Ausgangslage

Besonderer Umstellungsbedarf aufgrund lokaler Schwierigkeiten

Insgesamt ist für den Zeitpunkt des Beginns des Bremerhavener URBAN II-Programms festzustellen, dass sich die für die Gesamtstadt relevanten Prozesse besonders ausgeprägt im Programmgebiet niederschlagen. Mit einem Schlagwort umschrieben, lassen sich diese Prozesse unter dem Begriff "schrumpfende Stadt" zusammenfassen. Darunter ist hier jedoch nicht nur ein Bevölkerungsrückgang zu verstehen, sondern auch die damit im Zusammenhang stehenden Entwicklungen, die durch folgende verschiedene Indikatoren aus den Ortsteilen charakterisiert werden:

  • hohe Arbeitslosigkeit aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels
  • geringe Beschäftigtenzahlen im tertiären Sektor
  • niedrige Haushaltseinkommen und damit geringe finanzielle Ressourcen
  • starke Angewiesenheit auf sozialstaatliche Transferleistungen
  • Gefährdung der vorhandenen Infrastruktur aufgrund der geringen Kaufkraft

Innerhalb des Programmgebiets sind die einzelnen Ortsteile jedoch unterschiedlich von den festgestellten Bedarfen betroffen, was in der Umsetzung des Programms entsprechend berücksichtigt wird.

Entwicklungspotenziale

Neben den o. g. Problemschwerpunkten gibt es im Programmgebiet jedoch auch ausge-sprochen hochwertige Potenziale, die jedoch bislang nicht ausreichend genutzt werden. Diese für die Entwicklung des Gebiets wichtigsten Potenziale verteilen sich räumlich auf die folgenden drei Teilbereiche des Programmgebiets:

  • Die zur Weser orientierten Hafenbrachflächen an der Ostseie des Neuen Hafens. Sie befinden sich in einer städtebaulich äußerst reizvollen Lagen zwischen innerstädtischer Bebauung und Hafenbereich. Sie eignen sich aufgrund ihrer zentralen Lage im Stadtgebiet zur Entwicklung von wirtschaftlichen Aktivitäten, die auch für die gesamte Stadtentwicklung Bremerhavens von Bedeutung sind.
  • Der landschaftlich reizvolle Flussraum der durch das Programmgebiet mäandrierenden Geeste mit den Brachflächen zweier ehemaliger Werften und dem bisher unzureichend entwickelten Übergangsbereich zum Stadtteilzentrum Lehe. Die weitere Vernetzung von Geeste begleitenden "Entwicklungsinseln" bietet für das stark verdichtete Programmgebiet vielfältige Chancen einer wirtschaftlichen und städtebaulichen Neuorientierung.
  • Das historisch gewachsene Stadtteilzentrum Lehe, das aber in seiner jetzigen langgestreckten Struktur einer eindeutigen Zentrumsbildung und urbanen Aufwertung bedarf, um gegenüber der Konkurrenz großflächer Märkte am Stadtrand bestehen zu können.