Fachbeirat nimmt Bremerhavener Integrationspolitik in den Fokus

Vergangene Woche traf sich der Fachbeirat Migration und Chancengleichheit, das zentrale Gremium zur Begleitung der Integrationspolitik des Magistrats, im Rahmen seiner Wirksamkeitsdialoge, um die zentralen Handlungsfelder der Integrationsförderung zu evaluieren.

Mit rund 70 Teilnehmenden war der Tagungsort, der Seniorentreffpunkt „Kogge“ im Goethequartier, bis auf den letzten Platz belegt. Stadtrat Uwe Parpart begrüßte die Anwesenden und freute sich besonders, den Ehrengast des Abends ankündigen zu dürfen: Dr. Claudia Schilling, seit Juli 2023 Bremer Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, stattete dem Fachgremium einen Besuch ab.

„Trotz eines engen Terminplanes war es mir ein ganz persönliches Anliegen, zu kommen“, so Schilling. Nicht nur, weil sie die Gründung des Fachbeirats in Ihrer damaligen Zeit als Bremerhavener Sozialdezernentin begleitet hat. Sondern insbesondere, da es mit Blick auf die Kriegssituation in der Ukraine und die aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten heute wichtiger denn je sei, „den Austausch der Menschen untereinander und die Arbeit in der Integrationsförderung zu unterstützen und zu würdigen“.

Der Fachbeirat übernehme hier eine wichtige Funktion, pflichtete ihr Parpart bei. Immerhin sei eine wesentliche Aufgabe des Beirates, Politik und Verwaltung beratend zur Seite zu stehen. „Die Mitglieder begleiten die Umsetzung des zweiten Bremerhavener Integrationskonzepts und nehmen genau unter die Lupe, welche der vorgegebenen Ziele bereits erreicht wurden – und wo wir noch besser werden müssen. Das ist eine wichtige Aufgabe“, so der Sozialdezernent.

Mircea Ionescu, Vorsitzender des Migrationsrates, gab im Anschluss an die Grußworte Auskunft zur Ausrichtung und Zielsetzung des neuen Gremiums, das sich als Nachfolger des „Rates ausländischer Mitbürger:innen“ vor Kurzem konstituiert habe. Trotz der schwierigen Zeiten arbeite man vertrauensvoll und wertschätzend zusammen. Auch thematisierte der Vorsitzende, der zugleich „Menorah“ (Liberale jüdische Gemeinde Bremen/Bremerhaven e.V.) vorsteht, Schnittmengen und Unterschiede zwischen Migrationsrat und Fachbeirat.

Auf ihn folgte Johanna Knoop, die über die Arbeit der zur präventiven Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen neu geschaffenen „Zentralstelle Istanbul-Konvention“ berichtete. Grundlage für die Stelle ist das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“. Die Koordinierungsstelle ist je zur Hälfte bei der Ortspolizeibehörde und dem Magistrat der Stadt Bremerhaven angesiedelt.

Nachdem die aus dem sogenannten Integrationstopf geförderten Projekte durch Manuel Kramer vom Sozialreferat vorgestellt wurden, starteten die Gruppenworkshops. In sechs Arbeitsgruppen zu den Handlungsfeldern Kinderbetreuung, Schule, Aus- und Weiterbildung, Sprachförderung, Beteiligungsstrukturen in der Integrationspolitik sowie Kultur befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgiebig mit dem aktuellen Stand der Umsetzung von Maßnahmen aus dem 2. Bremerhavener Integrationskonzept. Bei der anschließenden Ergebnis-Präsentation wurden auch potentielle Verbesserungen und Anpassungsmöglichkeiten diskutiert.

„Unsere Hausaufgabenhefte sind nun prall gefüllt – und das ist gut so! Die gesammelten Ergebnisse werden wir nun aufbereiten und als Grundlage für einen ausführlichen Fortschrittsbericht an die Stadtverordnetenversammlung nutzen“, so Stadtrat Parpart abschließend.

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