Deutsches Auswandererhaus

Mit der Eröffnung des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven wurde 2005 der Grundstein für ein Migrationsmuseum in Deutschland gelegt, das sich mit dem interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeitsfeld der Migrationsforschung befasst. Informativ und emotional präsentierte das Museum zunächst die Geschichte der 7,2 Millionen deutschen und osteuropäischen Auswanderer, die zwischen 1830 und 1974 über Bremerhaven nach Übersee gingen. Im Jahr 2012 konnte das Deutsche Auswandererhaus einen Erweiterungsbau zu 330 Jahren Einwanderungsgeschichte nach Deutschland eröffnen. Derzeit errichtet das Museum einen Neubau, der im Sommer 2020 eröffnet wird. Dann wird das Deutsche Auswandererhaus unter anderem um ein „Garagenmuseum“ und die „Academy of Comparative Migration Studies“ (ACOMIS) erweitert.

Mit dem Konzept eines Erlebnismuseums beschritten Wissenschaftler, Architekten und Gestalter gänzlich neue Wege in der musealen Vermittlung, weshalb das Deutsche Auswandererhaus im Jahr 2007 vom Europäischen Museumsforum EMF mit dem „European Museum of the Year Award“ und damit als bestes Museum in Europa ausgezeichnet wurde. Das Haus vermittelt als Ort der Demokratie die verschiedenen Gründe und Ursachen von Migration und greift Fragen der Integration, Akkulturation und Segregation auf. Die europaweit einzigartige Museumssammlung umfasst inzwischen mehr als 3.000 Familienkonvolute mit etwa 29.000 Objekten. Das Migrationsmuseum besitzt eine über 6.000 Bände umfassende Spezialbibliothek, die zu Forschungszwecken genutzt wird und als Präsenzbibliothek an ausgewählten Tagen auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die im Rahmen der Migrationsforschung gewonnen Erkenntnisse der Historiker, Sozialwissenschaftler und Migrationsforscher des Deutschen Auswandererhauses werden regelmäßig in Publikationen der museumseigenen „edition DAH“ veröffentlicht. Seit der Eröffnung 2005 hat das Haus zahlreiche Sonderausstellungen präsentiert – darunter einige, die in Kooperation mit (inter-)nationalen Kooperationspartnern entstanden.

Seit 2017 ist das Bremerhavener Museum einer von sechs Partnern des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projektes „museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft“. Darin werden Möglichkeiten getestet, digitale Technologien für Kommunikation, Vermittlung und Interaktion in Museen nutzbar zu machen. Das Projekt am Deutschen Auswandererhaus besteht aus drei Modulen, die sich mit den Themen Besucherkommunikation, Vermittlung biographischer Aspekte und mit emotionalen Aspekten von Einwanderung befassen. In diesem Zusammenhang hat das Migrationsmuseum 2018/19 eine aufwändige Studie mit mehr als 700 Proband*innen zur Anwendung von Virtual Reality durchgeführt und die Ergebnisse in der Broschüre „Berührt es mich? Virtual Reality und ihre Wirkung auf das Besuchserlebnis in Museen – eine Untersuchung am Deutschen Auswandererhaus“ veröffentlicht.

Seit dem Jahr 2015 verleihen die Stiftung Deutsches Auswandererhaus und das Deutsche Auswandererhaus gemeinsam den mit 20.000 Euro dotierten „Kalliope-Preis für praxisnahe Migrationsforschung“. Ziel dieses europaweit ausgeschriebenen Preises ist es, die Forschung des Deutschen Auswandererhauses noch stärker mit der internationalen universitären (Migrations-)Forschung zu vernetzen.

Marker Icon SchattenMarker Icon
Stadtplanausschnitt
Stadtplanausschnitt

Hier finden Sie uns

Deutsches Auswandererhaus® Bremerhaven

Columbusstraße 65
27568 Bremerhaven
Zum Stadtplan
Route planen
Fahrplanauskunft VBN

* Hinweis: Pflichtfelder sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.