Energiespartipps für private Haushalte

Energieeinsparung ist in der aktuellen Situation einer möglicherweise drohenden Energie-Knappheit eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Daher hat die Stadtgemeinde Bremerhaven auf dieser Seite Informationen zusammengetragen, wie jede:r Einzelne Energie einsparen und damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise leisten kann

Weitere Tipps zum Heizenergie- und Stromsparen finden Interessierte auf der Webseite der Klimaschutzkampagne #senkmit Weniger CO2 – mehr Zukunft unter senkmit.de/energiesparen

 

Jeden ersten Donnerstag im Monat findet außerdem von 14 - 16 Uhr ein kostenloser Stromsparcheck in der Klimaschutz-Werkstatt(PDF 429,0 KB)Logo der Creative Commons Lizenz »Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0« (CC BY-NC-ND 3.0) , Prager Straße 15, statt.

 

Informationen zur Energieversorgungssicherheit im Land Bremen

 

Undichte Außentüren und Fenster vergrößern Wärmeverluste in Haus und Wohnung und sorgen für unangenehme Zugluft. Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Bei Haus- und Wohnungstüren kann meist nachträglich ein Dichtprofil leicht angebracht werden, um Heizverluste zu minimieren.

Heizkörper nicht mit Vorhängen verdecken und mit Möbeln zustellen! Die Heizenergie kann sonst nicht voll ausgenutzt werden, da die Wohnräume dadurch nicht gleichmäßig aufgeheizt werden können. Eine einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen sein sollte, damit die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann. Ebenso wichtig ist es, die Heizkörper sauber zu halten, da Staubablagerungen die Heizleistung mindern.

Werden die Heizkörper nicht im vollen Umfang warm oder sind gluckernde Geräusche zu hören, ist meist Luft im Spiel. Die Heizanlage muss dabei mehr Energie aufbringen, um die Räumlichkeiten zu erwärmen. Abhilfe bringt die Entlüftung mit einem Entlüfterschlüssel. Damit lässt sich einfach und unkompliziert die Luft aus den warmen Heizkörpern ablassen. Am besten während der Entlüftung die Umwälzpumpe abschalten, damit die Luft nicht weiter in Heizkörpern und –rohren zirkuliert.

Sowohl vor als auch nach der Entlüftung ist der Druck im Heizungssystem zu prüfen, unter Umständen muss auch Wasser nachgefüllt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Vermieter bzw. der Hausverwaltung empfehlenswert, denn Mieter:innen können den Heizungsdruck nicht selbst kontrollieren und nachsteuern.

Besondere Sparpotenziale liegen in der auf die Bewohner:innen zugeschnittenen Zeitsteuerung der Anlage. Meist können Absenkungszeiten programmiert werden. Eine der bekanntesten ist hier die sogenannte Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird. Bei längerer Abwesenheit über den Tag macht die Tagesabsenkung Sinn. Je schlechter ein Haus gedämmt ist, umso größer ist hierbei das Einsparpotenzial.

Moderne Systeme verfügen über Wochenprogramme, mit denen das persönliche Heizprofil für Werktag und Wochenende eingestellt werden kann. Gar nicht zu heizen anstelle einer Absenkung, ist nicht ratsam: Die Innenoberflächen der Außenwände kühlen zu stark ab und das Schimmelrisiko steigt rapide.

Im Sommer gibt es bei vielen Heizungen die Möglichkeiten vom Winter- auf den Sommerbetrieb zu wechseln. Die Anlage heizt dann nur noch für Warmwasser und nicht mehr für die Heizkörper. Das spart Energie, weil die Heizung so bei niedrigeren Temperaturen (z.B. am frühen Morgen oder Abend) nicht automatisch anspringt. Neuere Anlagen wechseln automatisch auf den Sommerbetrieb mit Hilfe eines Außen- oder Innensensors. Auch hier kann der Temperatur-Grenzwert, bei dem die Heizung automatisch wieder anspringt, in der Regel eingestellt werden.

Ein Thermostatventil lässt nur so lange heißes Wasser durch einen Heizkörper fließen, bis Ihre Wunschtemperatur erreicht ist. Welche Temperatur das ist, hängt von Ihrem persönlichen Empfinden und der Nutzung des Raums ab. Temperaturen zwischen 16° Celsius im Schlafzimmer und 22° Celsius im Kinderzimmer reichen meistens aus. In ungeheizten Räumen sollte die Temperatur nicht unter 16° Celsius fallen – sonst droht Feuchtigkeit an den Wänden und Schimmel, falls nicht gleichzeitig ausreichend gelüftet wird. So stellen Sie das Thermostat richtig ein: Bei einem Standard-Thermostat entspricht Stufe 2 etwa 16° Celsius, Stufe 3 etwa 20° Celsius und Stufe 4 etwa 24° Celsius. Pro Grad weniger sparen Sie ca. 6 Prozent Heizkosten. Viele Personen drehen ihr Thermostat auf Stufe 5 – damit die Räume vermeintlich schneller warm werden. Das ist nicht notwendig: es wird genauso schnell warm, wie auf Stufe 2 oder 3, verschwendet aber viel Energie und der Raum fühlt sich mit molligen 28 Grad schnell zu heiß an, wenn man vergisst den Regler wieder rechtzeitig zurückzudrehen!

Um bei der Heizung Energie zu sparen, müssen wir nicht frieren. Denn bereits ein Grad weniger spart bis zu sechs Prozent Energie. In der Nacht lohnt es sich also die Heizkörper runterzudrehen. Und auch in einigen Räumen wie dem Schlafzimmer darf es kühler sein. Das hilft Energiekosten im Schlaf zu senken. Stellen Sie die Heizung jedoch nicht ganz aus – wenn Räume gänzlich auskühlen, benötigen sie am Morgen mehr Energie zum Wiederaufheizen.  Nur in gut gedämmten Gebäuden kann man die Heizkörper auch über Nacht oder während längerer Abwesenheit ganz runterdrehen.

Energiesparend duschen: Wassersparende Duschköpfe haben einen kleineren Kopf und bündeln das Wasser. So verbrauchen sie weniger als der reguläre Duschkopf oder gar eine Regendusche. Oft haben sie einen Durchflussbegrenzer gleich miteingebaut. Eine saubere Sache – die bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten spart.

Energiesparend kochen: Auch in der Küche hilft ein sparsamer Strahlregler, den Energiefluss deutlich zu senken. Denn meistens läuft der Wasserhahn, um „mal schnell“ Gemüse, Obst und die Hände zu waschen. Alles kleine Griffe, die die große Rechnung am Ende ausmachen.

Für angenehm warmes Duschwasser muss der Warmwasser-Aufbereiter viel Energie aufwenden. Reduzieren wir unsere Duschzeit auf höchstens fünf Minuten und senken die Wassertemperatur etwas, sparen wir nicht nur Warmwasser, sondern auch Energie. Gleiches gilt natürlich auch fürs Baden: Wer duscht statt badet, spart gut 50 Prozent des Wasserverbrauchs. Das tut nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Haut gut, wie Hautärztinnen und Hautärzte empfehlen.

Energiesparen nicht nur in der Wohnung, sondern im gesamten Alltag: Seife entfernt Schmutz auch ohne Warmwasser. Zum Händewaschen können wir daher getrost auch kaltes Wasser nutzen. Das senkt den Energieverbrauch im Alltag mit wenigen Handgriffen.

Bei kälteren Temperaturen sollten die Fenster nicht dauerhaft auf Kippstellung stehen, damit die Wand im Bereich der Fenster nicht zu sehr auskühlt und Schimmel entsteht. Ist die Heizung zeitgleich noch an, verlieren wir so viel Heizenergie. Vielmehr empfiehlt es sich, dreimal am Tag für 5 bis 10 Minuten in der Wohnung oder dem Haus stoß zu lüften. Die feuchte Luft wird deutlich schneller ausgetauscht und im Anschluss heizt sich der Raum schneller wieder auf. Während des Lüftungsvorgangs darauf achten, Heizungsventile runterzudrehen.  

Einige Einstellungen lassen sich selber vornehmen, doch in vielen Haushalten macht es Sinn, einen Fachbetrieb auf die Effizienz der Anlage schauen zu lassen. Eine Optimierung geht über die regelmäßige Wartung hinaus, bei der z.B.  Filter eingesetzt und die Wärmetauscher gründlich gesäubert werden. Ein Teil solch einer Optimierung ist der Hydraulische Abgleich, bei dem der Handwerksbetrieb die optimale Wasserdurchflussmenge zu den Heizkörpern bestimmt und einstellt und den passenden Druck der Heizungspumpe berechnen, damit die Wärme gleichmäßig über die Heizkörper im Haus/der Wohnung verteilt wird. Neben diesem hochwertigem Verfahren können Heizungsbetriebe auch kleinere Einstellungen umsetzen, wie die optimale  Einstellung der Heizkurve oder eine Nachtabsenkung.

Lange und heiße Sommer lassen viele von uns mit einer Klimaanlage liebäugeln. Doch statt die Hitze mit hohen Stromkosten aus den eigenen vier Wänden zu vertreiben, lässt sie sich kostengünstiger von Beginn an aussperren. Zum Beispiel durch abdunkelnde Vorhänge, verspiegelte Außenjalousien oder reflektierende Markisen. Das spart nicht nur die Hitze, sondern auch den Strom.

Auf der Webseite der Bremerhavener und Bremer Klimaschutzkampagne #senkmit – Weniger CO2, mehr Zukunft finden Sie viele weitere Energiespar- und Klimaschutz-Tipps für den Alltag. Neben hilfreichen Hinweisen, hat das Team der Klimaschutzagentur energiekonsens dort eine Übersicht über Energiespar-Beratungsangebote in Bremerhaven und Bremen zusammengestellt. Mehr dazu unter senkmit.de/energiesparen

Energiekonsens-Kommentar: Auf senkmit.de finden sich auch eine Vielzahl an Tipps zum Thema Stromsparen sowie Videos und bald auch Info-Broschüren zu Energiesparen insgesamt, z.B.:

  • Stromfressende Heizlüfter keine Alternative 
  • Kühl- und Gefriergeräte nicht zu kalt einstellen und regelmäßig abtauen lassen
  • Waschmaschine voll beladen und auf 30°C einstellen
  • Wäsche an der Luft trocknen
  • Elektrogeräte vom Netz trennen
  • Eco-Modus bei Spülmaschinen nutzen
  • Mit Deckel kochen und Restwärme nutzen
  • LED statt Glühbirnen oder Sparlampen
  • Laptop statt Desktop-PC