Gewinnung von zusätzlichen 21 pädagogischen Fachkräften für die Kindertagesbetreuung aus Spanien

Der Magistrat hat in seiner heutigen (9. März 2022) Sitzung auf Vorschlag von Stadtrat Michael Frost ein vom Amt für Jugend, Familie und Frauen entwickeltes Programm zur Gewinnung von pädagogischen Fachkräften aus Spanien für die Kindertagesbetreuung beschlossen.

Der Beschluss ergänzt die unterschiedlichen Maßnahmen in den vergangenen Jahren, um dem enormen Bedarf an Fachkräften sichern zu können.

Die bisherigen Maßnahmen greifen zwar, reichen aber für den Bedarf an Fachkräften nicht aus. Deshalb sollen zum Herbst 2022 bis zu 21 Fachkräfte aus Spanien in den Kindertageseinrichtungen in der Stadt Bremerhaven in 15 Monaten zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher weiterqualifiziert werden. Dafür arbeitet das Amt für Jugend, Familie und Frauen mit der Agentur für Arbeit (International Services - Recruiting Center), der Senatorin für Kinder und Bildung, dem Paritätisches Bildungswerk Landesverband Bremen e.V. (Private Fachschule für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege) und der PractiGo GmbH erfolgreich zusammen. Die Finanzierung von etwa 1 Mio. Euro wurde heute (9. März 2022) im Magistrat beschlossen. Hierzu sollen u.a. Mittel aus nicht besetzten Stellen herangezogen werden. Stadtrat Michael Frost als zuständiger Jugenddezernent: „Ich freue mich, dass wir mit dieser zusätzlichen Maßnahme unsere Strategien zur Sicherung des wachsenden Personalbedarfs in der Kindertagesbetreuung ergänzen können.“

Die Fachkräfte werden über die Agentur für Arbeit (International Services - Recruiting Center) in Spanien für den deutschen Arbeitsmarkt angeworben und schon vor dem Umzug nach Deutschland intensiv in Spanien betreut. Dieses Mentoren Modell wird in Deutschland für die Dauer von zwölf Monaten weitergeführt und ist aus den Erfahrungen wesentliche Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Qualifizierung und persönlichen Integration der Fachkräfte. Die Fachkräfte werden bei den Trägern oberhalb der bestehenden Personalbemessung für die Dauer der erforderlichen Nachqualifizierung für 15 Monate eingestellt. Seitens der Senatorin für Kinder und Bildung wird den Fachkräften für die Dauer der Qualifizierung eine vorläufige Anerkennung zur Arbeit in den Kindertageseinrichtungen im Lande Bremen erteilt. Die Nachqualifizierung erfolgt in der Stadt Bremen durch die private Fachschule für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege des Paritätischen Bildungswerkes Landesverband Bremen e.V. (PBW).

Zur Finanzierung der Qualifizierung – etwa 110.000 Euro - liegt Seitens der Agentur für Arbeit eine Erklärung zur Kostenübernahme von 100 % der Lehrgangskosten und eines 100 % Arbeitgeberzuschusses für die weiterbildungsbedingten Ausfallzeiten vor. Zusätzlich ist die Förderung der Kosten für den ÖPNV für die Fahrten nach Bremen zur Teilnahme an der Qualifizierung in Aussicht gestellt worden.

Folgende Maßnahmen wurden und werden bereits umgesetzt:
- Ausweitung der Ausbildungskapazitäten für Erzieherinnen und Erzieher an der Berufsbildende Schule Sophie Scholl im Schulzentrum Geschwister Scholl Bremerhaven von ursprünglich zwei Klassenverbänden auf derzeit vier Klassen. Davon drei Klassenverbände in Vollzeit und eine in Teilzeit.
- Bindung von angehenden Erzieherinnen und Erzieher durch die Vergabe von insgesamt 74 Stipendien. Die Finanzierung erfolgte aus kommunalen Mitteln und erfolgt derzeit aus Mitteln des Bundes (Gute-Kita-Gesetz).
- Umsetzung einer Kampagne zur Anwerbung von Fachkräften auf der Internetplattform www.wir-koennen-meer.de mit kurzen Imagefilmen und Darstellung der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in der Kindertagesbetreuung.
- Auf Initiative des zuständigen Dezernats wurde in die aktuellen Verhandlungen des Landes mit dem Bund das Programm „Qualifizierungsoffensive on the job“ aufgenommen. Hier sollen für die Träger in der Stadt Bremerhaven 14 beschäftigte Zweitkräfte (Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger etc.) mit finanzierter Freistellung zu Erzieheinnen und Erzieher weiterqualifiziert werden.

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