Verkehrsentwicklungsplan Bremerhaven 2030

Projektbeirat hat seine Arbeit aufgenommen

Die Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans Bremerhaven wird durch zwei Arbeitskreise unterstützt und vorangetrieben. Der Projektbeirat erörtert die durch die Gutachter erstellten Ergebnisse und übernimmt die fachliche Steuerung, auch unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung. Der Projektbeirat setzt sich aus gut 30 Vertretern von Verbänden, Institutionen, Gesellschaften und Verwaltung zusammen und tagt zunächst im monatlichen Turnus. Erster Arbeitsschwerpunkt ist die Entwicklung von Zielen / Planungsleitbildern ( Phase I - des VEP).

Zweiter Arbeitskreis wird ein Lenkungskreis sein, der die Entscheidungen in den politischen Gremien vorbereitet. Er wird sich aus Vertretern des Magistrats, des Projektbeirats und der Fraktionen/Gruppen im Bau- und Umweltausschusses zusammensetzen. Die konstituierende Sitzung wird in Kürze erfolgen.

Auch weiterhin sind Anregung und Kritik der Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Ergebnisse der Haushaltsbefragung - Verlosung von Preisen

Im Herbst 2014 führte das Stadtplanungsamt eine Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten in Bremerhaven sowie Langen, Loxstedt und Schiffdorf durch (siehe unten). Erfreulicherweise gingen mehr als 1.500 Rückläufe beim Stadtplanungsamt ein. Hierfür einen herzlichen Dank an alle Teilnehmer!

Die Fragebögen wurden ausgewertet, die Ergebnisse fließen direkt in die weitere Bearbeitung des Verkehrsentwicklungsplans ein. Eine erste Vorabfassung des Berichtes zur Mobilitätsbefragung kann hier heruntergeladen werden:

vorläufiger Bericht zur Mobilitätsbefragung 2014 in Bremerhaven(PDF 10,0 MB)Logo der Creative Commons Lizenz »Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0« (CC BY-NC-ND 3.0)

Haushaltsbefragung zur Mobilität

Die Stadt Bremerhaven möchte mit Unterstützung der Stadt Langen sowie den Gemeinden Loxstedt und Schiffdorf von möglichst vielen Einwohnern im Rahmen einer Mobilitätsbefragung wissen, wie Sie ihre täglichen Wege zurücklegen, etwa mit dem Auto, Fahrrad oder Bus. Die Befragung findet von September bis Oktober 2014 statt. Diese zentrale Datenbasis wird Grundlage für den „Verkehrsentwicklungsplan 2030“ der Seestadt Bremerhaven sein.
In zwei Wellen wurden insgesamt ca. 9.000 zufällig ausgewählte Haushalte angeschrieben, rund 6.000 in Bremerhaven und 3.000 in Langen, Loxstedt und Schiffdorf. Je mehr Personen mitmachen, umso repräsentativer und zuverlässiger sind die Ergebnisse. Aus diesem Grunde wünscht sich die Stadt von den angeschriebenen Bürgerinnen und Bürgern die Fragen zum Haushalt und zum Verkehrsverhalten zu beantworten und den Fragebogen möglichst bald zurückzusenden.

Sollte Ihr Haushalt nicht bei den zufällig ausgewählten Haushalten dabei gewesen sein und Sie wollen wissen, was bei der Mobilitätsbefragung abgefragt wurde, schauen Sie sich doch einfach den Fragebogen an, der für Sie zum Herunterladen bereit steht:

Mobilitätsbefragung 2014(PDF 130,4 KB)Logo der Creative Commons Lizenz »Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0« (CC BY-NC-ND 3.0)

Auftaktveranstaltung am 01.10.2014 in der VHS

Ausgangspunkt der Neuaufstellung bildet eine Festlegung der Ziele nach einer umfangreichen Beteiligung, die mit der Auftaktveranstaltung am 01.10.2014 (Pressemitteilung) begann. Während der Veranstaltung wurden in einer Themengalerie Hinweise und Anregungen zum heutigen  und zukünftigen Verkehrsgeschehen aufgenommen, sowie Zielsetzungen für das Jahr 2030 beschrieben. Weitere Anregungen können hier ergänzt werden.

Warum einen neuen Verkehrsentwicklungsplan?

Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 10.05.2012 wurde der Magistrat gebeten, eine Überarbeitung bzw. Neuaufstellung des Generalverkehrsplanes aus dem Jahre 1995 in Form eines nachhaltigen Verkehrskonzepts vorzunehmen.

Momentan verfügt Bremerhaven weder über ein Verkehrskonzept noch über eine aktuelle Verkehrsprognose für das Jahr 2030. Die letzte verkehrliche Planungsstudie stammt aus dem Jahre 1995 und untersuchte nur den Teilbereich des Kraftfahrzeugverkehrs.

In den vergangenen Jahren haben sich die gesellschaftlichen, strukturellen und räumlichen Voraussetzungen verändert und führen im weitesten Sinne auch zu Änderungen der (individuellen) Mobilität. Beispielhaft lassen sich diese Veränderungen anhand des demographischen Wandels, der technologischen Entwicklungen (Elektromobilität) oder der zeitlichen Ausdehnung der Öffnungszeiten im Einzelhandel beschreiben. Da Mobilität einerseits die Voraussetzung für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ist, andererseits die Teilnahme und Teilhabe von Menschen an sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und sonstigen Prozessen sichert, besteht das Erfordernis, diese Veränderungen im Verkehrsverhalten zu untersuchen.

Was ist ein Verkehrsentwicklungsplan?

Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) ist ein Instrumentarium, das eine sozial-, stadt- und umweltverträgliche Verkehrsentwicklung sowie sichere Mobilität für alle gewährleisten soll. Alle Verkehrsarten und Verkehrsteilnehmer sollen gleichberechtigt miteinander und aufeinander abgestimmt berücksichtigt werden. Dabei hat der VEP auch die Aufgabe, verschiedene, z.T. gegensätzliche Ansprüche an Straßenräume verträglich miteinander zu verbinden. Der VEP soll für ca. 10 bis 15 Jahre Leitlinien und Maßnahmen für die weitere verkehrliche Entwicklung der Seestadt Bremerhaven aufzeigen.

Das zukünftige Verkehrsgeschehen soll darin in größeren Zusammenhängen und in einem abgestimmten Gesamtkonzept für Bremerhaven auf Grundlage verkehrsplanerischen Zielsetzungen beschrieben werden und zugleich einen Rahmenplan bilden, um die finanziellen Mittel im Verkehrssektor zielgerichtet, wirkungsvoll und nachhaltig einzusetzen.

Die Verkehrsentwicklungsplanung dient dabei auch der Sicherstellung der verkehrlichen Funktionsfähigkeit der innerstädtischen Verkehrsnetze für den motorisierten Individualverkehr, für den Rad- und Fußverkehr, für den öffentlichen Verkehr sowie für den ruhenden Verkehr. Der Verkehrsentwicklungsplan gibt Leitlinien für ein integriertes Handlungs- und Maßnahmenkonzept und berücksichtigt die folgenden Bausteine.

Was soll im Verkehrsentwicklungsplan untersucht werden?

Bestandsanalyse Verkehr
Grundlegendes Erfordernis besteht darin, die Veränderungen im Verkehrsverhalten zu untersuchen. Dafür ist eine umfassende Datenerhebung und -aufbereitung zum Verkehrsgeschehen (Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten) notwendig. Flankierend fließen weitere Daten, z.B. Pendlerdaten, Strukturdaten und Erhebungen vor Ort in die Bestandsanalyse ein.

Motorisierter Individualverkehr (MIV)
Der MIV hat eine große Bedeutung für Mobilitätsbedürfnisse und wird diese Funktion auch künftig beibehalten. Die Funktionsfähigkeit ist von zentraler Bedeutung für die Stadtentwicklung. Neben notwendigen Netzergänzungen durch Gebietsentwicklungen sind in erster Linie Strategien zur Optimierung des Verkehrsablaufs durch Verkehrssteuerung und Verkehrsmanagement zu entwickeln. Grundlage bildet ein Verkehrsmodell mit der Ausarbeitung verschiedener Szenarien.

Nutzungskonflikten können zwischen parkenden Kraftfahrzeugen und anderen wichtigen Ansprüchen an den Straßenraum entstehen. Daher ist das Thema „Parken“, insbesondere im Innenstadtbereich, zu bewerten. Ferner sind Zuwächse innenstadtorientierter Kfz-Verkehre (z.B. Einzelhandel, Tourismus) zu untersuchen und zu bewerten.

Die flüssige und problemarme Abwicklung des Wirtschaftsverkehrs, d.h. Transport von Gütern sowie berufsbezogener Personenwege, ist von entscheidender Bedeutung. Unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Wirtschaftsverkehrs (Lärm, Abgase etc.), ist ein leistungsfähiges und verträgliches Vorrangnetz für den Güterverkehr vorzuhalten.

Fußverkehr
Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans ist die Nahmobilität durch integrierte Handlungsempfehlungen zum Fußverkehr, u.a. unter Berücksichtigung von Schulwegsicherung und Barrierefreiheit, zu stärken.

Öffentlicher Personenverkehr (ÖPV)
Im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung sind Maßnahmen zur weiteren Attraktivitätserhöhung des ÖPNV zu untersuchen. Als verbindlicher Fachplan ist der Nahverkehrsplan 2013-2017 (NVP) zu berücksichtigen. Hier ist zu prüfen, inwieweit die im NVP aufgeführten ÖPNV-Maßnahmen mit den grundlegenden Strategien, Zielen und Maßnahmen auch der anderen Verkehrsträger übereinstimmen.

Schienenverkehr
Unter Berücksichtigung der Pendlerbeziehungen und Anbindung des Umlandes ist insbesondere auch eine Optimierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zu fördern. Gleichzeitig ist ein leistungsfähiges und mit dem SPNV verträgliches Vorrangnetz für den Güterverkehr (Anbindung stadtbremische Überseehäfen, Hinterlandverkehre) zu entwickeln. Hier kann auf Ergebnisse eines momentan in Erstellung befindlichen Gutachtens des Landes Bremen zurückgegriffen werden.

Radverkehr
Zu betrachtende Komponenten sind dabei Infrastruktur, Öffentlichkeitsarbeit, Service und administrative Strukturen. Der Baustein Radverkehr wird bereits in einem separat zu beauftragten Gutachten bearbeitet, dessen Handlungsempfehlungen in den VEP einfließen sollen Radverkehrskonzept.

Mobilitätsformen, Mobilitätsmanagement und -marketing
Als ergänzende Instrumente erhalten CarSharing, Elektrofahrzeuge, Fahrgemeinschaften, Mitfahrzentralen, Mobilitätsinformationen für Neubürger, Schnupperticket, Internetinformationen, elektronisches Ticketing sowie Mobilitätstraining oder Beratungsstellen künftig eine steigende Bedeutung für eine nachhaltige Mobilität. Entsprechende Handlungsansätze sollen verfolgt und bestehende Konzepte dabei verstärkt und ergänzt werden.

Stadt- und Raumverträglichkeit
Städtische Straßenräume haben neben der Verkehrsfunktion zahlreiche weitere Funktionen wahrzunehmen; gerade angebaute innerstädtische Hauptverkehrsstraßen sind beispielsweise auch als Aufenthaltsmöglichkeit, Treffpunkt, Spielgelegenheit bedeutsam. In einer systematisch angelegten Konfliktanalyse sollen die Straßenräume hinsichtlich ihrer Ansprüche und Nutzungen, baulichen Gestaltung und Raumaufteilung beurteilt werden. Dabei wird die straßenräumliche Verträglichkeit des Kfz-Verkehrs im Hinblick auf die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer (Fußgänger und Radfahrer) analysiert und bewertet.

Wie wird der Verkehrsentwicklungsplan erarbeitet?

Für die Erarbeitung des VEP hat die Stadt Bremerhaven verschiedene Gutachterbüros beauftragt, die nach einer intensiven Bestandsaufnahme der genannten Bereiche Handlungsempfehlungen hinsichtlich einer verkehrsgerechten Gestaltung geben.

Auf Grundlage der Analyse des Verkehrsgeschehens ist eine Prognose für den Zeithorizont des Jahres 2030 zu erstellen. Auf dieser Grundlage sind Szenarien zu entwickeln, entsprechende Maßnahmenkonzepte unter Berücksichtigung der Zielsetzung auszuarbeiten und die Wirkungen zu bewerten.
Die Verkehrsuntersuchung zur Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans gliedert sich in die folgenden Phasen:

Phase 0 – Diagnose / Bestandsaufnahme
Phase I – Entwicklung von Zielen / Planungsleitbildern
Phase II – Szenarien
Phase III – Konzeptentwicklung

Die Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, Gesellschaften und Interessensverbände werden selbstverständlich intensiv an der Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplanes beteiligt.
Nach Abschluss des Prozesses liegt ein mit allen Beteiligten abgestimmter Entwurf vor. Der Entwurf des VEP wird anschließend den politischen Gremien der Stadt Bremerhaven zur Beschlussfassung vorgelegt.

Stadtplanungsamt Bremerhaven
Abteilung Flächennutzungsplanung und Verkehrsplanung

Herr Stefan Rößler
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 0471 5902079
 Stefan.Roessler@magistrat.bremerhaven.de