Bremerhaven als Erz-, Auto- und Fruchthafen

1963 bis 1964 entstand im Osthafen eine Erzumschlaganlage, die 1965 in Betrieb ging. 1979 wurden dort rund vier Millionen Tonnen entladen, der Großteil ging an die Klöcknerhütte in Bremen. Doch ab 1983 entwickelte sich eine Diskussion über die Verlagerung des Umschlags direkt zum Hüttenwerk in Bremen. Im August 1991 begann die allmähliche Verlagerung des Erzumschlags nach Bremen-Osterort. Am 10. Juni 1993 verließ der letzte Erzzug den Erzhafen in Bremerhaven. Die ehemalige Erzkaje wurde zum Autoterminal, der am 12. Juni 1995 vom ersten Autotransporter angelaufen wurde.

Die neue Verwendung des einstigen Erzterminals deutet auf eine Kundenklientel der Bremerhavener Häfen hin, die inzwischen neben den Containerschiffen herausragende Bedeutung gewonnen hat: Die klobigen Autotransporter, schon von weitem markant erkennbar an ihren hohen fensterlosen Aufbauten, denn die Autos - mit Blech umbauter Raum - sind ein relativ leichtes Ladungsgut, das man deswegen ziemlich hoch stauen kann. Seit den 1960er Jahren werden im immer größeren Umfang Autos von Bremerhaven verschifft, ein erster Spezialterminal wurde 1964 im Nordhafen eröffnet. Da die Export- und Importwagen, von Fahrern gesteuert, selbst an/von Bord rollen, sind aufwendige Umschlagsanlagen nicht notwendig, sondern lediglich Kais für die Autotransportschiffe und entsprechend große Stellflächen für die „Blechlawinen". 2008 wurden mehr als 2 Millionen PKW in Bremerhaven umgeschlagen. Neben den großen Stellflächen bieten sieben große Parkhäuser wettergeschützten Platz für insgesamt 40 000 Autos.

1926 wurde im Kaiserhafen III eine Bananenumschlaganlage in Betrieb genommen. Zeitweise wurde dort etwa die Hälfte aller in der Bundesrepublik verzehrten Südfrüchte angelandet. Ab 1987 stand das Gebäude leer und wurde 1992 abgerissen. Dafür war bereits 1984 ein neuer Fruchtterminal in Betrieb genommen. In Bremerhaven wurden 2005 rund 4000 Tonnen Südfrüchte umgeschlagen.

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