Gasexplosion Geibelstraße: Betroffene und Anwohner nutzen Chance zum Informationsaustausch

Der Schreck sitzt immer noch tief und der Gesprächsbedarf ist groß: Die Gasexplosion in der Geibelstraße am Pfingstsonntag hat Spuren und viele Fragen hinterlassen. Deshalb hatten Oberbürgermeister Melf Grantz und Feuerwehrdezernent Jörn Hoffmann am Dienstag, 7. August, zu einer Informationsveranstaltung mit allen Beteiligten eingeladen. Rund 30 Betroffene und Anwohner kamen in das Freizeitzentrum Lehe-Treff, um sich bei Getränken und einem kleinen Imbiss auszutauschen.

„Ich teile Ihre Betroffenheit und weiß, dass dies keine leichte Zeit für Sie ist. Ein solches Unglück hat viele Auswirkungen und wirft viele Fragen auf. Fragen, die wir hoffentlich heute gemeinsam mit Ihnen beantworten können. Gleichzeitig danke ich den Rettungskräften, dass sie so schnell vor Ort waren, so gut reagiert haben und sich der Anwohner angenommen haben“, begrüßte OB Grantz die Gäste.

Gut zwei Stunden dauerte die Informationsveranstaltung, bei der auch der genaue Ablauf des Unglückstages dargestellt wurde. Unter anderem stellte Feuerwehreinsatzleiter Olaf Jongeling die zeitliche Abfolge des Einsatzes dar. Besonders gelobt wurden sowohl von den Behörden als auch den betroffenen Anwohnern die schnelle Reaktion der Hilfskräfte und auch die gute Versorgung durch das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz. Auch der Einsatz der Polizei direkt nach dem Unglück und in den Folgetagen bei der Bewachung der teilweise beschädigten Häuser wurde positiv herausgestellt.

Zu Fragen eventueller Explosions-Folgeschäden an den Reihenhäusern konnte auf der Veranstaltung eine Hilfestellung gegeben werden. Die Meldung an die eigene Versicherung wurde in der Diskussion als geeignete Lösung angesehen, um mögliche Folgeschäden zunächst zu dokumentieren, bis die Unglücksursache geklärt ist. Ein Ergebnis dazu soll in gut vier Wochen vorliegen. Darauf wiesen Vertreter der Polizei hin.

Wichtig war vielen Anwohnern auch die Frage, wann die entstandene Häuserlücke in der Geibelstraße wieder geschlossen wird. Außer dem explodierten Haus mussten links und rechts davon zwei weitere Häuser zurückgebaut und abgetragen werden. „Die Frage können nur die Eigentümer selbst beantworten, weil sie diese Entscheidung für sich selbst treffen müssen“, sagte dazu OB Grantz. Nur gut acht Wochen nach dem Unglück könne man sicherlich nicht von jedem erwarten, dass er diese Entscheidung schon getroffen habe.

In dem Zusammenhang wies eine geschädigte Hauseigentümerin darauf hin, dass für den Bau eines neuen Reihenhauses zunächst einmal ein Bodengutachten eingeholt werden müsse, da die alte Bauweise mit Bodenplatte nicht mehr zulässig sei. Sie selbst habe die Information, dass dies bis zum Herbst dauern könne und erst dann könne sie auch eine Entscheidung über einen eventuellen Neubau treffen.

Erfreut wurde die Information aufgenommen, dass der bei der Gasexplosion verletzte Nachbar sich auf dem Weg der Besserung und derzeit in einer Rehabilitations-Klinik befindet. Deutlich wurde bei der Veranstaltung, dass einige persönliche Nachfragen vor Ort ohne Zugriff auf die dafür nötigen Informationen nicht sofort beantwortet werden konnten. Die swb-Geschäftsführung bot den Fragestellern deshalb den direkten Kontakt und die zeitnahe Klärung der offenen Fragen an.

„Ich denke, dass wir allen Beteiligten ein gutes Forum geboten haben, um sich über das Unglück auszutauschen. Dabei geht es ja nicht nur um materielle Schäden, sondern auch darum, das Erlebte zu verarbeiten. Das Gespräch mit Nachbarn, anderen Betroffenen und beteiligten Behörden sowie der swb als Energieversorger hat mit Sicherheit dazu beigetragen. Sobald die Unglücksursache feststeht, werden wir zu einer weiteren Veranstaltung einladen, um uns darüber auszutauschen“, so abschließend OB Grantz.

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