Hans-Christoph Seewald mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Ihn auf seine berufliche Tätigkeit als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zu reduzieren, würde Hans-Christoph Seewald nicht annähernd gerecht werden. Jahrzehntelang hat sich Seewald ehrenamtlich für seinen Berufsstand engagiert und sich damit bundesweit hohe Verdienste erworben. Darüber hinaus fand der ehemalige Präsident der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven stets die Zeit, in zahlreichen sozialen Projekten zwar abseits der Öffentlichkeit, dafür umso tatkräftiger mitzuwirken.

Im Auftrag des Bundespräsidenten überreichte Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz dem 73-Jährigen im New York Saal des Deutschen Auswandererhauses die Auszeichnung. „Ich bin mir sicher, dass die allermeisten Menschen, die den Werdegang von Hans-Christoph Seewald kennen, sagen werden: ,Diesem Mann muss ein Orden verliehen werden‘“, sagte Grantz – um augenzwinkernd hinzuzufügen: „Schon allein deshalb, weil er sich immer hartnäckig für eine einfache, vergleichbare und praktikable Steuergesetzgebung eingesetzt hat.“

Auch der Präsident des Bremer Senats, Bürgermeister Andreas Bovenschulte, gratulierte Seewald schriftlich: „Ihr langjähriger persönlicher Einsatz verdient unsere besondere Anerkennung. Sie haben sich mit einem besonderen Engagement seit über drei Jahrzehnten für den Berufsstand der Steuerberater in der Freien Hansestadt Bremen und auf Bundesebene eingesetzt. Darüber hinaus haben Sie sich in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl in der Seestadt Bremerhaven und Umgebung eingebracht. Das soll uns allen ein Vorbild sein."

Hans-Christoph Seewald kann auf mehr als 35 Jahre ehrenamtliches Engagement für seinen Berufsstand zurückblicken. Neben seiner jahrzehntelangen Arbeit im Vorstand des Steuerberaterverbandes auf Landes- und Bundesebene fungierte er unter anderem als Vizepräsident des Deutschen Steuerberaterinstituts und brachte sein Fachwissen als Ausschussmitglied in der Bundessteuerberaterkammer ein.

Dabei sei es Seewald in all seinen Funktionen stets gelungen, „scheinbar unversöhnliche Positionen zu einem für alle Seiten tragbaren Kompromiss zusammenzuführen“, so Grantz. „Waren die Diskussionen auch noch so heftig – die von ihm vorgeschlagene Lösung ließ stets alle in dem Gefühl zurück, eine gute Entscheidung gefunden und getroffen zu haben“, sagte der Oberbürgermeister.

Zugleich betonte Grantz, dass Seewald immer bemüht war, den eigenen Beitrag an der Lösungsfindung herunterzuspielen. Dies zeige eine seiner herausragenden Charaktereigenschaften: „Hans-Christoph Seewald ist ein Teamplayer, wie er im Buche steht, und ein Hanseat im besten Sinne: jederzeit geradlinig und korrekt, bescheiden – und immer an der Lösung von Sachthemen interessiert.“

In den Jahren 2014 und 2015 stand Seewald der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven als Präsident vor. „Unter seiner Führung gelang es, die Fusion mit der Bremer Kammer umzusetzen und so eine starke Interessenvertretung der Bremerhavener und der Bremer Wirtschaft zu schaffen“, lobte Grantz.

Grund für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes – die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl aussprechen kann –, war auch der langjährige Einsatz des 73-Jährigen für den Nachwuchs in seinem Berufsstand sowie sein ausgeprägtes soziales Engagement.

„Mir war bei meiner sozialen Arbeit immer wichtig, dass möglichst kein Mensch verloren geht“, sagte der neue Ordensträger. Auch die Stärkung der Demokratie sei ihm seit jeher ein besonderes Anliegen, so Hans-Christoph Seewald. „Bei der Frage, wie wir es schaffen, als Gesellschaft der Politik zu dienen, ist jeder Einzelne gefordert. Ich habe mich immer in der Verantwortung gesehen, Ausbildung zu organisieren oder für Fortbildungen zu sorgen, damit junge Leute eine gute Zukunft in unserem Beruf finden.“