustellen. Der Bodenpreisindex steigt gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozent. Insgesamt setzt sich somit die steigende Tendenz der Bodenpreise weiter fort und das Preisniveau liegt deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Der Teilmarkt der bebauten Grundstücke wird durch den individuellen Wohnungsbau (Ein-, Zweifamilienhäuser sowie Reihenhäuser und Doppelhaushälften) und den Geschossbau (Mehrfamilienhäuser und Geschäftshäuser) bestimmt. Der individuelle Wohnungsbau hat einen Marktanteil von rund 70 Prozent der Kauffälle sowie 51 Prozent am Geldumsatz. Der Geschossbau hat einen Marktanteil von rund 25 Prozent der Kauffälle sowie etwa 37 Prozent am Geldumsatz. Der steigende Trend der Wohnflächenpreise aus dem Vorjahr setzt sich bei dem individuellen Wohnungsbau und im Geschossbau bei den Mehrfamilienhäusern weiter fort.

Bei dem Teilmarkt Wohnungseigentum sind im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Kauffälle um rund 21 Prozent gesunken, der Geldumsatz ist nahezu gleichgeblieben. Die Wohnflächenpreise liegen insgesamt über dem langjährigen Durchschnitt. Der steigende Trend der Wohnflächenpreise aus den Vorjahren setzt sich in allen Baujahrsgruppen weiter fort.

Alle weiteren Informationen über Umsätze, Preisentwicklungen, Marktanpassungsfaktoren, Durchschnittswerte nach Lagen und Altersklassen usw. sind im Grundstücksmarktbericht 2023 veröffentlicht. Er ist gegen eine Gebühr von 60,00 Euro bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Bremerhaven ausschließlich in digitaler Form erhältlich.

Inwieweit sich die erschwerten Rahmenbedingungen in der Immobilienbranche (z.B. Baupreise, Zinsen, Inflation, etc.) auf den Grundstücksmarkt in Bremerhaven auswirken, wird sich voraussichtlich erst im nächsten Grundstücksmarktbericht genauer ablesen lassen. Der Rückgang der Anzahl Kaufverträge zeigt ein erstes Zeichen, dass aktuell eine gewisse Zurückhaltung am Grundstücksmarkt vorhanden ist.

Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Bremerhaven
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