Führungskräfte-Training des Magistrats: Der Weg zur modernen Stadtverwaltung

Kommunen stehen vor der Aufgabe, ihre Verwaltungen zu modernisieren. Bürgernähe, Transparenz von Entscheidungen und Abläufen sowie effektive Zusammenarbeit unterschiedlicher Ämter stehen dabei im Mittelpunkt. Der Magistrat hat die Zeichen der Zeit erkannt und zum ersten Mal mit der Volkshochschule (VHS) ein mehrjähriges und modulares Fortbildungsprogramm für Nachwuchsführungskräfte gestartet.

Am Freitag, 1. Juli, endet nach drei Jahren die umfassende Fortbildungsreihe mit einem Abschlusskolloquium und Projektpräsentationen in der VHS. Bei der Abschlussveranstaltung überreicht Magistratsdirektor Ulrich Freitag den zwölf Nachwuchsführungskräften die Bescheinigung über die erfolgreiche Teilnahme.

Der Weg zu einer modernen, bürgerorientierten Stadtverwaltung verlangt von Führungskräften Initiative, Überzeugungskraft und spezielle Führungskompetenzen. Im Rahmen ihrer businessline, mit der die VHS maßgeschneiderte Fortbildungen für Betriebe und Unternehmen anbietet, bereiteten sich die neun weiblichen und drei männlichen Bediensteten des Magistrats auf die Aufgaben als Führungskräfte vor, um die bürgerorientierte Stadtverwaltung weiterzuentwickeln. Das spezielle Förderprogramm für den Führungskräftenachwuchs setzte sich dazu aus drei Elementen zusammen.

In einzelnen Modulen der Qualifizierungsreihe wurden grundlegende Sozial- und Methodenkompetenzen vermittelt, die bei der Optimierung von Arbeitsprozessen in der Stadtverwaltung helfen. Das Training umfasste insgesamt sechs Themenfelder, u. a. zu „Rolle und Selbstverständnis“, „Führung und Kommunikation“, „Organisations- und Wissensmanagement“ oder „Teambildung“, auf der Grundlage neuester Erkenntnisse und Methoden aus der Personalentwicklung.

Flankiert wurde die Fortbildung von einem Mentoring–Programm: Führungskräfte aus der Verwaltung stellten sich als Paten für den Nachwuchs zur Verfügung. Ihre Aufgabe war, als Ansprechpartner „eins zu eins“ zu unterstützen, Erfahrungen auszutauschen und Anregungen oder Feedback zu geben. Nachwuchskräfte in diesem Mentorenprogramm profitieren dabei vom Wissensschatz routinierter Führungskräfte und erhalten wertvolle Einblicke in deren praktische Arbeit. Gleichzeitig gewinnen die Mentoren, denn der Austausch hilft bei der Reflexion des eigenen Arbeitsbereiches.

Als drittes Fortbildungselement diente die eigenständige Planung und Durchführung eines Praxisprojektes im jeweiligen Arbeitsbereich. Ziel dieser knapp einjährigen Praxisphase als Abschluss des Nachwuchskräftetrainings war, Lern- und Arbeitsinhalte in das eigene Berufsfeld zu übertragen und dort anzuwenden. Parallel zur fortlaufenden Fortbildung durchliefen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle Phasen des Projektmanagements vom Projektdesign über die Zeit- und Ressourcenplanung bis hin zur Projektpräsentation. Mit großem Engagement widmeten sich die einzelnen Nachwuchsführungskräfte dieser Aufgabe. Dabei entstanden bürgernahe und innovative Projekte wie beispielsweise „Geestemünde geht zum Wasser“, das ämterübergreifende Freiraumkonzept des Stadtplanungsamtes zur Aufwertung der Wasserachse vom Holzhafen zum Weserdeich.

Nach drei Jahren intensiver und erfolgreicher Arbeit im Nachwuchsführungskräftetraining lässt sich feststellen, dass zwischen den Teilnehmern, aber auch zusammen mit den Mentoren ein enges und vertrauensvolles Kooperationsnetzwerk gewachsen ist. Alle Beteiligten haben zwischenzeitlich Erfahrung mit Arbeitszusammenhängen gesammelt, die auf gegenseitiger Stärkung und Kompetenzentwicklung aufgebaut sind. Aufgrund des Erfolges dieses ersten Durchlaufs sind weitere Fortbildungsprogramme für Nachwuchsführungskräfte angedacht.

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