Gesundheitsministerin Daniela Behrens zu Gespräch in Bremerhaven

Die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Daniela Behrens, war auf Einladung des Gesundheitsdezernenten, Stadtrat Selcuk Caloglu, zu gesundheitspolitischen Gesprächen mit Oberbürgermeister Melf Grantz, dem Leiter des Gesundheitsamtes Ronny Möckel und dem stellvertretenden Verwaltungsleiter des Gesundheitsamtes Jens Blatz in Bremerhaven.

Als ein Ergebnis des Gesprächs nannte Selcuk Caloglu, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zum Thema Hausärztliche Versorgung in der Region einzurichten.

„Die schwierige Versorgungssituation im umgebenden Landkreis hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Bremerhavener Versorgungssituation, da Bremerhaven als Oberzentrum auch viele Bürgerinnen und Bürger aus dem niedersächsischen Umland mitversorgt. Die derzeitige Bedarfsplanung kann das nicht ausreichend berücksichtigen und Lösungen können daher nur regional und Landesgrenzen-übergreifend gefunden werden“, erklärte Stadtrat Caloglu.

Dazu wurden auch Möglichkeiten der Ausbildungsplanung und Förderung sowohl in ärztlichen als auch anderen medizinischen Berufen diskutiert. Dabei stellte die Ministerin das Konzept des Modellstudiengangs "Humanmedizin" an der Universität Oldenburg vor. Weitere Themen waren die Reformierung des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes, die Digitalisierung und die Herausforderungen in den Gesundheitsämtern und die Notfallversorgung.

Behrens machte deutlich, dass sie sich der Bedeutung der Bremerhavener Krankenhäuser auch für den Landkreis Cuxhaven bewusst sei und die Notwendigkeit einer abgestimmten Versorgungsplanung sehe. Neben der Verlagerung von Versorgungsaufträgen der Ameos-Klinika von Debstedt nach Bremerhaven war dabei die Realisierung des Mutter-Kind-Zentrums am Klinikum Bremerhaven Reinkenheide (KBR) Gesprächsinhalt. Oberbürgermeister Melf Grantz betonte: „Im Klinikum kamen im vergangenen Jahr über 2.000 Säuglinge zur Welt, das zeigt, wie wichtig das städtische Klinikum auch für die umgebenden Landkreise ist.“ Beide Seiten waren sich einig über die Bedeutung des KBR als Krankenhaus der Maximalversorgung für die Region.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war der Ärztemangel. Große Probleme bereiten fehlende Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner auf dem Land. Der Anteil der über 60-jährigen unter den Hausärztinnen und Hausärzten liegt derzeit bei rund 34 Prozent. In Regionen, in denen eine hausärztliche Unterversorgung droht, wird die Übernahme einer Praxis daher besonders vom Land Niedersachsen gefördert. Zudem hat das Land eine Landarztquote eingeführt, indem sich Studierende verpflichten, nach dem Studium zunächst auf dem Land tätig zu sein. „Solche und andere Ansätze werden dringend benötigt, damit die Versorgungssituation verbessert wird. Es muss flächendeckend Hausarztpraxen geben. Wir können die ältere Generation auf dem Land nicht hängen lassen“, so die Ministerin. Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Versorgung könnten auch medizinische Versorgungszentren sein. Behrens: „Die Form der Arztpraxis hat sich verändert. Ärztinnen und Ärzte teilen sich oftmals eine Praxis, die Work-Life Balance bei der jüngeren Generation der Medizinerinnen und Mediziner nimmt eine größere Rolle ein“. Dafür müssten Lösungen erarbeitet werden. Oberbürgermeister Melf Grantz: „Es muss uns gemeinsam gelingen ausreichend eigenes ärztliches und pflegerisches Personal für unsere Region auszubilden.“ Auch da müsse man gemeinsam daran arbeiten.

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