Baustellensituation auf der A27: OB und Landräte setzen sich für Verbesserung ein

In einem Arbeitsgespräch mit der Autobahn GmbH haben sich Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz, der erste Kreisrat des Landkreises Wesermarsch, Matthias Wenholt, sowie der Staatsrat der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Ralph Baumheier am Mittwoch, dem 15. Mai 2024, dafür eingesetzt, die Verkehrssituation zu verbessern.

„Es geht uns insbesondere darum, den Hafenverkehr möglichst störungsfrei fließen lassen zu können und Schwerlasttransporte zu ermöglichen“, erklärt Grantz nach dem Gespräch.

Wegen des Abrisses der Wulsdorfer Autobahnbrücke kommt es derzeit vermehrt zu Schwierigkeiten mit dem Schwerlastverkehr. Weil die Autobahn GmbH nur eine Fahrbahnbreite im Baustellenbereich von fünf Metern ermöglicht, können breitere Schwertransporte derzeit entweder nur über Nebenstraßen im Landkreis Cuxhaven geführt werden oder unter Polizeibegleitung durch das Stadtgebiet Bremerhaven. „Das ist sehr zeit- und personalintensiv, und die Straßen, die eigentlich nicht für den Schwerlastverkehr ausgelegt sind, werden bis zum Ende der Bauzeit 2026 erheblich belastet, auch durch bereits vorhandene innerörtliche Baustellen“, erklärt Grantz. „Nicht immer ist daher die Möglichkeit gegeben, die Transporte von und zum Hafen durchzuführen.“ Die Schwerlasttransporte, die für die Offshore-Industrie auch in Cuxhaven unerlässlich seien, bräuchten verlässlich die Möglichkeit, Cuxhaven über die Autobahn zu erreichen. Weil die Autobahn GmbH aber auch bis 2029 die Sanierung der A27 im Bereich zwischen den Anschlussstellen Debstedt und Altenwalde plant, sehen der Oberbürgermeister und die Landräte Handlungsbedarf. Cuxhavens Landrat Thorsten Krüger unterstützt das Vorgehen seiner Amtskollegen: „Wir brauchen eine verlässliche Lösung für die Schwerlastverkehre, das ist für den Wirtschaftsstandort von hoher Bedeutung.“ Wenholt ergänzt: „Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen sind nicht für den Schwerlastverkehr in diesem Ausmaß ausgerichtet. Deshalb ist es wichtig, dass der Verkehr über die Autobahn fließt.“

Der Oberbürgermeister, der erste Kreisrat und der Staatsrat haben sich deshalb von der Autobahn GmbH am Mittwoch, dem 15. Mai 2024, die Fakten nochmal erklären lassen und um Lösungsmöglichkeiten gebeten. „Die Lösung könnte – wie bei der Baustelle Moorbrücke - die kurzzeitige Sperrung der Gegenseite durch die Polizei erfolgen, sodass die Schwerlastverkehre die Baustelle passieren könnten. Da diese ohnehin in der Regel nachts fahren, würde der übrige Verkehr dadurch kaum behindert“, so Grantz. Beruhigend sei zudem, dass weder die Lunebrücke noch die Rohrtalbrücke vor dem möglichen Bau der A20 ertüchtigt werden. „Das heißt, dass es dort in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich nicht zu einer Baustelle kommt“, so Grantz.

Die Vertreter der Autobahn GmbH signalisierten Verständnis für die Situation. „Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, entscheidet die zuständige Genehmigungsbehörde in Hannover, ob die Sperrung des Gegenverkehrs eine Lösung ist“, so Gisela Schütt, Leiterin der Autobahn GmbH in Verden. Wie diese Entscheidung ausgehen wird, konnte sie jedoch nicht sagen.

Bremerhavens Oberbürgermeister dankte für das Verständnis. „Wenn wir uns alle unterhaken, finden wir sicherlich eine gute Lösung für alle Beteiligten, die der Wirtschaft den Rücken stärkt.“

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