Grantz: Ostern verantwortungsvoll begehen

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz appelliert an die Bevölkerung, das bevorstehende Osterfest verantwortungsvoll zu begehen

„Ein so solches Fest nicht gemeinsam mit der Familie und Freunden feiern zu können, ist eine Herausforderung, der wir uns stellen alle müssen“, erklärt Grantz. „Wir alle werden die Osterfeiertage nicht wie gewohnt verbringen können. Sondern wir sollen zu Hause bleiben und nur im engsten Familienkreis bzw. mit den Personen aus dem eigenen Haushalt die Feiertage verbringen.“ Doch aus Sicht des Oberbürgermeisters gibt es keine andere Möglichkeit, um die Risiken, die durch das neuartige Coronavirus drohen, klein zu halten.

Grantz wörtlich: „Eine Rechtsverordnung des Landes regelt wegen der Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben mit erheblichen Einschränkungen. Damit sind unser gewohntes Leben und viele liebgewonnene Alltagsbeschäftigungen zurzeit nicht mehr möglich. Doch dies ist kein Selbstzweck, sondern soll die Ansteckung durch das Corona Virus nach Möglichkeit so geringhalten, dass all diejenigen, die sich doch anstecken, eine angemessene medizinische Versorgung erhalten können. Nur so kann es gelingen, die gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie unter Kontrolle zu bekommen.

Natürlich dürfen wir die wirtschaftlichen Folgen darüber nicht aus dem Blick verlieren. Wenn reihenweise Betriebe aufgeben müssten, weil sie die Krise nicht überstehen, wären die Folgen schwer zu bewältigen. Steigende Arbeitslosigkeit wäre eine der Konsequenzen, die viele Menschen treffen könnte. Damit dies nicht geschieht, müssen wir alle zusammenstehen und uns auf die Tugenden solidarischen Handelns besinnen. Dazu gehört auch, dass mit verschiedenen öffentlichen Hilfsprogrammen notleidenden Betrieben unter die Arme gegriffen wird.

Wenngleich es aus meiner Sicht aktuell keine Alternative zu den eingeschränkten persönlichen Kontakten zu anderen Menschen gibt, muss man sich durchaus schon Gedanken darüber machen, wie es nach Ostern weitergehen soll. Zwar gilt der Satz, dass ohne Gesundheit alles nichts ist, aber wir dürfen durch die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz die wirtschaftlichen Grundlagen unserer Gesellschaft nicht zerstören. Es muss uns gelingen, für beides, Gesundheitsschutz und Schutz unserer Wirtschaft, Lösungen zu entwickeln und dabei die Einschnitte in die persönlichen Freiheitsrechte so gering wie möglich zu halten. Ich fordere dafür eine gesellschaftliche und politische Diskussion wie sie bereits der Deutsche Ethikrat angestoßen hat.

Es wird keine einfachen Patentrezepte geben. Umso wichtiger ist es, die demokratischen Institutionen und Beteiligungsformen in ihr Recht zu setzen. Wir benötigen demokratisch legitimierte und von der großen Mehrheit der Bevölkerung akzeptierte Entscheidungen. Zu dieser Diskussion gehört auch, kritisch gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu diskutieren, die u. a. dazu führen haben, dass das öffentliche Gesundheitswesen durch die Corona-Pandemie schnell an seine Leistungsgrenzen gerät.

Nun gilt es, die bevorstehenden Feiertage in voller Verantwortung für die Mitmenschen zu überstehen und deshalb die Regeln zu achten, die das öffentliche und in großen Teilen auch private Leben einschränken. Nur, wenn wir alle dies akzeptieren und uns daranhalten, eröffnet sich die Chance auf eine Lockerung der jetzt geltenden Einschränkungen. In diesem Sinn wünsche ich allen Bremerhavenerinnen und Bremerhavenern frohe Ostern und friedliche Feiertage. Und passen Sie gut auf sich auf!“

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