Zwischen nationalem Interesse und „Kirchturmpolitik“

Vortrag mit Dr. Kai Kähler am 20. Juli 2023 im Historischen Museum Bremerhaven

Im Sommer 1905 verabschiedeten die Parlamente in Hannover und Bremen im nationalen Interesse ein Gesetz über die Änderung der Landesgrenzen bei Bremerhaven und Fischerhude. Darin trat Preußen erhebliche Flächen zum Ausbau der Stadt- und Hafenlagen in Bremerhaven an Bremen ab, wie es auf höchster Staatsebene bereits 1904 zwischen Preußen und Bremen vereinbart worden war. Allerdings war diese Gebietsübertragung an Bedingungen geknüpft, die Lehe und Geestemünde in jahrelanger „Kirchturmpolitik“ zur Sicherung ihrer Interessen durchgesetzt und in einem Zusatzvertrag vom Mai 1905 geregelt hatten.

Die Verträge von 1904 und 1905 sicherten in den Augen von Zeitgenossen die Zukunft Bremerhavens und Bremens. Zugleich besaßen sie Auswirkungen auf die Sozial- und Wirtschaftsstruktur der Unterweserorte, die bis in die Gegenwart nachwirken.

Im Rahmen der Sommerausstellung „WANDELLAND – Vom Weideland zum Welthafen der Moderne“ schildert Museumsdirektor Dr. Kai Kähler die Hintergründe des damaligen Staatsvertrages sowie die Positionen der benachbarten Unterweserorte mit ihren Auswirkungen auf die weitere Stadtgeschichte. Der Vortrag mit dem Titel „Zwischen nationalem Interesse und „Kirchturmpolitik“ – Die politische Dimension des Hafenausbaus um 1900“ findet am Donnerstag, den 20. Juli 2023 um 18 Uhr statt.

Eine vorherige Anmeldung unter  anmeldung@historisches-museum-bremerhaven.de oder 0471/308160 ist erwünscht. Die Teilnahme ist kostenlos.