Historisches Museum Bremerhaven

Das heutige Historische Museum Bremerhaven, das sich inzwischen durch einen modernen wie formschönen Zweckbau an der Geeste präsentiert, besitzt eine vielgestaltige Vorgeschichte.

In dem Gasthof „Schloss Morgenstern“ in Weddewarden nördlich von Bremerhaven konstituierte sich 1882 unter Federführung des Marschendichters Hermann Allmers (1821-1902) der noch heute existierende „Heimatbund der Männer vom Morgenstern“ und verschrieb sich der Pflege des regionalen historischen Erbes. Diesem Verein stand der Heimatforscher und Privatgelehrte Dr. Johann Bohls nahe, dessen Bodenfunde 1896 erstmals in Lehe ausgestellt wurden. 1902 präsentierte die Stadt Geestemünde diese Sammlung in einer Schule und später von 1910 bis 1943 in der örtlichen Handelskammer.

Nach etlichen Kriegsverlusten konnten die Bestände ab 1961 unter der Federführung des renommierten Bremerhavener Volkskundlers und Museologen Gert Schlechtriem (1929-1998) im oberen Teil eines Geschäftshauses in der Geestemünder Kaistraße (am Yachthafen) ausgestellt werden. Nunmehr umfasste die Sammlung die Gebiete Vor- und Frühgeschichte, Landes- und Volkskunde und Stadtgeschichte. 1970 wurden die ansehnlichen maritimen Bestände an das neu gegründete Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) abgegeben, danach aber durch neue Zustiftungen wieder aufgefüllt.

Die räumliche Situation erwies sich schließlich als nicht mehr zeitgemäß, so dass 1986 ein Architektenwettbewerb für einen Neubau an der Geeste ausgeschrieben wurde. In zwei Bauabschnitten wurde das neue Museum, entworfen von dem Bremerhavener Architekten Wolfgang Bendig, ab 1988 errichtet und am 30. August 1991 eingeweiht. Es gliedert sich auf in die Abteilungen stadt- und wirtschaftsgeschichtlichen „Bremerhaven und Umgebung 1827-1927“, „Hochseefischerei und Fischwirtschaft“, „Überseehäfen und Hafenarbeit“, „Werften und Schiffbau“ sowie „Bremerhaven und Umgebung 1920-1930“. Die Abteilung „Schätze aus dem Elbe-Weser-Dreieck“ präsentiert die vorgeschichtlichen Funde, während die „Bremerhavener Galerie“ in ständig wechselnder Ausstellung das Wirken regionaler Künstler würdigt. Als Außenstelle des Museums liegt im Fischereihafen festgemacht der historische Motortrawler GERA, der vom 1. April bis zum 1. Oktober geöffnet ist. Ein zusätzlicher Service des Hauses für Familienforscher und andere Interessenten ist die Deutsche Auswanderer-Datenbank (www.deutsche-auswanderer-datenbank.de), in der schrittweise die Passagierlisten der Auswandererschiffe erfasst werden, welche zwischen 1820 und 1939 von deutschen Häfen nach Nordamerika fuhren .

Link zum Historischen Museum Bremerhaven: www.historisches-museum-bremerhaven.de

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