globale°-Festival: Podium zu "Jüdischer Selbstermächtigung"

Diskussion mit Max Czollek, Dmitrij Kapitelman und Ron Segal / Sonntag, 07. November 2021, um 11.00 Uhr/ Deutsches Auswandererhaus

Seit der Gründung des globale°-Festivals im Jahr 2007 gehören Autor:innen, die in ihrem Schreiben Positionen zur jüdischen Gegenwart annehmen, zu regelmäßigen Festivalgästen. Das jüdische Empowerment hat gerade in den letzten 15 Jahren an Kraft gewonnen. Welche Plattformen, Strategien und Bündnisse spielen dabei eine entscheidende Rolle? Warum können Themen wie Rache oder Unversöhnlichkeit für Jüdinnen und Juden in Deutschland ermächtigend sein? Was feiern Max Czollek, Ron Segal und Dmitrij Kapitelman – und woran arbeiten sie sich ab?

Darüber diskutiert Moderatorin Viktorie Knotková mit eben diesen drei Schriftstellern am Sonntag, 7. November 2021, um 11.00 Uhr im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven.

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation von globale° - Festival für grenzüberschreitende Literatur, Menorah Jüdische Gemeinde zu Bremerhaven, Kulturamt Bremerhaven und Deutsches Auswandererhaus.

Der Eintritt ist frei, eine verbindliche Anmeldung bis Freitag, 5. November 2021, um 12.00 Uhr ist erforderlich ( 0471 90 22 00).
 

Die Autoren

*1987 in Berlin. Publizist, Lyriker, Kurator und Autor der Streitschriften „Desintegriert euch!“ (Hanser 2018) und „Gegenwartsbewältigung“ (Hanser 2020). In seinen Texten analysiert Czollek die Art und Weise, wie völkische Denk- und Machtstrukturen in der deutschen Gesellschaft fortbestehen. Die von ihm geforderte Desintegration soll nach Czolleks Worten den Blick frei machen auf die Vielfalt, die heute schon in der deutschen Gesellschaft existiere. Czollek ist einer der scharfsinnigsten jüdischen Intellektuellen unserer Zeit. In seinen Schriften und künstlerischen Aktionen entwickelt er zahlreiche Ideen der Emanzipation von Minderheiten gegenüber den Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft und stellt Strategien vor, mit denen die Konzepte der pluralen Demokratie und sozialer Gerechtigkeit in einer radikal diversen Gesellschaft verwirklicht werden können.

 

 

*1986 in Kiew (Ukraine), kam im Alter von acht Jahren als Dmitrij Romashkan mit seiner Familie nach Deutschland. Den Nachnamen seines jüdischen Vaters nahm er erst später auf dessen Wunsch an. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. 2016 erschien sein erstes Buch „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann, 2021 veröffentlichte er im Hanser Berlin Verlag seinen Roman „Eine Formalie in Kiew“.

Er moderiert den Podcast „Abenteuerliche Juden und alle anderen abenteuerlichen Leute auch“ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Dem Host von „Mischpokast“ („Mischpoke“ und „Podcast“) geht es vor allem um Spezielles, Absurdes, Aufregendes, kurz: um die kleinen und großen Abenteuer vor und nach Corona, die das Leben erst richtig lebenswert machen.

 

*1980 in Rehovot (Israel). Er arbeitet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch als Filmemacher, wobei sich seine Projekte in beiden Arbeitsbereichen stetig gegenseitig beeinflussen. So wurde aus einem ursprünglichen Filmprojekt, zu dem er an der USC Shoah Foundation recherchierte, sein Roman „Jeder Tag wie heute“. Aus diesem Stoff webte er wiederum seinen Animationsfilm „Adam“. Seine Arbeiten kreisen um die Themen Erinnerung und Shoah über die Generationen hinweg.

 

 

Die Moderation

Viktorie Knotková

*1986 in Brünn (Tschechien), studirrte Theaterdramaturgie in Brünn und in Wien. 2009 bis 2012 hatte sie ein Festengagement als Dramaturgin am Prager Kammertheater, 2012 bis 2018 am Theater Bremen. Außerdem ist sie als Übersetzerin ins Tschechische tätig, ist Mitglied der Leitung bei globale - Festival für grenzüberschreitende Literatur in Bremen sowie beim Zentrum für experimentelles Theater in Brünn, ist Vorsitzende des Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit und kuratiert das jüdische Kulturfestival Staetl Fest 2022 in Brünn.

Das Festival

Dasglobale° - Festival für grenzüberschreitende Literatur existiert in Bremen und Bremerhaven seit 2007. Organisiert wird das Literaturfestival vom Verein Globale e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Universität Bremen, dem Theater Bremen, dem Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven und zahlreichen anderen Institutionen wie Radio Bremen, Instituto Cervantes, Institut français, Stadtbibliothek Bremen, Prager Literaturhaus, Musée de l’histoire de l’immigration Paris, u.a. globale° – Festival für grenzüberschreitende Literatur ist in dieser Form europaweit einzigartig und bietet der Vielfalt der Literaturen, die sprachlich, kulturell oder topographisch auf den deutschsprachigen Raum verweisen, ein Forum. Es versteht sich als Teil des Dialoges zwischen den Kulturen und stellt sich bewusst in den Kontext der aktuellen Debatte um Diversität.

Wo es leider immer noch nicht gelungen ist, die vielkulturellen Fächer literarischer Präsenz als selbstverständlichen Teil der Literaturlandschaft in Deutschland ebenwürdig anzuerkennen und damit zu fördern, leistet eine Veranstaltungs-orientierung wie die der globale° eine bedeutende Arbeit der Wertschätzung. Dem Festival gelingt es, die interkulturelle Mehrstimmigkeit literarischer Entwicklungen der letzten Jahrzehnte in deutscher Sprache nicht nur zu bejahen, sondern ihr mehr Räume zu ermöglichen, in denen sie respektiert und konsequent anerkannt wird.
 

Auf einen Blick:

„Jüdische Selbstermächtigung“

Diskussion mit Max Czollek, Dmitrij Kapitelman und Ron Segal

am Sonntag, 7. November 2021, um 11.00 Uhr

im Deutschen Auswandererhaus, Columbusstraße 65, 27568 Bremerhaven.

Eintritt: frei.

Anmeldung erforderlich bis Freitag, 05.11.2021, um 12.00 Uhr (Tel.:  + 49 (0) 471 / 90 22 0 – 0).

Es gilt die 2G-Regel.

In Kooperation mit

 

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