Stronghouse

Zweck: Bessere Energieeffizienz bei Bausubstanz in einkommensschwachen Schichten
Dauer: 2020 - 2023

Unsere Treibhausgasemissionen sind, unter kommunaler Betrachtung, großenteils der Gebäudeenergie geschuldet. Wer den Treibhausgasausstoß in Bremerhaven mindern möchte, muss die Gebäudeenergie effizienter nutzen und über kurz oder lang von fossiler auf regenerative Energieversorgung umschalten. Zwangsläufig zieht das Investitionsanstrengungen nach sich.
Je nach Herangehensweise kann das als wirtschaftliche Belastung bedauert oder vorausschauend als Investitionsschub für Bremerhavens kleine und mittlere Unternehmen verstanden werden. Um Investitionen durch entsprechende Daseinsvorsorgemaßnahmen zu erleichtern,

  • wurden im Nutzungsvertrag zwischen der Wesernetz Bremerhaven GmbH und dem Magistrat konkrete, kooperative Arbeitsschritte hin zu einer strategisch und transparent entwickelten, effizienteren Wärmeversorgung vereinbart,
  • wurde in dem im Herbst 2020 ausgelaufenden Projekt Act Now! untersucht, wie kommunale Stellen besser befähigt werden können Energieeffizienzprogramme im privaten Wohnungsbereich umzusetzen und dort Investitionen in Energieeffizienz auszulösen,
  • wurde aus dem Projekt „Klimameile Alte Bürger“ ein energetisches Sanierungskonzept für ein Wohnquartier entworfen, das dessen Transformation zu einer null-fossile-Emission vorzeichnet.

Darüber hinaus eröffnet sich nun die Möglichkeit, sich im Rahmen eines transnationalen, aus dem Interreg Nordsee Programm geförderten Projekts namens Stronghouse, vertiefte Einsichten in den Umgang mit Energieeffizienzmaßnahmen in Wohnquartieren zu gewinnen. Zugleich können aus dem Programm kleinere erste Effizienzmaßnahmen gefördert werden. Das Projekt fügt sich passgenau in die Ergebnisse aus dem Act Now Projekt und den aus der Konzeptstudie „Klimameile Alte Bürger“ zu erwartenden. Es konzentriert sich jedoch vornehmlich auf die Situation einkommensschwacher Haushalte.

Stronghouse analysiert die Unterschiede in den finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen, den Wohnkulturen und den Strategien zur Bürgerbeteiligung. Im Rahmen einer transnationalen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Projekt vergleichen die Projektpartner jeweilige lokal oder regional etablierte Praktiken mit denen Anreize zur Steigerung der Energieeffizienz im privaten Sektor gesetzt werden. Durch methodisch Vorgegebenen Analyseinstrumente des Stronghouse-Projekts, die Agilemethode und die Anwendung von User-Stories, werden die regional geeignetsten Praktiken identifiziert. Aus Ihnen will das Projekt vier Typen von bestgeeigneten Unterstützungsmaßnahmen entwickeln, die lauten:

  1. Instrumente, hier insbesondere digitale Hilfsmittel der Smart-Metering-Technologie, die einzelnen Hausbesitzern/Mietern ermöglichen, in Energieeffizienz zu investieren.
  2. Nachbarschaftsansätze zur Organisation der geeigneten Größenordnung von Nachbarschaftsmodellen und der Treiber für Investitionen.
  3. Marktzugänge für regionale, auf energetische Sanierung spezialisierte KMU sowie für individuelle Hauseigentümer.
  4. Adoptionsstrategien zur Umsetzung dieser Instrumente, Ansatz und Marktzugang.