Das Projekt stellt sich vor

ESF Plus-Bundesprogramm 'Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier - BIWAQ' in Bremerhaven-Lehe

Das Bundesprogramm BIWAQ

Das ESF Plus-Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“ fördert Arbeitsmarktprojekte in Quartieren, in denen auch das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ aktiv ist. Die Maßnahmen von BIWAQ sollen die Perspektiven von Bewohner:innen und lokalen Gewerbetreibenden verbessern und einen Mehrwert für diese Quartiere schaffen. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) finanziert.

Das Projekt „ELAN“

Das Bremerhavener BIWAQ-Projekt „ELAN: Erfolg und Lebensqualität durch Arbeit und Nachhaltigkeit in Lehe“ wird von August 2023 bis Juni 2026 durchgeführt. Federführend und für die Umsetzung und Koordinierung des Gesamtprojekts verantwortlich ist hierbei das Amt für kommunale Arbeitsmarktpolitik des Magistrats der Stadt Bremerhaven. Unterstützt wird der Magistrat von den Teilprojektträgern und seinen Kooperationspartnern:

  • Arbeitsförderungs-Zentrum im Lande Bremen GmbH (afz)
  • Förderwerk Bremerhaven GmbH
  • Jobcenter Bremerhaven

Im Quartier Bremerhaven-Lehe sollen in Ergänzung zu städtebaulichen Investitionen arbeitsmarktpolitische Angebote und Stabilisierungsmaßnahmen für die lokale Ökonomie durchgeführt werden. Unter anderem soll sich im Sparkassengebäude an der Hafenstraße eine zentrale Anlaufstelle etablieren, die mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen Beratungen und Vermittlung von (Langzeit-)Arbeitslosen und Unterstützung von Gewerbetreibenden sowie mit Veranstaltungen für Teilnehmende, Gewerbetreibende und Bewohner:innen unterschiedliche Bedarfe bedient. Mit Hilfe niedrigschwelliger Qualifizierungsangebote im Bereich des Baugewerbes sollen historische Baustoffe recycelt werden und dem Quartier wieder zugutekommen. So wirkt das Projekt doppelt: einerseits qualifizieren sich arbeitslose Menschen aus dem Quartier in einem nachgefragten Bereich des Arbeitsmarktes und andererseits schaffen sie sichtbare Mehrwerte im Quartier, welche die Wohn- und Lebensqualität aller Bewohner:innen steigern. Weitere Schwerpunkte des Projekts sind die Themen Digitalisierung und Gesundheitsförderung.

Das Projektgebiet

Die BIWAQ-Gebietskulisse befindet sich innerhalb des Programmgebietes "Sozialer Zusammenhalt" Bremerhaven-Lehe/Mitte-Nord und deckt davon einen großen Teil ab. Dabei befindet sich die BIWAQ-Gebietskulisse vollständig im Stadtteil Bremerhaven-Lehe und umfasst dort den Ortsteil (OT) Goethestraße, fast den gesamten im Programmgebiet liegenden Bereich des Ortsteils Klushof und Teile des Ortsteils Twischkamp.

Die Zielgruppen

Zu den Zielgruppen des Projekts zählen:

  • (langzeit-)arbeitslose Erwachsene
  • Menschen mit Migrationsgeschichte
  • Unternehmen der lokalen Ökonomie

Außerdem zielen übergreifende Angebote auf alle Bewohner:innen im Projektgebiet ab.

Die Teilprojekte

Das BIWAQ-Projekt besteht aus drei Teilprojekten, die von den Projektpartnern umgesetzt werden. Das Teilprojekt 1 „Gesamtsteuerung und Projektkoordination“ wird vom Magistrat der Stadt Bremerhaven, vertreten durch das Amt für kommunale Arbeitsmarktpolitik, durchgeführt. Neben der Steuerung und Koordinierung des Projekts ist dieses Teilprojekt auch für die Öffentlichkeitsarbeit und für die Umsetzung ergänzender Workshops für Frauen verantwortlich.

Das Teilprojekt 2 „Beratung und Vermittlung“ wird von der Arbeitsförderungs-Zentrum im Lande Bremen GmbH (afz) realisiert. Hauptschwerpunkte sind die Beratung und Vermittlung von Arbeitslosen und Arbeitsuchenden sowie der Ausbau und die Stabilisierung des Unternehmensnetzwerkes wunderwerft, ein Zusammenschluss von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Quartier. In der zentralen Anlaufstelle im Sparkassengebäude in der Hafenstraße werden darüber hinaus auch Kompetenz- und Potenzialanalysen, Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote im Bereich Digitalisierung (vor allem für Frauen) sowie Sport- und Gesundheitsangebote für Bewohner:innen umgesetzt. Ein „Office Büro“ mit technischer Ausstattung (Scanner, PC, Drucker, Kopierer etc.) dient als Bewerbungswerkstatt. Außerdem werden passgenaue Workshops für die Netzwerk-KMU angeboten, die schwerpunktmäßig den Aufbau digitaler Kompetenzen in den Blick nehmen. Durch verschiedene Aktionen soll das gemeinsame Bewusstsein für den Standort positiv geprägt und Nachhaltigkeit gestärkt werden.

Das Teilprojekt 3 „Baustoff-Recycling und Online-Baustoffbörse“ wird von der Förderwerk Bremerhaven gGmbH verwirklicht. Mit Hilfe niedrigschwelliger Qualifizierungsangebote sollen im Bereich des Baugewerbes aus baufälligen Immobilien im Quartier historische Baustoffe entnommen und wiederaufbereitet werden. Die recycelten Baustoffe werden in eine neu geschaffene Baustoffbörse überführt und anschließend im Quartier wieder installiert, z.B. für die Sanierung gründerzeitlicher Gebäude im historischen Stil mit gemeinwohlorientierter Nutzung. In der Weise können sich (langzeit-)arbeitslose Menschen aus dem Quartier nicht nur wohnortnah in einem wichtigen Mangelbereich des Arbeitsmarktes qualifizieren, sondern sie arbeiten aktiv an dem Erhalt des baukulturellen Erbes und der lokalen Identität ihrer Nachbarschaft mit und steigern so die Wohn- und Lebensqualität aller Bewohner:innen. Eine enge Verzahnung mit Wohnungswirtschaft und Baugewerbe wird angestrebt.