Drehbrücke am Verbindungshafen

Bei der Drehbrücke vor der Nordschleuse handelte es sich um die größte Eisenbahndrehbrücke Deutschlands. Sie bildete ein wichtiges Bindeglied der Eisenbahnstrecke zum Columbusbahnhof und entstand 1928 bis 1930 im Zuge der groß angelegten Hafenerweiterungsmaßnahmen. Für die Konstruktion war der Ingenieur und Brückenkonstrukteur Hans Georg Herrmann (1865-1932) verantwortlich. Ein Konsortium, bestehend aus der MAN in Mainz-Gustavsburg und der Dortmunder Union, hatte vom bremischen Staat den Zuschlag für die Bauausführung erhalten. Gleichzeitig wurde ein vom bremischen Architekten Karl Falge in zeitüblicher Klinkerbauweise entworfenes Maschinenhaus für die elektrischen Motoren und Bewegungseinrichtungen errichtet.

Das aus Stahl gefertigte und genietete Brückenbauwerk besaß eine Länge von 111,9 Metern, zwei Schienenstränge, eine zweispurige Straße und einen Fußgängerüberweg. Sie konnte in etwa sieben Minuten gedreht werden, um beispielsweise Autotransporter oder Reparaturschiffe der Lloyd-Werft durchzulassen.

Nach einer Havarie im Jahr 2021, wurde die Drehbrücke komplett abgerissen. Seitdem wird der Verkehr teilweise durch eine Fähre ersetzt. Eine neue Brücke befindet sich zurzeit in Planung.

Stadtplanausschnitt

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