Halle an den Stadthäusern: Ein Teil wird abgerissen, der Rest saniert

Ein Schmuckstück war die große Lagerhalle zwischen den Stadthäusern 5 und 6 schon lange nicht mehr. Nachdem auch noch gravierende Sicherheitsprobleme hinzugekommen sind, schlägt jetzt für den größten Teil des sanierungsreifen städtischen Gemäuers die letzte Stunde. Am Montag rückt der Bagger an, um die hintere Gebäudepartie abzureißen. Der vordere Trakt an der Hinrich-Schmalfeldt-Straße wird saniert.

In der 1900 Quadratmeter großen Flachdachhalle, die sich in einem rechten Winkel zwischen den beiden Stadthäusern erstreckt, herrschte bis vor kurzem noch reger Betrieb. Mehrere Kleintierzuchtvereine, die dort regelmäßig ihre Kaninchen- und Geflügelausstellungen veranstalteten, gehörten ebenso zu den Mietern wie der Automobilsportclub. Das Stadttheater, das Amt für Jugend, Familie und Frauen, der Wirtschaftsbetrieb Seestadt Immobilien und die Werkstattschule nutzten den Bau als Lager.

Doch seit vier Jahren war klar, dass die Halle in ihrer derzeitigen Form ausgedient hatte. Als im Januar 2006 das Dach der Eissporthalle in Bad Reichenhall zusammenstürzte und 15 Menschen unter sich begrub, ließ der städtische Wirtschaftsbetrieb Seestadt Immobilien von einem Statikbüro die Gebäudesubstanz der Lagerhalle untersuchen. Das Ergebnis: Der gesamte Bau war marode, die Sicherheit der schadhaften Dachkonstruktion nicht mehr gewährleistet. Bei starkem Schneefall befürchtete die Stadt daher den Einsturz des Dachs und sperrte kurzfristig den Gebäudeteil der Kleintierzüchter für deren Veranstaltungen.

„Eine vollständige Sanierung des Hallenkomplexes kam wegen der hohen Kosten nicht in Frage", versichern die Betriebsleiter der Seestadt Immobilien, Frank Jacobsen und Lothar Wöhlken. Deshalb gehe am Abriss des größeren Hallenteils (mehr als 8000 Kubikmeter) kein Weg vorbei - samt umfangreicher Beseitigung von Schadstoffen. Das plattgemachte Gelände soll zunächst zur Rasenfläche umgewandelt werden, bis über seine Zukunft entschieden ist. Die bisherigen Hallennutzer haben unterdessen neue Domizile in anderen stadteigenen Immobilien gefunden.

Der direkt an der Hinrich-Schmalfeldt-Straße gelegene Gebäudetrakt, der von den Kleintierzüchtern genutzt wird, bleibt dagegen erhalten. Da auch dort akute Einsturzgefahr besteht, muss das Dach komplett erneuert werden. Der Abriss wird etwa drei bis vier Wochen, die Sanierung des verbleibenden Hallenteils danach bis zum September dauern. Gesamtkosten: rund 380 000 Euro.

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