15 Millionen Euro für Hafentunnel - Wirtschaft gibt grünes Licht für Finanzierungsanteil an Hafenanbindung

Der Anteil von 15 Millionen Euro der Hafenwirtschaft an den Kosten für den geplanten Tunnel Cherbourger Straße ist zugesagt. Die Mitgliederversammlung des eigens für die Finanzierung gegründeten Vereins hat der Beteiligung am Tunnelbau Projekt grundsätzlich und einstimmig zugestimmt und dies jetzt dem Oberbürgermeister schriftlich mitgeteilt. Die Aufsichtsgremien einzelner Vereinsmitglieder müssen dem Beschluss noch ihre Zustimmung erteilen.

„Ich begrüße diese Entscheidung sehr und freue mich, dass die Hafenwirtschaft zu ihrem Wort steht und ihren Anteil zu diesem wichtigen Infrastrukturprojekt beiträgt“, sagte dazu Oberbürgermeister Melf Grantz. „Damit steht der vereinbarten Finanzierung mit allen beteiligten Partnern grundsätzlich nichts mehr im Weg. Die weiteren technischen Schritte zur Abarbeitung und Einbindung der Finanzierungsbeteiligung sind jetzt abschließend mit den senatorischen Behörden zu klären, damit es dann zu der vereinbarten Vertragsunterzeichnung kommen kann.“

Parallel dazu werden die vorbereitenden Arbeiten zum Ausbau der Cherbourger Straße im Vorfeld des erwarteten Planfeststellungsbeschlusses vorangetrieben. Die Mittelfreigabe hierfür hatten der Bremer Senat und der Bremerhavener Magistrat auf ihrer gemeinsamen Sitzung am 3. Juli von der finanziellen Beteiligung der Hafenwirtschaft abhängig gemacht. Sobald der entsprechende Vertrag unterschrieben ist, sollen 4,7 Millionen Euro aus Landesmitteln im Jahr 2012 und 24 Millionen Euro in den Folgejahren fließen.

Die Gesamtbaukosten für den Hafentunnel Cherbourger Straße belaufen sich auf 171,3 Millionen Euro. Hiervon trägt der Bund 120 Millionen Euro. Weitere 29 Millionen Euro kommen vom Land und sieben Millionen Euro von der Stadt Bremerhaven als Bauherrin. Die Hafenwirtschaft steuert 15 Millionen Euro bei. Darüber hinaus finanziert das Land Bremen die Planungskosten des Projektes in Höhe von rund 29,2 Millionen Euro. Die Beteiligung der Hafenwirtschaft soll über einen Betrag pro Lkw und von den Terminalbetreibern finanziert werden.

OB Grantz: „Das Engagement der Spediteure und Terminalbetreiber zeigt, wie groß der Bedarf für den Bau des Hafentunnels ist. Durch die Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft wird hier ein Projekt umgesetzt, das für die Anbindung unserer Häfen von wesentlicher Bedeutung ist. Dadurch werden Arbeitsplätze gesichert sowie weitere Jobs geschaffen. Die Umschlagsmöglichkeiten werden gesteigert und die Überseehäfen für Kunden noch attraktiver.“ Gleichzeitig würden die Anwohner der Cherbourger Straße vom gestiegenem Lkw-Verkehr entlastet und das Zolltor Weddewarden zur Haupteinfahrt für die Hafenverkehre auf der Straße. Dies führe dazu, dass auch in anderen Stadtbereichen der Lkw-Durchgangsverkehr nachließe.

Das Planfeststellungsverfahren für den Tunnelbau wurde im März 2011 eingeleitet. Der Planfeststellungsbeschluss wird für Ende 2012 erwartet. Die Steuerung des Projektes liegt bei der städtischen Gesellschaft BIS. Der Tunnel wird als offener Trog mit einer Nordröhre (1848 Meter Länge) und einer Südröhre (1659 Meter Länge) gebaut. Bei der Trogbauweise wird für die Tunnelführung in einer Art langestreckter Baugrube in einzelnen Bauabschnitten Erdreich ausgehoben und mit einer Betonsohle versehen. Die Seiten werden mittels Betonwänden stabilisiert. Abschließend werden die offenen Röhren mit einer Abdeckung versehen. Nach derzeitigem Planungsstand soll der Tunnel Cherbourger Straße bis 2016 fertiggestellt sein.

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